Teil 13

485 25 14
                                    

POV Maya:

Ich wusste nicht wie, aber irgendwie kam ich vor einem großen beigenen Haus an. Ich hatte nichts wirklich mitbekommen, weder den Weg hierher noch irgendwas anderes. Paula stieg aus und half mir aus dem Auto. Es fühlte sich an, als hätte ein Auto mich überrollt. Alles tat weh, obwohl die Backpfeife harmlos im Vergleich zu sonstigen war.
P: „Danke Hannah!"
H: „Kein Problem, und du kleine Maus, pass auf dich auf!"
Meinte sie fürsorglich zu mir. Ich lächelte schwach. Sie strich mir über den Arm als Abschied und fuhr wieder weg.
P: „So, hier wohne ich. Ich wohne mit ein Paar Freunden und Kollegen in einer WG. Aber sie sind alle super nett!"
Sie schaute besorgt und nahm beide meine Hände in ihre, so war ich gezwungen ihr meine Aufmerksamkeit zu schenken.
P: „Hier wird dir keiner mehr weh tun. Ich passe jetzt auf dich auf!"
Das war so nett von ihr! Ich wusste nicht wie ich mir der ganzen Fürsorge umgehen sollte, ich war nur Hass gewohnt. Ich fühlte mich wohl und tatsächlich sicher bei Paula, was mir Angst machte, weil sie zu verlieren schrecklich wäre.
Und ich wollte nicht anhänglich und eine Belastung werden, so dass sie mich nicht mehr leiden könne.
P: „Komm, wir gehen mal rein. Die anderen freuen sich auch schon auf dich."
Sie schloss die Tür auf und zog mich, die ihr hinterher stolperte, mit hinein. Es war ein großer Flur mit hohen Wänden, der sehr modern möbliert war.
P: „Wir sind da!"
Es kam eine Frau aus dem Wohnzimmer, welche rötlich braune Haare hatte.
T: „Hallo, ich bin Tabea!"
Sie winkte mir freundlich, auch wenn sie nett wirkte, konnte ich nicht verhindern mich an Paula festzuklammern und leicht hinter ihr zu stehen.
Dann tauchte noch ein bekanntes Gesicht auf. Es war der Sanitäter vom Unfallort.
F: „Hi, ich bin der Franco, aber wir kennen uns ja schon!"
Ich fand ihn schon gestern nett, oder war das vorgestern?
P: „Die anderen arbeiten noch, aber sonst wohnen hier noch Alex Hetkamp, Verena Fabius, Julia Dorn, Phil Funke und Viola Greve."
Ich nickte leicht. Das waren vermutlich alles Ärzte... Na toll, das kann ja noch spaßig werden.
P: „Komm ich zeig dir dein Zimmer, dann kannst du dich etwas ausruhen erst einmal."
Ich stolperte ihr hinterher. Das Haus war riesig und wunderschön. Wir gingen in die zweite Etage.
P: „So hier kannst du es dir gemütlich machen. Es war unrsprünglich mal ein Gästezimmer, aber jetzt gehört es dir. Die Tür dahinten führt zu deinem eigenen kleinen Bad. Wir können den Raum gestalten wie du willst. Für heute reicht es aber hoffentlich so."
Ich nickte. Der Raum war traumhaft schön. Viel größer als mein Zimmer zu Hause. Es waren fliederfarbene Wände und ein großes, breites doppelt Bett aus hellem Holz mit weicher Matratze. Daneben stand ein Nachttisch aus Holz und ein großer Schrank, aus dem selben Material mit einer Spiegel Tür. Auf der anderen Seite stand ein passender Tisch mit kleinem Sessel davor. Es war sooo unglaublich gemütlich eingerichtet. Paula öffnete die Tür zum Bad. Auch das war super schön und sauber. Es hatte ein Waschbecken und ein Klo, eine begehbare Dusche und ein kleinen Spiegel. Es war klein, aber fein.
Ich setzte mich aufs Bett, da meine Beine nachließen.
P: „Alles gut?"
Ich nickte und sie schaute besorgt.
M: „Danke! Für alles, es ist toll."
Flüsterte ich und klang erschöpfter als erwartet. Paula lächelte liebevoll.
P: „Ruh dich aus!"
Sie kam zu mir und legte mich mit einem leichten Anstupsen ins Bett und deckte mich zu. Dann setzte sie sich auf die Bettkante und legte ihre Hand beruhigend auf mich.
P: „Shhhh, es wird alles gut!"
Sie blieb bis meine Augen zu fielen. Das dauerte nicht lange, da ich so fertig von dem Tag war.
Ich träumte von nichts. Es war als wäre ich komatös. Ich war wie weggetreten und gefangen in der Dunkelheit. Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal einen so tiefen Schlaf gehabt habe.
Ich spürte nicht, wie Stunde über Stunde verging und Paula mehrmals kam und wieder ging. Selbst als es Abend wurde wachte ich nicht auf. Auch die ganze Nacht lang nicht. Ich verspürte keine körperlichen Bedürfnisse. Ich hatte weder Hunger noch Durst, noch musste ich auf die Toilette. Ich schlief einfach und schlief immer weiter. Nicht einmal am nächsten Morgen wurde ich wach. Ich bewegte mich noch nicht einmal im Schlaf, ich lag da, wie umgebracht. Und doch war ich lebendig, denke ich zumindest. Irgendwann fing ich an weit entfernt eine Stimme zu hören. War das alles nur ein guter Traum gewesen? War ich noch zu Hause bei Holga und Mom oder nicht? Ich traute mich gar nicht die Augen zu öffnen. Ich wollte nicht, dass meine Illusions Blase platzte. Es gefiel mir dieser Traum. Gerettet zu werden und in Sicherheit zu sein, was mehr würde man wollen?
Jemand rüttelte an mir. Ich bekam Angst, was tat Holga mit mir? Hatte er mich bewusstlos geschlagen? Mal wieder...
Im nächsten Moment realisierte ich, dass es gar nicht er sein könnte. Es war kein gewaltvolles schütteln, sondern sanft. Es konnte aber auch nicht Mom sein, sie hat zu viel Angst vor Holga, als das sie mir nahe kommen würden Langsam öffnete ich die Augen, da die Neugier gewann. Eine Frau saß auf meinem Bett, die Frau aus meinem, Paula. War es vielleicht doch kein Traum, sondern Realität?
P: „Da bist du ja Maus. Du bist ja endlich wach."
Sie legte ihre Hand auf mich. Ich schaute mich um. Wo war ich, was war passiert? Ich atmete schneller. Warum wusste ich nichts mehr?!
P: „Hey, hey, hey... Maya? Maya schau mich an!"
Sie drehte meinen Kopf zu sich.
P: „Du bist bei mir zu Hause. Dein Stiefvater ist bei der Polizei, es ist alles gut. Du hast bei mir geschlafen."
Ich nickte nur. Aber langsam fiel auch bei mir der Groschen. Ich war in Sicherheit. Es war kein Traum gewesen. Die Erinnerungen bahnten sich einen Weg zurück, zwar lückenweise, aber sie taten es.
P: „Alles ist gut..."
Mein Herz beruhigte sich etwas. Und die Panik wich. Ich wurde ruhiger.
P: „Du hast ganze 24h geschlafen. Komm steh mal auf, es wird Zeit, um etwas zu essen und zu trinken. Und dann schauen wir mal weiter."
Meinte sie sanft. Ich nickte erneut. Es war als wäre mir der Lebenssinn genommen wurde. Wenn das Ziel nicht überleben ist, was tut man dann mit seinem Leben?

I don't know ~ KaS/AsdsWhere stories live. Discover now