Magst du mitkommen?

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Wie genau es dazu kam, dass wir beide nun gemeinsam mit ihm auf dem Weg zu uns nach Hause sind, kann ich nicht genau sagen. Wir waren aus, ein bisschen was trinken, bisschen um die Häuser ziehen. Bis wir in dieser einen Bar gelandet sind. Ein gemütliches, kleines und etwas rustikales Ambiente. Das schummrige Licht und die angenehme Soul-Musik trugen zu der stimmigen Atmosphäre bei. Wir haben uns auf eine der noch wenigen freien Tische gesetzt. Die Sitzbank war zwar schon ein wenig durchgesessen, aber das hat sie erst so richtig bequem gemacht.

Obwohl wir beide schon gut dabei waren, bestellten wir nochmal ein bisschen Nachschub. Zu deiner großen Freude stand Bacardi Razz auf der Karte – wie könntest du da Nein sagen? Wir waren beide gut drauf und schäkerten ausgelassen rum. Hin und wieder drückten wir uns einen kleinen Kuss auf. Und wenn das Schäkern in eine etwas anzüglichere Richtung ging, beugten wir uns zum anderen und flüsterten uns schmutzige Dinge zu. Auch der Plug, den wir dir gemeinsam hinten reingesteckt haben, bevor wir losgegangen sind, kommt öfter zum Gespräch.

Der Abend war perfekt. Vielleicht lag es daran, dass wir unsere anzüglichen Gedanken nicht so leise äußerten, wie wir dachten – vielleicht aber auch an deinem kurzen Faltenrock in Kombination mit den hohen Kniestrümpfen und dem eng anliegenden Top – so oder so erregten wir die Aufmerksamkeit eines weiteren Mannes.

Er saß bisher alleine an der Theke, schien ein regelmäßiger Gast zu sein. Zumindest wirkte er ziemlich vertraut mit der Barkeeperin und alberte ein bisschen mit ihr rum. Er ist mir schon öfter im Laufe des Abends aufgefallen – war auch schwer, in dem kleinen Lokal jemanden zu übersehen – aber aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass er bereits öfters zu uns herüber gesehen hat. Bis er schließlich aufstand und in unsere Richtung schlenderte. Ich musterte ihn. Er hatte mittellange, dunkle Haare, braune Augen und einen 3-Tage-Bart. Er war etwas größer als ich, trug eine dunkle Hose und eine beige Jeansjacke. Sein Körper schien einigermaßen trainiert – soweit man das durch die Klamotten hindurch beurteilen konnte. Ich schätzte ihn auf Mitte 20.

Er setzte sich zu uns und stellte sich vor. Wir kamen ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass es tatsächlich eine Kombination aus deinem heißen Outfit und unserem (scheinbar doch relativ lauten) erotischen Geplänkel war, was zu uns lockte. Wir waren uns direkt sympathisch. Ich merkte, wie du verstohlen von der Seite zu mir herüberblicktest. Ich grinste verschmitzt. Ich wusste genau, was du wolltest. Und ich wollte es auch. "Was hältst du davon, wenn wir einen Abstecher zu uns nach Hause machen würden?", schlug ich vor.

So haben wir ihn also kennengelernt. Und gleich werden wir wahrscheinlich noch ganz andere Seiten von ihm kennenlernen.

DU - Zwischen unsWhere stories live. Discover now