Kapitel 18

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Oder etwa nicht?

Oder etwa nicht?

Oder etwa nicht?

Eine Frage die mir seid Wochen durch den Kopf schwirrt. Aber dennoch war es heute soweit. Heute würden wir heiraten erneut. Wir gehen den Bund der ewigen Liebe zum zweiten Mal ein, aber dieses Mal freiwillig.

Es wird echt anders sein, vor allem weil Menschen fehlen die dabei sein sollten. Matthiás und Rojana.
Ich merke heute, wie sehr sie mir eigentlich fehlen.
Ich fühle mich nicht wie eine Frau. Nicht mehr.

Es hört sich dumm an, aber mir fehlt meine weibliche Brust. An meinem Brustkorb ist nichts mehr. Rein gar nichts. Es ist wirklich lächerlich und ihr lacht oder schaut bestimmt gerade komisch auf diese Zeilen, aber für mich ist es ein sehr komisches und zerstörendes Gefühl in meinem Gewissen.

„Mamà?"

Ich schaute meine kleine Tochter an. Sie sah mich so glücklich und unschuldig an. Sie hatte es nicht verdient so lange im Krankenhaus gewesen zu sein.
Sie ist ein Kind und sollte draußen spielen und ihre akindheit genießen. Sie war heute nur zuhause mit einer Krankenpflegerin, damit unsere kleine Ellá heute bei unserer Hochzeit dabei sein konnte.

„Sí?"

„Du sehr hübsch!"

Ich lächelte sie warm und gerührt an, danach drehte ich mein Kopf zum Spiegel und analysierte mein Aussehen gründlich. Ich schaute mir jeden einzelnen Zentimeter von meinem Körper an. Von Kopf bis Fuß scannte ich ihn, dennoch blieben meine Augen immer wieder an meinem Brustkorb stehen.

Immer und immer wieder.

„Danke meine kleine Princesa.", sagte ich dennoch zu meiner kleinen.

Sie kam auf mich zu und streckte ihre Arme aus. Ich hob sie direkt hoch und sie schmiegte sich an mich.
Ihre Liebe war kaum zu übersehen. Sie ist mein Ein und Alles. Meine kleine Mini Miguel.

Ich bemerkte erst jetzt das Ramíro in der Tür stand und uns musterte. Ich schaute ihn nur kurz an und blickte dann aber wieder in den Spiegel.

„Reyna bitte.."

Mein Gewissen schrie mich schon fast an und vermittelt mir das ich stur bleiben sollte, aber mein Herz sagt mir einfach ich sollte mich aussprechen mit ihm. Mein Herz vermisst ihn einfach. Er ist wie ein Bruder den ich nie hatte. Er ist mein bester Freund geworden. Er war da, als niemand da war in meiner Schwangerschaft.

„Reyna, du weißt ich würde Rosélla nie mit Absicht etwas antun.."

„Ich verstehe mich selbst nicht okay?", sagte ich gereizt heraus was ich dachte in dem Moment.

Denn es war die Wahrheit. Ich verstand meine Wut selbst nicht einmal. Klar war sie nicht unbegründet gewesen, aber jetzt dafür umso unnötiger. Wir alle sind eine Familie die zusammen halten sollte und nicht einander hassen sollte.

„Ramíro.. Ich weiß..das du sie nicht die Treppe herunter gestoßen hast, aber mein Gewissen will mir das eintrichtern... Könntest du?" Meine Augen brannten schon.

Ramíro kam direkt auf mich zu und umarmte mich.
Ich hatte Glück, das ich noch keine Mascara drauf hatte, sonst wäre mein ganzes Make-Up im Eimer.

„Ich hab dich wirklich vermisst Mi Hermana."

Ich umarmte ihn noch fester. Es war so, als hätte ich Angst davor ihn auch noch zu verlieren. Ich weiß nicht wieso oder weshalb, aber heute kam alles hoch. Die ganzen Verluste und meine Vergangenheit.

„Du heiratest den Spacken heute zum 2. Mal. Ich frage mich wie du es mit ihm aushältst."
Ich trennte mich von ihm und grinste ihn an.
„In dem ich meinen Spacken vom Herzen liebe Río."

Dear Gangstas Widow - Weil wir uns lieben Where stories live. Discover now