Teil 2

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Sie waren gestern erst aus dem Urlaub gekommen. Da Basti unbedingt mal nach Spanien wollte, hatten sie eine Woche da unten Verbracht. Er sich eine Woche Pause vom Streamen genommen, während Basti eine Woche je eine Stunde am Abend gestreamt hatte, wegen seiner Streak. Ihn hatte es nicht gestört, abgesehen davon, dass er eine Stunde pro Abend leise sein musste und nichts wirklich machen konnte. Also war er meist spazieren gegangen, damit Basti seine Ruhe hatte. Jetzt waren sie wieder zuhause, aber er musste ehrlich sagen, dass es ihm da unten doch mehr gefallen hatte. Aber Cléo konnte er nicht schon wieder so lange alleine lassen. Und ein bisschen zu warm war es ihm dann auch geworden. Außerdem wollte er endlich wieder in seinem Bett schlafen. Für heute hatten sie dann mal beide direkt zugestimmt, dass sie mit ein paar anderen Leuten ne Challenge spielten. An sich hatte Stegi immer noch nicht wirklich Lust heute zu streamen, aber er hatte genug Pause gehabt und so schlimm würde so eine Chaos Challenge ja nicht werden. Sicher war es ganz entspannt und sie bekamen mal was auf die Kette. Wäre ja schön. Glauben tat er es eher weniger. Gerade jetzt die letzte Minuten, bevor Basti online gehen wollte, verbrachten sie zu zweit auf der Couch. Basti auf seinem Schoß an ihn gekuschelt und Küsse auf seinem Schlüsselbein verteilend, während Stegi seine Finger in Bastis Haaren vergraben hatte und sanft durch diese fuhr. Das jetzt gleich abzubrechen war eine Qual sondergleichen, aber es war Bastis Entscheidung gewesen, so früh anzufangen. Jetzt musste er damit leben. Auch wenn er ebenso darunter litt. „ Also wenn du jemals Facecam machen solltest, musst du was mit wenig Ausschnitt anziehen. Dein Schlüsselbein ist voller Knutschflecken.", nuschelte Basti gegen seine Haut und verpasste ihm, wie um das zu unterstreichen noch einen weiteren Knutschfleck an einer besonders empfindlichen Stelle, was ihn leise keuchen ließ. Wenn er jemals Facecam machen sollte, musste er sicher nicht nur sein Schlüsselbein verdecken, sondern auch gleich seinen ganzen Bauch und den Hals. Er hatte eindeutig zu viele Knutschflecken überall. „ Dann mach mir weniger, dann brauchst du dir keine Sorgen machen, dass wir auffliegen.", keuchte Stegi, obwohl es absolut nicht seine intention war. Basti sollte nicht damit aufhören ihm weitere Knutschflecken zu machen. Er würde in nächster Zeit eh nichts mit Facecam machen wollen. Bis jetzt wollte er nicht und dass würde sich auch kaum ändern. Basti meinte leider noch weiter runter zu gehen, wo er zum Glück weniger empfindlich war. Nicht. Stegi wurde nur noch empfindlicher, wand sich unter Basti hin und her und gab ab und zu leise Geräusche von sich. Warum nochmal wollten sie jetzt streamen? Er wolle viel lieber jetzt hier weiter machen. Leider rückten sie gefährlich nah an die zehn Minuten, die Basti angekündigt hatte, bis sein Stream starten würde. Er hatte alles schon eingerichtet, müsste sich nur noch endmuten und dann konnte es los gehen. So weit war Stegi nicht, aber er würde eher auf spontan machen. Einfach Computer anmachen Stream starten und los geht's. Sofern Basti dann mal aufhörte, ihn um den Verstand zu necken. Denn freiwillig würde er das hier nicht beenden. Basti schien da der selben Meinung zu sein, denn er schob nun auch von unten seine Finger unter sein Shirt, fuhr die Konturen seines Bauches nach und brachte Stegi damit endgültig um den Verstand. Er stöhnte Bastis Namen viel zu laut und kratzte über seinen Rücken, um irgendwo halt zu finden. Sein Kopf fiel nach hinten in den Nacken und seine Augen schlossen sich. Sekundenlang kostete er diesen Rausch an Gefühlen aus, bis er auf Wolke sieben zusammen sackte und einfach überglücklich liegen blieb. „ Sorry kleiner, aber jetzt ist Schluss. Sonst warten meine Zuschauer noch ewig auf den Stream." Basti stand auf und fuhr ihm noch mal über die Wange, bevor er sich zu seinem Schreibtisch umdrehte. „ Fortsetzung hiervon folgt nach dem Stream Stegi.", grinste er und setzte sich dann an seinen PC. Er hätte gerne jetzt schon weiter gemacht, doch dann würde Basti ihn hassen. Gerade als Stegi aufstehen wollte, stieß Basti ein lautes fluchen aus, was ihn sofort zusammen zucken ließ. So hatte er Basti noch nie fluchen gehört. „ Scheiße. Oh großer Gott ich bin sowas von geliefert. So ein Mist." Verwirrt sah er Basti an, der jetzt irgendwas drückte und sich dann zu ihm umdrehte. „ Mein Mikro war an. Fünftausend Leute haben gerade zugehört, wie wir rum machen. Wie sollen wir das noch erklären?" Mist. Das war wirklich das ungünstigste, was hätte passieren können. Sie hatten das wirklich geheim halten wollen. Jetzt war das wohl Geschichte. Zugeben war wohl das beste. Immerhin war ihre Identität immer noch geheim. Wussten unsere Zuschauer halt, dass sie zusammen waren. Und? Es war doch nicht schlimm. Die meisten würden es akzeptieren. Er legte dem völlig aufgelösten Basti eine Hand an die Schulter und lächelte ihn beruhigend an. „ Dann ist es halt so. Es darf ruhig jeder wissen, dass du glücklich vergeben bist und mir gehörst. Mach einfach dein Mikro an und lass uns das klären. Ich will endlich mit dir knutschen und das kann ich während dem Stream nicht.", beruhigte er Basti und setzte sich auf die Kante seinen Stuhls und legte einen Arm um ihn, damit er nicht runter fiel. „ Du hast Nerven.", murmelte Basti und endmutete sein Mikro wieder. Gerade dadurch, dass er den Blick abgewendet hatte, konnte Stegi seine roten Wangen sehen. War es ihm wirklich so peinlich? Nachdem er derjenige war, der so laut gestöhnt hatte? Eigentlich müsste es ihm peinlich sein. War es aber komischerweise nicht. Hatten sie ihn halt stöhnen gehört. Es gab verwerflicheres. „ Entspann dich einfach. Ja hallo an Bastis Chat. Ihr hab sicher alle gehört, dass ich da bin. Und nein wir haben nicht miteinander rum gemacht. Lediglich ein bisschen geknutscht. Ihr könnt euch damit die Frage sparen, ob wir zusammen sind. Ja sind wir. Hast du noch was dazu zu sagen Basti?" So war es am einfachsten für sie beide. Auch wenn Basti gerade wieder ziemlich rot wurde. Das er sich für sowas wirklich schämte, war fast schon süß. „ Nein hab ich nicht. Aber ums noch mal zu unterstreichen, wir haben nicht rum gemacht. Aber als Erwachsener hat man eben auch seine Bedürfnisse. Wir haben noch alle Klamotten an.", gab Basti lockerer von sich und entspannte sich auch neben mir. Lächelnd gab Stegi ihm noch einen Kuss auf die Wange und ging dann nach drüben, um seinen Stream zu starten. Basti hatte sich wirklich entspannt, wenn auch nicht komplett. Er würde auftauen, wenn er mit den anderen streamte. Bevor Stegi die Tür schloss, hörte er allerdings Heikos Stimme, der wohl alles mitbekommen hatte. Stegi beeilte sich seinen Pc zu starten und sich in den Ts einzuklinken, damit er mitbekam, was gesagt wurde. Heiko schien noch ganz baff zu sein und dem Rest ging es nicht anders, der wohl mach und nach gekommen war und im Chat jetzt gespoilert bekam, was gerade eben passiert war. Basti war tatsächlich full mute, schien es wohl erstmal mit seinem Chat klären zu wollen. Oder hatte keine Lust auf die fragen. Hieß es fiel alles auf ihn. Das er im Ts war, fiel leider sofort auf und er wurde mit Fragen bombardiert. „ Stegi mein ganzer Chat ist voll davon, dass du mit Basti nun ja du weißt schon? Ist das was ernstes?" Heiko war viel zu zaghaft. Sie wussten doch, dass sie offen fragen konnten. „ Mein Gott hör auf so zu stottern und zaghaft zu fragen. Ja wir sind zusammen, es ist was ernstes und ja wir haben geknutscht und das Mikro aus versehen angelassen. Möchte sonst noch jemand was wissen? Ihr könnt offen fragen." Stegi wollte heute Abend nicht dieses rum gedruckse haben. Das sollten sie ihm bitte ersparen, vor allem aber Basti. Der hatte da noch weniger Nerven für. „ Wie kommt es, dass ihr beide zusammen seid? I mean ihr zeigt euch beide nicht. Nicht mal bei Freunden." Naja der Impuls war von ihm ausgegangen. Auch wenn er sich gerne einen Spaß aus kleinen Schwärmereien für Crissy oder Lola gemacht hatte, so war ihm bewusst gewesen, dass er ausschließlich auf Jungs stand. Und nachdem seine alten Aufnahmepartner weg gebrochen waren und er mehr und mehr mit Basti gemacht hatte, war ihm bewusst geworden, dass er mehr für ihn empfand, als bloß Freundschaft. Er hatte sich in seinen besten Freund verliebt. Vor Basti hatte er es nie zur Sprache gebracht, da er sich nicht sicher gewesen war, wie er darauf reagierte und wie er allgemein zu dem Thema stand. Natürlich war es nicht lange geheim geblieben. Er hatte sich verplappert, als er nach einem sehr langen Stream noch mit Basti im Ts gewesen war und sie ein bisschen gequatscht hatten. Basti war so nett gewesen, ihn zu einem Treffen einzuladen, um zu klären, wie es weiter ging. Für Basti war klar gewesen, dass sie es nicht so belassen konnten, wie es war. An dem Abend hatte er was von dich nicht verletzen erzählt. Irgendwie war es dann gekommen, dass sie, wie sie sich getroffen hatten -eventuell beide unter Alkoholeinfluss- zusammen im Bett gelandet waren. Am nächsten Morgen war er abgereist, bevor Basti was mitbekommen hatte. Sonderlich lange hatte sein schweigen nicht gehalten. Basti hatte ihn sofort angerufen und ihm versichert, dass was passiert war nichts zwischen ihnen ändern würde. Ihn hatten die Worte beruhigt und er hätte wirklich normal weiter gemacht. Ein paar Wochen später war Basti dann überraschen bei ihm vor der Tür gestanden und hatte ihm einfach seine Lippen aufgedrückt. Bei ihm hatte es einfach länger gedauert, bis er sich seiner Gefühle bewusst gewesen war. Ab diesem Zeitpunkt waren sie dann zusammen gewesen. „ Sagen wir es mal so, man kann sich auch in jemanden verlieben, den man nie gesehen hat. Ich hab mich damals verplappert, woraufhin wir uns getroffen hatten. Letzen Endes sind wir dann zusammen gekommen nach ein paar Wochen." Ziemlich abgespeckt, aber sie mussten nicht alles wissen. Schon gar nicht ihre x tausend Zuschauer. Nein das wollte er vermeiden. Um jeden Preis. Gerne würde er es den anderen noch mal privat erzählen, wenn sie fragte, aber so nicht. Mein Blick ging kurz zur Seite. Basti war immer noch mute. Zumindest schien er zu hören, was gerade gesagt und gefragt wurde. Reden wollte er wohl immer noch nicht. Das Basti so unentspannt mit dem Thema war, hätte er nie gedacht. Sie mussten damit halt jetzt klar kommen. „ Also ich muss sagen, das kam jetzt echt unerwartet. Du uns Basti? Irgendwie will das nicht in meinen Kopf rein gehen. Wir freuen uns natürlich trotzdem für euch." Wichtiger versuchte es noch irgendwo zu retten, während der Rest schwieg, oder nichts dazu sagen wollte. Leider sah Stegi etwas, was mir gar nicht gefiel. Bastis Name verschwand von der Teilnehmerliste. Mit der Challenge wurde das wohl nichts mehr heute, wenn Basti sich so zurück zog. War halt ein bisschen Mist, dass Basti ihn damit jetzt alleine ließ, aber er konnte ihn verstehen. Immerhin legte er viel wert auf seine Privatsphäre und jetzt wusste man um seine Beziehung. Da würden ordentlich Gerüchte angeheizt werden. Aber darum sollten sie sich keine Sorgen machen. Es würde sich schon alles klären und entspannen. „ Ich würde dann mal ganz kurz zu Basti rüber gehen. Ich glaube, das mit der Challenge wird heute nichts. Tut mir leid Jungs." Damit ging er einfach nach drüben, um sich nach Basti zu erkundigen. Auch wenn er recht stark wirkte, konnte er manchmal empfindlich werden. Und tatsächlich war er das auch, denn er redete ganz normal mit seinem Chat und hatte dabei irgendeinen Minecraft Spielmodi offen. Gut dann konnte er das offiziell absagen und für sich noch irgendwas streamen. Er schoss die Tür wieder hinter sich und ging zurück ins Wohnzimmer, wo im Ts immer noch diskutiert wurde. Leider über ihn und Basti und das in ziemlich unangenehmer Art. Was er hörte, verletzte ihn leider auch ein bisschen. Es war Hugo, der sich im Moment darüber ausließ, dass sie ja so gar nicht zusammen passen würden. Zumindest kein Hass und Beleidigungen, aber ein solcher Kommentar tat weh. Er wollte das keine Sekund länger hören. Er ging ebenfalls raus aus der Gruppe, startete einfach ein X beliebiges Spiel und redete über den Unbehagen drüber. Über den gesamten Stream ignorierte er alle Kommentare, die in Richtung ihrer Beziehung gingen, oder was mit der Gruppe zu tun hatten, die jetzt vielleicht noch diskutierte. Knappe sechs Stunden nahm er sich, bevor er ziemlich erleichtert wieder ausmachte und sich zurück lehnte. So einen schlimmen Stream hatte er schon lange nicht mehr gehabt. Immerhin war es jetzt vorbei und sie konnten sich zu zweit auf die Couch kuscheln. Wenn Basti das noch wolle, nach allem, was heute passiert war. Ein kurzer Blick auf Twitch reichte ihm, um zu sehen, dass Basti schon vor zwei Stunden das Handtuch geworfen hatte und offline gegangen war. Also konnte er beruhigt rüber gehen, ohne in seinen Stream zu platzen und alles wieder hoch zu holen. Die Tür zu seinem Zimmer stand offen, aber er war nicht mehr darin. Also ging er einem Instinkt folgend ins Schlafzimmer, wo Basti auf dem Bett lag und fast schon friedlich schlief. Gut es war jetzt nach Mitternacht, eigentlich noch keine Zeit, wo er schlafen ging, aber nach den heutigen Ereignissen konnte er verstehen, dass es anstrengend genug gewesen war. Er gab ihm einen Kuss auf die Stirn und verließ das Schlafzimmer wieder. Müde war er noch nicht und sich nur neben Basti zu legen und nebenbei noch am Handy zu sein und ihn womöglich zu wecken, war auch nicht das optimale. Besser er machte noch ein bisschen was und legte sich dann schlafen, wenn er müde war. Sonst wachte er morgen so früh auf. Also begann er noch ein bisschen aufzuräumen, putzte das ein oder andere, was lautlos ging, sortierte Wäsche und setzte sich dann noch ein bisschen auf die Couch und schaute fern. Letzten Endes schlief er dabei dann ein.

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