Halloween Special FallDamage

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„ Wann treffen wir uns denn endlich mal? Stegi wir kennen uns jetzt seit Jahren. Das du vor den Zuschauern so ein Geheimnis um deine Identität machst, gut okay versteh ich. Aber bei mir brauchst du das doch nicht." Rein für sich gesprochen, hatte er keine Angst vor dem Treffen, oder wollte es hinauszögern. Es war einfach nur der Schritt, wenn er einem erlaubte, sein Aussehen zu kennen, dann würden andere nachfragen. Und so jemand wie Veni war halt ebenfalls jemand, den er lange kannte und dennoch nicht an sich heran lassen wollte. Einfach weil er dann dieses Ja wenn du es x y erlaubt hast, kannst du es mir auch erlauben. Es ging hier einfach ums Prinzip. Gut einmal hatte er das gebrochen, aber das wusste keiner. Seinem besten Freund hatte er erlaubt her zu kommen. „ Tobi du weißt, dass ich einfach nicht will. Schau dir Basti an. Bei ihm akzeptiert es jeder. Nur weil man kleine Details von mir kennt, heißt das nicht, dass ich dazu bereit bin, mich euch zu zeigen. Versuch es bitte zu verstehen Tobi." Auch wenn er versuchte nicht all zu geknickt zu klingen, so war er doch schon ein bisschen traurig, dass er Tobi nicht an sich ran ließ. Aber er musste konsequent bleiben. „ Manchmal bist du echt die Hölle Stegi. Wart ab, an Halloween komm ich als Geist in deine Wohnung und erschreck dich, dann weißt du, was du davon hast.", grinste Tobi, was ihn ein bisschen lockerte und aufmunterte. Tobi nahm es ihm nicht all zu übel, dass er ein Treffen abgelehnt hatte. Er war fein damit und das machte ihn ziemlich glücklich. „ Kannst du gerne machen Tobi. Schlüssel liegt unterm Blumentopf zum Keller. Damit kommst du zur Haustür rein und auch in meine Wohnung.", scherzte Stegi mit, da er wusste, dass Tobi seine Adresse nicht kannte. Und es gab hier in der Stadt hunderte Wohngebäude, die auf diese Beschreibung zutrafen. Unmöglich das Richtige zu finden und sich dann nich unbemerkt den Schlüssel zu holen. Zumal seinen Nachnamen kannte Tobi auch nicht. Hieß er müsste noch die richtige Wohnung finden. Eigentlich so gut wie unmöglich. „ Gut zu wissen. Ich mach das wirklich. Dann komm ich zumindest schon mal rein. Ich verkleide mich auch extra.", scherzte Tobi weiter, wurde dann aber wieder ernst. „ Du meldest dich, wenn du dich doch um entscheiden solltest. Ich würde wirklich gerne was mit dir in real Life machen Stegi. Meinetwegen sag ich auch niemandem, dass wir uns getroffen haben. Dann hast du auch keine Probleme. Und sind wir ehrlich, mich erkennt eh kaum einer. Also bist du komplett sicher." Ein Rest Risiko blieb allerdings immer. Aber daran machte er es gar nicht fest. Er wollte einfach konsequent bleiben. Vielleicht würde es irgendwann mal anders werden, aber zum jetzigen Zeitpunkt bleib seine Antwort nein. „ Ich weiß, dass du das tun würdest Tobi. Wer weiß, vielleicht mach ich ja mal ne Ausnahme wegen dir. Momentan bin ich mir noch unsicher, aber ich denke, dass es vielleicht mal in der Zukunft klappen könnte. Sorry." „ Nicht schlimm. Ich freu mich auf den Tag. Dann sehen wir uns Freitag." Bevor Stegi nich was erwidern konnte, war Tobi aus dem Ts verschwunden. Hoffentlich hatte er ihn nicht zu sehr enttäuscht mit seiner Abfuhr. Aber er konnte und wollte das im Moment einfach nicht. Er fühlte sich einfach nicht bereit dazu, so viel von sich preis zu geben.

Heute war der einunddreißigste zehnte und somit Halloween. Bei ihm hatten in den letzten Stunden dutzende kleine Kinder geklingelt und süße Sprüche aufgesagt, um sich was süßes zu holen. Er hatte natürlich vorgesorgt, auch wenn seine Vorräte nun fast alle waren. Da sie es aber zweiundzwanzig Uhr durch hatten, erwartete er nicht, dass noch jemand kam. Deswegen hockte er mit einem Halloween Film auf dem Laptop in seinem Bett und ließ den Abend ausklingen. Kurz warf er einen Blick auf sein Handy. Tobi hatte sich bei ihm gemeldet und ihm gruselige Halloween gewünscht. Er antwortete mit einem Augenrollen und einem als ob mich was erschreckt. Dir auch ein gruseliges Halloween.
Stegi wollte gerade den Film weiter laufen lassen, als er ein schaben an der Tür hörte. Stegi blieb still, lauschte den Geräuschen und versuchte herauszufinden, was es war. Als er dann ein werkeln am Schloss hörte, lief es Stegi kalt den Rücken runter. Er klappte seinen Laptop zusammen, stand leise vom Bett auf und schlich sich in den Flur um zu lauschen. Er war unsicher, ob es einfach nur ein Scherz Jugendlicher war, oder viel schlimmer, dass wirklich jemand versuchte in seine Wohnung einzubrechen. Aber dann musste er bereits ins Haus gekommen sein. Das schlimmste war, wenn er oder sie im Haus war, wurde ein Schloss schon geknackt und da es die selben Schlüssel waren, würde man sein Türschloss auch knacken können. Stegi griff sein Handy, ging mit zitternden Fingern auf den Chat mit Tobi und nahm leise flüsternd eine Sprachnachricht auf.
„ Tobi ich glaub bei mir wird gerade eingebrochen. Ich höre Geräusche am Schloss. Was soll ich tun?" Seine Stimme war hoch und ins verzweifelte abgerutscht. Er hatte Angst und das konnte er nicht bestreiten. Stegi schlich sich vorsichtig den Gang entlang auf die Tür zum Flur zu und schloss diese. Danach ging er rückwärts und schloss alle anderen Türen hinter sich. Er zuckte heftig zusammen, als sein Handy vibrierte und ihm eine neue Nachricht von Tobi anzeigte.
Verarsch mich halt.
Tobi glaubte ihm nicht. Jetzt hörte er die. Wohnungstür aufspringen und war sich sicher, dass gerade bei ihm eingebrochen wurde. Langsam lief er rückwärts klammerte sich dabei ängstlich an sein Handy. Ihm lief es eiskalt den Rücken runter und er stieß in seiner Unvorsichtigkeit gegen das Bett und erzeugte dadurch ein lautes knarzen. Erschrocken schlug Stegi sich eine Hand vor den Mund und wimmerte leise auf. Die Geräusche stoppten kurz, dann hörte er Schritte und eine sich öffnende Tür. Stegi wich ängstlich zurück, sein Herzschlag verdoppele sich von der einen auf die andere Sekunde. Seine Hände schweißnass, sein Körper kalt. So leise er konnten drehte er sich um und sah sich sein Zimmer an. Er wäre wahnsinnig, aus der dritten Stock zu springen. Raus in den Flur konnte er nicht mehr. Unter deinem Bett war zu wenig Platz und außerdem würde jemand ihn dort suchen. Unter seinem Schreibtisch war es zu auffällig und hinter jeder Tür bot es ihm keinen Schutz. Einzig sein Kleiderschrank bot sich als Versteck an. Stegi ging leise darauf zu und schob die Türen auf. Er kroch ganz unten in ein kleines Fach rein und versteckte sich hinter Hosen und seinem Koffer. So lautlos, wie es ging, zog er die Tür hinter sich zu und schloss sich damit in kompletter Dunkelheit ein. Das Licht seiner Taschenlampe am Handy an zu machen, getraute er sich nicht. Mit zitternden Händen holte er sein Handy hervor und stellte sofort das Display dunkler, damit er sich unter keinen Umständen verriet. Tränen liefen ihm über die Wangen und er versuchte mit aller macht nicht laut aufzuschluchzen. Er musste jetzt leise sein. Von Tobi erhoffte er sich jetzt Trost und einen guten Tipp. Seine nächsten Worte waren kaum mehr als ein gehauchtes Flüstern und man hörte das Zittern und die Angst aus seinen Worten genau heraus. „ Tobi hier ist wirklich jemand in der Wohnung und durchsucht sie. Ich bilde mir das nicht ein. Ich hab Angst. Ich will nicht sterben." Leise schluchzte er auf und hielt sich dann eine Hand vor den Mund, um sich selbst zu stille zu zwingen. Im Flur wurden die Geräusche immer lauter. Wer immer hier drin war, er kam ihm näher und das schnell. Was würde passieren, wenn er gefunden wurde? Musste er Angst haben zu sterben, oder würde man ihn nur gefangen halten? Vielleicht als Geisel nehmen? Betäubte man ihn einfach und räumte die Wohnung aus, oder fand man ihn mit Glück nicht. Was würde dann passieren? Musste er zusehen, wie ihm all sein Hab und Gut geklaut wurde? Sollte er die Polizei rufen? Oder würde ihn das erst recht verraten und in Gefahr bringen? Nein das Risiko ging er nicht ein. Aber vielleicht war es später zu spät und er bereute es. Eine neue Nachricht traf ein und es war -zu seinem Übel- eine Sprachnachricht. Stegi stellte den Ton so leise es ging und hielt sich das Handy so nah es ging ans Ohr. „ Ach komm Stegi, du machst nur Witze. Sonst würdest du mit der Polizei telefonieren und nicht mich anrufen." Super. Im Flur polterte es ziemlich nah. Vermutlich war er ganz knapp vor seiner Tür. Stegi versuchte sich nicht mehr zu bewegen, einfach still zu sitzen und zu beten, dass er nicht gefunden wurde. Seine Finger zitterten zu sehr, als das er die nächste Nachricht tippen konnte. Bei Tobi durfte nicht jedes Wort ankommen, aber die Message.
Sitze in meinem kleindersvhrank mein herz schlagt mir bis zum hals jemand ist in meiner wohnung ich hab angst kann nicht telefonieren hilf mir
Ach komm Stegi. Wenn das ein Halloween Scherz sein soll, ist es ein verdammt schlechter. Lass den Mist.
Genau jetzt ging die Tür auf und er hörte jemanden ins Zimmer treten. Stegi hielt den Atem an und biss sich in die Hand, um keinen Mucks von sich zu geben. Mit der anderen Hand versuchte er Tobi eine Nachricht zu schreiben. Seine vielleicht letzte.
Tobi jema d iat in meine  zimmer.
Danach schaltete er das Handy aus, um nicht durch irgendwas gefunden zu werden. Die Luft wurde langsam knapp, doch er traute sich nicht zu atmen. Die Schritte kamen näher und näher und hielten vor seinem Schrank. Stegi stieß ein letztes Mal die Luft aus und atmete noch mal ein, bevor sich die Schranktür leise knarzend öffnete. Stegi kniff die Augen zusammen. Sein Herz schlug so laut, dass es hörbar sein musste und er zitterte in Angst. Wie viele Sekunden bleiben ihm noch, bis er entdeckt wurde? Konnte er die Unwissenheit des anderen nutzen, um ihn zu überrumpeln und abzuhauen. Die Kleiderbügel über seinem Kopf wurden zur Seite geschoben und Stegi machte sich automatisch kleiner. Hoffte hinter dem Koffer unsichtbar zu werden. Die Sekunden zogen sich wie Stunden. Kein einziger Atemzug kam ihm mehr über über die Lippen, keine Träne rann mehr über seine Wangen. Ihm war nach kotzen zumute und gleichzeitig wollte er schreiend um sein Leben rennen. Sein Herzschlag laut genug, dass man ihn nun hören konnte. In seinen eigenen Ohren klang er so unfassbar laut, dass er nichts anderes mehr hören konnte. Ganz langsam fing der Koffer an sich zu bewegen. Sein letzter Schutz wurde ihm genommen. Stegi drückte sein Handy wie einen Talisman an sich und tat das, was er nie geglaubt hatte zu tun. Er fing an zu beten. Hoffte das alles hier heile zu überstehen und es zu überleben. Doch mit jeder Millisekunde, mit jedem Herzschlag schrumpfte seine Hoffnung. Der Koffer wurde nun vollends beiseite gezogen, sodass er endgültig zu sehen war. Panik überfiel ihn und er konnte sich gar nicht mehr bewegen. Sein Körper angespannt bis zum zerreißen. Der Überraschungsmoment war weg. Eine Flucht unmöglich. Er hatte sich selbst in die Falle gelockt. Seine Gedanken waren blank, er konnte an nichts mehr denken, außer das er in der Falle saß. Die Person vor dem Schrank kniete sich runter. Das Knochen knacken erklang in seinen Ohren so laut, dass es einen Moment lang alles übertönte. Lautlos stieß er die Luft aus, ohne es zu merken. Seine Lungen füllten sich mit neuem Sauerstoff, ohne das er es wollte. Das Geräusch allein übertönte alles in seinem Umfeld, welches sonst totenstill war. Halloween war wirklich die perfekte Nacht für ein Verbrechen. Keiner vermutete bei einer Gestalt, die zu einem Haus ging, dass sie ein Einbrecher sein könnte. Eher ein Kind oder Jugendlicher, der verkleidet um die Häuser zog und süßes sammelte. Die perfekte Nacht für einen Einbruch und ein Verbrechen. Die perfekte Nacht seine Schreie verstummen zu lassen, in dem Glauben, dass es nur ein Streich war. Eine billige Attrappe. Keiner würde vermuten, dass seine Schreie echt waren und wenn war es längst zu spät. „ Also ich hab wirklich gedacht, dass du weniger schreckhaft bist. Hier ist dein Geist der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, oder wie du mich nennen würdest dein bekloppter Freund." Stegi schreckte hoch und sah in das im schwach vom Mondschein beschienene Gesicht von Tobi. Stegi brach einfach nur in Tränen aus. Er wusste nicht, wie ihm geschah, geschweige denn was gerade passierte, aber sein Gehirn schien zu begreifen, dass er in Sicherheit war. Tobi legte seine Arme um ihn und zog ihn dann in eine Umarmung. Stegi schluchzte in sein Shirt und fing an nach Tobi zu schlagen. „ Du bist so ein Idiot. Ich hatte Todesangst.", schluchzte Stegi und spürte, wie Tobi ihm beruhigend über den Rücken streichelte. „ Tschuldige, ich wusste nicht, dass du es so schlimm auffasst. Hat dich das echt so geschockt? Ich hab dich doch extra vorgewarnt. Also noch deutlicher ging es fast nicht mehr. Ich wollte dich nicht so erschrecken.", beteuerte Tobi und streichelte ihm weiter über den Rücken. Seine Stimme zu hören und zu wissen, das sie Tobi gehörte, beruhigte ihn und er konnte zumindest aufhören zu weinen. Es änderte nichts an der Tatsache, dass er zitterte wie Espenlaub und sein Herz immer noch auf hundertachtzig schlug. Gerade waren allerdings andere Sachen wichtig. Zum Beispiel wie Tobi hier her gekommen war, ohne ihm eine Adresse entlockt zu haben. „ Woher wusstest du, wo ich wohne? Ich hab nie etwas gesagt." Schwach sah er Tobi lächeln, bevor er ein:„ Tim.", erwiderte. Natürlich. Der einzige, der seine Adresse hatte war Tim und das konnte Tobi wissen, wenn er genau zuhörte, oder sich intensiver mit Tim unterhalten hatte. Und er hatte Tobi vor Monaten gesagt, wo der Schlüssel lag, weil er sich sicher gewesen war, dass er nie und nimmer hier her kommen würde. Den Schock hatte er sich selbst zuzuschreiben. „ Ich hasse euch beide.", murmelte Stegi immer noch ein wenig unter Schock und schlug dann Tobi etwas fester als beabsichtigt in den Oberarm. „ Hab ich wohl verdient. Könntest du kurz mit runter kommen, meine Sachen noch holen? Ich darf doch hoffentlich ein paar Tage bleiben.", bat Tobi mit einem Mal so kleinlaut, dass es fast schon komisch war. Der schüchterne Typ hatte ihm den Herzinfarkt seines Lebens eingebrockt. „ Natürlich du Arsch.", lachte Stegi befreit und ließ sich von Tobi aufhelfen. Seine Beine zitterten immer noch leicht vom Adrenalin, welches in den letzten Minuten durch seinen Körper gerauscht war. Doch er stand halbwegs sicher und konnte sich langsam beruhigen. Auf dem Weg ins Treppenhaus machte er das Licht an, dass sie nicht ganz so im Dunkeln tappten. Dabei fiel ihm auf, dass Tobi stehen blieb. Er tat es ihm gleich und drehte sich zu ihm um. Erst da fiel ihm auf,  dass Tobi ihn musterte. In dem Moment wurde er sich bewusst, dass Tobi ihn ja noch nie gesehen hatte. Er kannte Tobis aussehen ja dank IzzI und Veni. Schließlich hatte er sich bei den beiden in einen Vlog getraut. Dahingehend hatte er sich weitaus mehr getraut, als Stegi selbst, aber das war ihm egal. Er mochte seine Privatsphäre und er schützte sie mit allem was er hatte. Tobi hatte sich kaum verändert seit den Vlogs. Lediglich seine Haare waren ein gutes Stück länger geworden. Sah trotzdem gut an ihm aus. Tobi schien fertig damit ihn zu Muster, denn er lief voraus ins Treppenhaus. „ Ich hoffe, ich hab dich nicht zu sehr überrumpelt. Ich hatte überlegt, es mit dir abzusprechen, aber Tim meinte, dass es schon okay wäre. Er stand damals auch vor deiner Tür, ohne zu fragen. Aber er hat extra vorgefühlt, ob du die nächsten Tage Zeit hast.", meinte Tobi entschuldigend und trat raus in die klare Nachtluft. Auf der anderen Seite stand Frau Klein in der Tür, verteilte wohl noch letzte Süßigkeiten und blies ihre Kerzen aus. „ Guten Abend Stegi. Geht's noch auf ne Party? Oder was machst du um diese Uhrzeit noch hier?", fragte sie höflich wie immer. Stegi mochte sie. Eigentlich war sie mit eine der nettesten Nachbarinnen, die er je gehabt hatte. Unheimlich freundlich und immer für einen kurzen Plausch zu haben. „ Guten Abend Frau Klein. Wir holen nur schnell die Sachen von meinem Freund rein. Er hat mich überraschend besucht." Stegi betonte das überraschend ziemlich und warf dabei einen Seiten blick zu Tobi, der entschuldigend in seine Richtung lächelte. „ Ach wie schön. Wollt ihr noch was süßes haben? Ich hab noch ein bisschen was über und ich kann doch sowas nicht mehr essen." Sie hielt ihnen eine Schüssel mit noch ein paar Gummibärchen und Schokolade hin. Auch wenn Stegi es nicht mochte etwas von ihr anzunehmen, so griff er doch in die Schüssel und nahm ich etwas daraus heraus. Würde er die Tage mal mit einem Kuchen vorbei schauen. Tobi lehnte bereits ab, doch die Frau war einfach zu nett. Sie griff nach Tobis Hand und schüttete ihm den Reste in die Hände. „ Jungchen du bist mindestens so dünn wie Stegi. Euch schadet das nicht. Noch einen schönen Abend Jungs.", verabschiedete sie sich und lief zurück nach drinnen. Sie verabschiedeten sich und gingen dann weiter zu Tobis Auto. „ Nette Nachbarschaft hast du hier. Du kannst das in meine Tasche tun. Dann müssen wir nicht alles tragen. Ich verlier gleich die Hälfte.", meinte Tobi und schloss umständlich sein Auto auf und schmiss dann alles in seinen Rucksack. „ Verdient hättest du es. Immerhin hast du mir nen Herzinfarkt eingejagt. Ich hab sonst was gedacht. Wenn du das noch ein mal machen solltest, werf ich dich aus dem Fenster.", drohte Stegi und warf seinen Süßkram dazu und nahm den Rucksack dann an sich. „ Wird nicht mehr vorkommen.", lächelte Tobi und ging zum Kofferraum, in dem er noch eine Reisetasche und eine weitere Tasche hatte, die er ihm ebenfalls noch abnahm. Tobi nahm die nicht gerade leichte Reisetasche an sich, holte noch etwas kleines von der Seite und schloss dann hinter sich zu. „ Danke das du mich aufnimmst. Ich hab mit vielem gerechnet, als ich das mit Tim abgesprochen hab. So nen riesen Schrecken wollte ich dir nicht einjagen. Nur so ein klein bisschen. Das du so durchdrehst, hab ich nicht erwartet. Eben weil ich dich gestern in unserem Gespräch noch mal vorgewarnt hatte. Tut mir wirklich leid.", murmelte Tobi ziemlich schuldbewusst. Ihm war es eigentlich egal. Es war nichts weiter passiert und er hatte Gott sei dank nicht die Polizei gerufen. Sonst wäre es wohl ziemlich teuer geworden. Aber sonst war nichts passiert. Und solange Tobi das jetzt nicht an die große Glocke hängte, konnte er damit auch leben. Wenn er es allerdings unter ihren Freunden breit tart, würde es für ihn schon ein wenig unangenehm werden. „ Schon okay. Ich hätte irgendwo damit rechnen können. Lass es bitte unter uns bleiben. Ich find es schon ein wenig unangenehm. Können wir uns darauf einigen?" Tobi nickte verstehend, und schleppte seine Sachen die Treppen hoch. „ Tut mir leid Stegi. War wirklich nicht meine Absicht. Kann ich es irgendwie wieder gut machen?" „ Morgen zum Bäcker gehen und Brötchen holen.", gab Stegi sofort von sich. Für ihn wäre das eine angemessene Entschuldigung. Er hatte nämlich absolut keine Lust morgen wo hin zu gehen und er hatte nichts mehr da. „ Kann ich machen. Sorry noch mal." Also langsam reichte es auch. Tobi musste sich jetzt nicht hindert mal dafür entschuldigen. In ein paar Jahren lachten sie beide über diese Aktion. „ Schon gut. Tu mir einfach den Gefallen und lass es links liegen. Ist doch nichts weiter passiert. Jetzt hol dein Zeug rein, sonst könnte es passieren, dass du draußen schläfst." Tobi beeilte sich vor ihm in die Wohnung zu huschen, damit er nicht wirklich draußen schlafen musste. Ernst hatte er es nicht gemeint, aber es wäre eine angemessene Strafe für ihn gewesen. So gemein wollte er dann aber nicht sein. Sie brachte Tobis Sachen erstmal in sein Zimmer, da er dort auch schlafen würde. Die Couch im Wohnzimmer war einfach nicht wirklich bequem zum schlafen und bis er was neues fand, konnte es schon dauern und eigentlich war sie zum sitzen ja ganz bequem und praktisch. Nur eben zum liegen war sie unvorteilhaft. „ Was darf ich mir denn an Bettzeug beziehen?", fragte Tobi und sah sich in dem Raum um. Eigentlich war es nichts besonderes, aber er war eben zum ersten Mal bei ihm und das er sich da umsehen wollte, war nur verständlich. Um ihm zumindest ein bisschen Beschäftigung zu geben, hauptsächlich, um ihn auch für den Schock zu bestrafen, den er ihm eingejagt hatte, warf er ihm aus dem Schrank ein Sett Betwäsche hin und holte dann unter der Couch Kissen und Decke hervor. Tatsächlich bezog Tobi sich die Sachen selber, ohne das er ihn darum bitten musst, oder sonst was dazu sagte. Er setzte sich derweil auf sein Bett und klappte den laptop wieder auf, um ihn herunter zu fahren. Jetzt brauchte er eh keinen Film mehr schauen. Der Schock, den er bekommen hatte, war besser als jener, den er durch einen Horrorfilm erleiden würde. Außerdem gab es gerade wichtigere Dinge mit Tobi zu bereden, als einen Film zu schauen. Immerhin wollte er in den Tagen, wo Tobi da war auch was mit ihm machen und nicht nur das, was sie auch fünfhundert Kilometer entfernt machen könnten. „ Ich glaub übrigens, du solltest dich mal bei Tim melden, der wollte dir noch was sagen. Keine Ahnung was der wollte. Klang allerdings ein bisschen dringlich." An sich konnte das noch warten. Tim kannte ihn immerhin als Menschen, der gut und gerne mal ein paar Stunden oder Tage brauchte, um eine Antwort auf eine Frage zu geben. Egal wo und wann. Meist ignorierte er es auch geflissentlich, bis er zur Ruhe gekommen war und widmete sich dann gesammelt Nachrichten, was oft zur Folge hatte, dass er mit mehreren Leuten gleichzeitig schrieb. Aber es war okay, er kam damit klar. Vielleicht schaute er dennoch mal kurz, was Tim wollte. Wenn er ihn denn erreichte. Das war halt bei Tim immer so eine Sache. Allerdings war es nicht all zu spät und Tim sicher an seinem Server am arbeiten. Er ließ Tobi kurz alleine, ging vor die Tür, um in Ruhe mit Tim zu telefonieren. Tatsächlich ging Tim direkt dran, sodass er nicht ewig auf ein Antwort warten musste. „ Hey Tim, was wolltest du? Tobi sagte, es ist wichtig." Er konnte nicht wirklich einschätzen, wo Tim gerade war und was er tat. Normal konnte man das bei Tim immer so ein bisschen einschätzen, gerade hörte er aber nichts bei Tim raus. „ Eigentlich war es nicht wirklich wichtig, ich wollte es nur geklärt haben, bevor du sauer auf mich wirst. Immerhin hab ich Tobi deine Adresse raus gegeben. Ich fand's ganz witzig, aber ich kenn dich und du bist manchmal ein bisschen empfindlich. Nimm es mir nicht übel kleiner." Stimmt eigentlich hatter es Tim zu verdanken. „ Ja Danke, war ein sehr toller Witz. Ich hatte nen Herzinfarkt. Kannst froh sein, dass ich nicht bei der Polizei angerufen hab. Ich war kurz davor. Wirklich ganz toll.", maulte er Tim zu recht an und hörte ihn am anderen Ende nach Luft schnappen. „ Also das war jetzt nicht geplant gewesen. Es sollte ein kleiner Schwert werden. Ich hab nicht geahnt, dass es so ausartet. Tut mir leid, das hab ich nicht gewollt." Allein Tims Worte klangen so reuevoll, dass es ihm fast schon leid tat, Tim Vorwürfe gemacht zu haben. In seiner Stimme klang dann noch mal die Reue raus, was ihm fast schon ein wenig das schlechte Gewissen entlockte. „ Ist ja nichts passiert. Mach dir keine Vorwürfe. Wenn das alles war, würde ich mich wieder Tobi zuwenden. Wir chatten dann nächstes Wochenende wie geplant." „ Jup mach's gut und wirklich noch mal sorry." Damit hatte Tim aufgelegt und er konnte wieder in sein Zimmer gehen. Mittlerweile hatte Tobi die Bettwäsche fertig bezogen und es sich auf der kleinen Couch bequem gemacht. Hatte wohl herausgefunden, wie man sie ausklappt. „ Ich hoff, es ist okay, dass du auf der Couch schläfst. Zur Not kannst du auch zu mir ins Bett kommen. Ich denke, wir sind alt genug, dass es nicht awkward wird." Tobi nickte, setzte sich aber auf die Couch. Er konnte verstehen, dass es ein wenig unangenehm war, neben seinen besten Freund im Bett zu pennen. Aber so schlimm hätte er es jetzt auch nicht gefunden. „ Ist alles okay, ich schlaf hier. Nicht weil ich dich nicht mag, sondern weil ich dir Abstand geben möchte. Es war wirklich nicht böse gemeint, okay?" Tobi konnte es auch wirklich ein bisschen zu ernst nehmen. „ Meine Güte, das ist schon vergessen Tobi. Wenn du herkommen willst, dann komm her. Aber entscheid dich jetzt, ich bin müde und will eigentlich gerne schlafen." Stegi unterdrückte ein gähnen und setzte sich dann auf sein Bett. Auch wenn er gerade noch komplett aufgekratzt und Pulsmäßig auf zweihundertzehn war, so wurde er jetzt deutlich zu müde, wo er wieder runter gekommen war. Den Film hatte er ja eigentlich geschaut, um runter zu kommen und einzuschlafen. „ Wenn's wirklich okay ist, dann komm ich zu dir. Müssen wir nicht durch den ganzen Raum reden. Ich verschwinde dann kurz im Bad." Tobi nickte und stand dann wieder auf. Er sah es nicht wirklich, dass er jetzt noch redete, aber Tobi konnte es ja probieren. Stegi zog sich die Jeans aus und schlüpfte dann unter die Decke. So wirklich bekam es es gar nicht mit, doch er driftete ziemlich schnell ab, sodass er nicht mal mehr mitbekam, wie Tobi wieder ins Zimmer kam. Nur so halb nahm er in der Nacht wahr, dass Tobi sich an ihn gekuschelt hatte.

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