Türchen 4: Neues Heim, nicht Allein

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Ich wünsche euch einen schönen 4 Dezember. Leider gibt es heute einen recht kurzen Oneshot. Doch ich hoffe trotzdem, dass er euch gefällt ^^

"Ich muss auf jeden Fall nachher noch in den Geschenkeladen! Ich muss noch ein bisschen was besorgen"erklärte der Blonde, während er mit der kleinen Lolita an seiner Hand voraus lief. Die kleine Gruppe lief über den städtischen Weihnachsmarkt, wobei einer von ihnen wenig Begeisterung zeigte. Seiner Meinung nach war es hier einfach viel zu voll und zu laut noch dazu. Und das obwohl der Markt wirklich groß und eigentlich genügend Platz war. An einer etwas ruhigeren Stelle versammelte die kleine Gruppe sich.
"Ich hole uns etwas zu essen. Was wollt ihr haben?" fragte der Nichtraucher der Gruppe.
"Irgendwas"grummelte der Anführer.
"Ich glaube ich nehme Okonomiyaki"sprach der Brillenträger der Runde. Er beugte sich zu der kleinen Lolita runter.
"Möchtest du einen Crépe oder lieber Schmalzkuchen?"fragte er sie lächelnd.
"Schmalzkuchen" antwortete diese.
"Alles klar, ich bin gleich zurück" versprach er und machte sich auch schon auf den Weg. Etwa eine viertel Stunde später kam er mit einem Tablett beladen wieder und überreichte allen ihr bestelltes Essen und dazu noch einen Punsch. Für die kleinste im Bunde natürlich alkoholfrei.
"Danke Tatara"bedankte sich der Brillenträger bei ihm und so fingen alle an, ihre Mägen zu füllen und sich mit dem Punsch aufzuwärmen. Bei den Temperaturen, die herrschten war das auch bitter nötig. Während sie so dastanden und aßen, beobachteten sie ein wenig die Leute, welche von Stand zu Stand gingen. Dabei fiel dem Rothaarigen im Bunde eine Person besonders auf. Es war eine junge Frau, welche irgendwie nicht so recht ins Bild passen sollte. Mit der langen, großen Jacke wirkte sie um einiges zierlicher, die Haare waren zu einem unordentlichen Dutt gefasst worden und generell wirkte sie nicht so recht......ordentlich. Auch die Tasche, die sie dabei hatte, wirkte seltsam. Er konnte es sich nicht so recht erklären. Als sie schließlich aufgegessen und Tatara das Tablett wieder weggebracht hatten, gingen sie weiter und bahnten sich einen Weg zu dem Geschenkeladen. Kurz bevor sie diesen erreichten, rannte jemand ohne zu gucken in Mikoto hinein und landete unsanft auf dem Boden.
"Los hier ist sie lang, schnappt sie euch!" hörten sie jemanden rufen und Izumo bemerkte eine Gruppe Jungs, welche sich durch die Leute kämpften, die ihnen entgegen kamen. Die schienen es ganz schön eilig zu haben. Als sie auf die Person zu ihren Füßen sahen, erblickte Mikoto die junge Frau, welche ihm vorhin schon aufgefallen war. Als sie die Rufe hörte, stand sie schnell auf und verneigte sich.
"T-Tut mir leid!" meinte sie, ehe sie weiter eilte.
"Was für eine seltsame Frau......"meinte Tatara und sah ihr nach.
"Offenbar lebt sie auf der Straße, da hat man so einige Feinde" erklärte Izumo die Situation aus seiner Sicht.
"Die Arme, dabei ist sie kaum älter als wir...."
"Nicht unser Problem" meinte Mikoto daraufhin und ging weiter. Vor dem Laden blieb er stehen und zündete sich eine Zigarette an, während Totsuka mit der kleinen Anna hinein ging.

Mikoto trat die Zigarette aus und pustete den Rauch aus. Tatara war noch immer in dem Laden. Der Rothaarige wartete also leicht genervt auf dessen Rückkehr und beobachtete ein weiteres Mal die Menschen um sich herum. Das war anfangs ziemlich langweilig, doch dann fiel ihm erneut etwas auf. Eine kleine Gruppe Jungs saßen auf einer Bank und schienen sich über etwas angeregt zu unterhalten. Immer wieder zeigten sie dabei in eine Richtung und grinsten. Dieses Grinsen wollte Mikoto jedoch so gar nicht gefallen. Dann standen die Jungs auf und gingen in die Richtung, in die sie gezeigt hatten. Dort sammelten sie sich um etwas und schienen sich zu unterhalten. Mikoto schüttelte leicht den Kopf, dachte sich dann aber nichts weiter dabei. Länger damit beschäftigen konnte er sich ohnehin nicht, denn in diesem Augenblick kam Totsuka mit Anna und einigen Tüten wieder aus dem Laden.
"So wir können wieder" erklärte der Blonde lächelnd.
"Gut dann zurück zur Bar" meinte Izumo.
"Och, ich wollte aber noch ein paar Nüsse kaufen und den Tannenbaum sehen"schmollte Totsuka. Izumo lachte daraufhin leise, während Mikoto seufzte. Als er jedoch Annas Blick sah, welcher so begeistert schien, gab er sich geschlagen. Und so machten sie sich also auf den Weg, weiter über den Weihnachtsmarkt zu schlendern, um zum Zentrum und somit zu dem riesigen Weihnachtsbaum zu kommen, welchen man aufgrund der Größe schon von Weitem sehen konnte. Dabei lief Tatara mit Anna voraus, während Mikoto ganz hinten lief. Plötzlich kam von der Seite jemand auf ihn zu, schien zu zögern, drehte sich noch einmal um, ehe sie ihn anrempelte. Mikoto spürte, wie eine Hand in seine Tasche glitt und packte sogleich das Handgelenk. Als er neben sich sah und in das erschrockene, reuevolle Gesicht sah, erblickte er die junge Frau, welche zuvor bereits in ihn hinein gerannt war.
"T-Tut mir leid.....i-ich.......Ich wollte nicht......i-ich....."stotterte sie drauf los. Angst erschien in ihrem Blick, gar Panik.
"Was ist los Mikoto?"fragte Izumo ihn. Er und die anderen waren wenige Meter weiter ebenfalls stehen geblieben und sahen nun zu ihrem Freund und Anführer zurück.
"Wir haben es mit einer Diebin zu tun"meinte dieser.
"Na sowas......warum klaust du denn? Ah ich weiß. Du hast bestimmt Hunger oder? Und kannst es dir nicht leisten. Hier, ich gebe dir was von mir" meinte Tatara und reichte ihr dann etwas zu essen, was er aus einer der Tüten holte. Perplex nahm die junge Frau es entgegen.
"D-Danke"murmelte sie. Mikoto ließ sie daraufhin wieder los.
"Lass das mit dem Klauen. Frag lieber." meinte er noch. Die junge Frau nickte.
"T-Tut mir leid"nuschelte sie. Mikoto nickte leicht und so machten sie sich wieder auf den weiteren Weg.

Schlussendlich kamen sie bei dem großen Weihnachtsbaum an und Anna bewunderte diesen mit großen Augen. Tatara unterdessen ging zu einem der Stände und kaufte sich einige gebrannte Nüsse. Eine Frau, welche einen Stand direkt neben dem Baum hatte, kam zu ihnen und sprach Anna an.
"Hallo! Möchtest du einen Baumschmuck gestalten?"bot sie ihr an. Anna sah zu Mikoto auf, welcher ihr zunickte. Dann nickte auch Anna und ging mit der Frau mit. Mikoto beobachtete das ganze genaustens und sah zu, wie Anna einen Holzlebkuchenmann mit Stiften bemalte. So warteten sie noch, bis sie damit fertig waren und Mikoto half der kleinen Lolita am Ende noch, den Holzschmuck aufzuhängen. Dafür hob er sie hoch, damit sie leichter an den Ast ihrer Wahl dran kam.
"Gut können wir dann oder will noch jemand etwas machen?" fragte Kusanagi in die Runde. Als niemand etwas sagte, machten sie sich auf dem Rückweg, um endlich aus der Kälte raus zu kommen und sich in der Bar von Kusanagi aufzuwärmen. Anna lief dabei dicht an Mikotos Seite. Als sie fast am Ende des Marktes waren, entdeckte Mikoto um ein weiteres Mal die junge Frau. Langsam überkam ihm ein unwohles Gefühl. Das war doch langsam kein Zufall mehr, dass er diese Frau nun schon ein viertes Mal antraf. Und erneut schien sie in Schwierigkeiten zu stecken, denn die Gruppe Jungs, welche ihm schon im Vorfeld aufgefallen war. Diese standen in einem Kreis und schubsten die junge Frau in ihrer Mitte hin und her zu schubsen. Mikoto bedeutete den anderen weiter zu gehen, während er selbst auf die Gruppe zuging.
"Was kannst du eigentlich? Nicht mal ein bisschen Geld kannst du klauen!"
"Dumme Pennerin!" riefen sie immer wieder und schubsten sie hin und her.
"Ey was willst du denn jetzt?"fragte einer patzig, als Mikoto ihn aus der Gruppe zog. Daraufhin hielten auch die anderen inne, wodurch die junge Frau zu Boden fiel.
"Ey alter, verpiss dich, das hier geht dich gar nichts an!" meinte der scheinbare Anführer angepisst. Mikoto warf ihm daraufhin nur einen grimmigen Blick zu, woraufhin der Junge zurück zuckte. Er half der Frau auf und zog sie dann am Handgelenk hinter sich her. Diese schien zunächst sehr überrascht, folgte ihm dann aber, zunächst stolpernd.
"W-Was..... D-Danke aber..... ihr müsst nicht......"murmelte sie. Mikoto antwortete nicht.
"K-können Sie mich bitte loslassen?"murmelte sie vorsichtig. Als sie erneut keine Antwort bekam, fing sie an, sich gegen seinen Griff zu wehren, um sich los zu reißen.
"Jetzt hör auf dich zu wehren und lass dich einfach beschützen!" meckerte Mikoto drauf los und brachte die junge Frau somit verdutzt zum Schweigen.
"B-beschützen?"hauchte sie leise und folgte ihm zu den anderen, welche auf sie warteten.
"Gehen wir"meinte er und ging mit der jungen Frau vorran. Tatara lächelte darufhin nur und folgte ihnen.

In der Bar von Homra angekommen, reichte Izumo der jungen Frau erstmal etwas zum anziehen, welches er noch unterwegs gekauft hatte und zeigte ihr die Dusche, wo sie sich aufwärmen konnte. Das tat sie auch dankbar. Währenddessen machten die anderen es sich in der Bar bequem. Als die Frau wieder runter kam, reichte Izumo ihr erstmal etwas zu trinken. Damit setzte sie sich auf die Couch, wo die anderen von ihr wissen wollten, was geschehen war. Dort erfuhren sie von ihr, dass sie ihre Wohnung verloren hatte und somit seit etwa einer Woche auf der Straße lebte. Seit zwei Tagen bedrängten sie diese Jungs, machten sie fertig, so auch heute wieder. Als sie in Mikoto hinein lief, war sie gerade auf der Flucht vor diesen und wollte sich in der Menschenmenge verbergen, um ihren Triezereien zu entkommen. Doch dies gelang ihr nicht. Um dem doch noch zu entkommen boten die Jungs ihr einen Deal an. Sie sollte Geld stehlen und ihnen damit Alkohol besorgen. Und als Opfer für den Diebstahl wählten sie ausgerechnet Mikoto aus. Als dies schief ging, machten die Jungs sie doch noch fertig.
"Das ist ja furchtbar! Du arme!" meinte Tatara sogleich.
"Jetzt kann dir ja nichts mehr passieren"versicherte Izumo ihr lächelnd.
"Genau, jetzt hast du uns und mit uns kannst du ein super tolles Weihnachten feiern. Jetzt bist du nicht mehr alleinen und musst auch nicht mehr frieren"lächelte Totsuka.
"Wirklich? Ich möchte mich nicht aufdrängen...." meinte sie unsicher.
"King hat schon entschieden, dass du jetzt zu uns gehörst, immerhin hat er dich mit hier her genommen" meinte Tatara grinsend. Die junge Frau wurde leicht rot um die Nase, lächelte aber.
"Vielen Dank"murmelte sie.
"Keine Ursache. Hast du hunger?" Die junge Frau nickte leicht.
"Ich mache etwas zu essen"meinte Izumo und machte sich sogleich an die Arbeit.

Die junge Frau blieb bei dem roten Clan und lebte in der Bar.  Mit Tatara und Anna gemeinsam dekorierte sie die gesamte Bar in einem weichnachtlichen Look und gemeinsam besorgten sie sogar einen kleinen Tannenbaum, welchen sie in einem hübschen Rot schmückten. Alle gemeinsam feierten sie ein harmonisches Weihnachten und die junge Frau fühlte sich so wohl wie nie. Später erfuhr sie dann auch alles über die Könige und die Clans und trat schließlich dem roten Clan bei. Homra wurde für sie ihre Familie, sie half Izumo in der Bar, lachte viel mit ihnen und hatte sehr viel Spaß. Es war mit Abstand das beste Weihnachten, welches sie je erleben durfte, denn sie hatte nicht nur ein neues Zuhause gewonnen, sondern neue Freunde und eine Familie.

ENDE

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