Türchen 7: Fliegende Bohne

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Hey,
es tut mir furchtbar Leid für die ganzen Verspätungen. Mir ging es leider nicht so gut, aber langsam wird es wieder besser. Ich kann jedoch leider nicht versprechen, dass der Rest rechtzeitig kommt. Ich werde jedoch mein bestes geben! Und ich versichere euch, dass auf jeden Fall noch alle Türchen nachgereicht werden!
Grüße Lana

Wieso musste es an Feiertagen immer dreimal so anstrengend sein, wie an normalen Tagen? Hatten die Menschen einen eingebauten Kalender, der ihnen sagte, dass sie an Feiertagen durchdrehen mussten? Der blonde Mann seufzte leise. Seit 6 Uhr in der Früh lief er Patroullie, wurde hier und da von einigen Menschen in ihrer Hektik angerempelt. Nun war es beinahe 18 Uhr und trotzdem hatte sich nichts geändert. Die Straßen waren schier überflutet von Menschen, die auf den letzten Drücker noch schnell ein Geschenk, Papier oder Lebensmitten zu heute Abend einkaufen mussten und sich gegenseitig zur Seite drängten. Dabei kam ihm ein weiteres Mal an diesem Tage der Gedanke, warum die Menschen nicht in der Lage waren, das früher zu erledigen. Er für seinen Teil würde das ja schon im November alles besorgen und erledigen - zumindest die Geschenke. Dann musste man sich nicht im Dezember an ewig volle Schlangen stellen und sich durch all die Menschen quetschen und es war viel entspannter, da man keinen Zeitdruck hatte. Die Lebensmittel konnte man je nach dem was es geben würde ein bis zwei Wochen früher kaufen, das meiste konnte man schließlich bei der Kälte auch ohne Probleme draußen in einem Korb oder dergleichen lagern, ohne das es schlecht werden würde. Der Held zog den Kragen seiner fellbesetzten Jacke weiter hoch und vergrub die Nase darin, welche bereits vor Kälte kribbelte. Dieses Jahr war die Kälte wirklich unerbitterlich und hatte kein Mitleid mit ihm. Er grub die Hände tiefer in seine Jackentaschen und ballte sie darin zu Fäusten, in der Hoffnung, dass sie dadurch wärmer werden würden. Es half jedoch nur bedingt, denn seine Hände waren trotz Handschuhe so kalt, dass sie die Taschen nicht erwärmen konnten. Er brauchte dringend etwas, um sich aufzuwärmen, sonst würde er in Kürze durchdrehen. Und im Moment war ohnehin wenig los, also konnte er sich auch einen schönen großen, heißen Kaffee holen. Musste er nurnoch ein Café finden.....

Er sah sich suchend um, doch erst nach drei Straßen entdeckte er ein kleines Schild mit einer Kaffeetasse mit einem Herz als Dampf. Der Laden wirkte recht klein von außen und auch als er herein ging, war er nicht viel größer. Im Laden selbst war es wunderbar warm und es duftete nach frischem Kaffee, sowie leckeren Keksen.
"Einen Moment bitte, ich bin sofort bei Ihnen!" sprach die Kellnerin, welche gerade ein paar Kekse zum Abkühlen aus dem Backofen holte und abstellte. Danach drehte sie sich mit einem Lächeln zu ihm herum und wollte ihn begrüßen, doch die Worte blieben ihr im Halse stecken, während ihre Augen sich erstaunt weiteten. Der Held lächelte freundlich und hob eine Hand zum Gruße.
"G-Guten Tag.....wow, ich glaube ich träume...."murmelte die junge Frau hinter dem Thresen.
"Ich hoffe nicht, das ist das erste Café weit und breit und ich brauche wirklich etwas um mich aufzuwärmen" sprach er lächelnd. Noch immer ungläubig sah sie ihn an, ehe sie lächelte.
"Patroullie an Weihnachten? Sie tun mir wirklich leid Hawks...... wobei ich habe eigentlich zu danken, immerhin haben Sie dadurch meinen kleinen Laden entdeckt..... Ich mache ihnen meinen Spezial-Kaffee. Einen großen, der wärmt sie bestimmt auf!"meinte sie und machte sich auch sogleich aufgeregt an die Arbeit. Während die Kaffeemaschine die frischen Bohnen zu Pulver mahl, machte sie sich daran, ein paar Kekse in eine hübsche kleine Weihnachtstüte zu verpacken und den Becher vorzubereiten. Dann ließ sie den frischen Kaffee in den Becher laufen und verzierte ihn Weihnachtlich ein wenig. Dann stellte sie ihm die Kekse und den Kaffee hin.
"Hier bitte. EIn großer Spezial Kaffee und ein paar Kekse als Nervennahrung. Geht aufs Haus" lächelte sie.
"Wow, das sieht toll aus"gestand er und musterte beides. Die Kekse waren liebevoll verziert worden, als kleine Engel, Rentiere, Sterne, Weihnachtsmänner, Lebkuchenmännchen oder auch als Tannenbäume und Schneeflocken. Der Kaffeebecher war offensichtlich wiederverwendbar aus Metall hergestellt worden und zusätzlich in einen Warmhalter mit Weihnachtsmotiv gepackt worden.
"Vielen Dank, das wird mir gewiss den Tag retten" grinste er charmant.
"Ich habe zu Danken. Das habe ich wirklich gern getan" gestand sie und wurde leicht rot um die Nase.
"Wofür bedanken Sie sich?"fragte der Held Nummer Zwei überrascht nach und sah sie verwirrt an. Die Besitzerin des kleinen Cafés lächelte glücklich.
"Dafür, dass sie mir das beste Weihnachtsgeschenk gemacht haben, das ich je erhalten habe. Ich hätte nie damit gerechnet, dass sie wirklich einmal durch diese Tür spaziert kommen und einen Kaffee bestellen" erklärte sie ihm lächelnd. Er sah sie überrascht an, ehe er lächelte.
"Das habe ich gerne getan. Ich wäre gerne schon früher gekommen, wenn ich ihn vorher gesehen hätte"gestand er.
"Danke für den Kaffee und die Kekse. Und frohe Weihnachten"lächelte er und verließ das Café lächelnd wieder.
"Gern. Frohe Weihnachten" lächelte sie und sah ihm noch immer überwältigt nach. Draußen angekommen nahm der Held einen Schluck von dem Kaffee, während er die Straße entlang ging. Staunend sah er auf den Becher. Er war unglaublich lecker! Und wirklich sehr heiß, beinahe hatte er sich verbrannt. Als er den Becher unter dem Warmhalter genauer betrachtete, entdeckte er eine Gravur. Hawks' Spezial Kaffee - Weil er der Held ist, der immer zu schnell ist. Darunter war eine Kaffeebohne mit ein paar Flügeln zu sehen. Er schmunzelte. Nun hatte er also nicht nur einen Fan glücklich gemacht und einen eigenen Kaffeebecher bekommen, sondern hatte wohl auch eine Kaffeesorte, die nach ihm benannt war. So wie es aussah......hatte er nun ein neues Lieblings Café.

Als die junge Frau am frühen Abend ihren kleinen Laden schließen wollte, bemerkte sie ein kleines Geschenk, welches vor der Eingangstür lag.
"Was ist das denn?"murmelte sie überrascht und hob es auf, ehe sie die Tür abschloss. Das Geschenk war in einem hübschen roten Papier verpackt und hatte eine goldene Schleife. Verwirrt sah sie sich um, doch die Straße war leer. Niemand war zu sehen, immerhin würden die meisten sicherlich gerade mit ihren Familien feiern.
"Sehr eigenartig..... warum wurde das denn nicht rein gebracht?"murmelte sie, ehe sie sich mit dem Geschenk auf den Heimweg machte. Zum Glück hatte sie es nicht sonderlich weit, sie wohnte direkt um die Ecke. Dort angekommen machte sie sich etwas leckeres zu essen, ehe sie sich auf ihre Couch setzte. Ihr Blick striff das Geschenk immer wieder, bis sie es an sich nahm und vorsichtig öffnete. Als sie den Karton unter den Papier öffnete fand sie zunächst eine Karte vor. Danke für den wunderbaren Kaffee. Frohe Weihnachten! stand in geschwungener Schrift darauf. Als sie die Karte überrascht herum drehte, bemerkte sie, dass es sich um ein signiertes Foto von Hawks handelte.
"Das ist......von Hawks....."staunte sie und legte das Foto vorsichtig zur Seite, um den restlichen Inhalt zu betrachten. Sie legte das Samtpapier zu beiden Seiten über den Kartonrand und holte den Stoff heraus. Es handelte sich um einen Kaputzenpullover. Auf der Vorderseite war an der linken Brust ein Kaffeebecher mit einer roten Feder zu erkennen, auf der Rückseite ein großes Bild von Hawks, wie er zwinkernd seinen Kaffeebecher zum Gruß hob. Es war zudem noch ein Termobecher mit einem Bild von ihm darauf in dem Karton.
"Wow......das ist.......wirklich das beste Weihnachten aller Zeiten"hauchte sie staunend, ehe sie glücklich lächelte.

Der Held hielt sein Versprechen und kam von diesem Tag an des öfteren zu ihr ins Café, um sich einen Spezial-Kaffee in seinen Becher füllen zu lassen. Die junge Frau dagegen trug den Pullover nun als Arbeitskleidung im Café und hatte die Kaffeesorte offiziell mit auf die Karte geschrieben. Mit der Zeit wurden die beiden Freunde und wenn Keigo mal etwas Freizeit hatte, setzte er sich gerne in das kleine gemütliche Café und beobachtete sie bei ihrer Arbeit. Dies sprach sich natürlich schnell unter ihren Gästen und in der Stadt herum und schon bald bekam die junge Frau jede Menge neuer Stammgäste. Und so sorgte der Held schließlich dafür, dass sie ihr Café ausbauen konnte, als der Laden neben ihr schließen musste. Sie ließ einen Durchbruch machen und vergrößerte die Fläche dadurch. Zudem veränderte sie den Namen ihres Cafés zu "Fliegende Bohne". Schon bald wurde auch die Presse auf sie aufmerksam und es kamen erste Gerüchte auf, dass sie die feste Freundin von Hawks sein könnte. Diese Gerüchte und Fragen ließ sie jedoch lächelnd unkommentiert. Ein besseres Weihnachten hätte sie sich wirklich nicht wünschen können und sie wusste nicht, wie sie sich jemals gebührend bei dem Helden bedanken sollte.

ENDE

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