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| PoV Yuuzuki |

"Ach, tut das gut, nach so einer Lage etwas zu essen.", atmete Shinoa erleichtert auf und aß genüsslich ihre Dangos. Die Süßigkeit mit Bubble Tea genossen wir vor dem Bahnhof von Yokohama. Wir waren noch etwas einkaufen gegangen nach dem kleinen Fall. Sozusagen Stress einkaufen für Shinoa. Ihr Kleiderschrank muss schon sehr groß sein, dachte ich mir bei all den Tüten.

"Gehts dir gut?", fragte sie mich zum fünften Mal, als ich mir die Seite leicht fasste. "Ja, mach dir keine Sorgen. Ich bin schlimmeres gewohnt.", wank ich ab und lächelte ihr zu. Sie hielt mir ihre Dangos hin. "Iss! Ich fand das fast wie in einem Film! Wärst du ein Junge, hätte ich mich sofort verliebt!" Leicht schmunzelnd nahm ich mir einen Stiel und aß etwas davon. "Das ging Bam und Bam und dann haben die beiden geblutet und der andere hat das überzogen bekommen! Du hast mir nie gesagt, warum du eigentlich mitten im Schuljahr letztes Schuljahr gewechselt bist." Sie war am Schwärmen, bis sie das Thema wechselte, auf einmal.

"Mein Bruder hatte die Idee." Kurz zuckte ich mit den Schultern. "Warte du hast nen Bruder?" Ihre Augen fingen an zu funkeln und sie lehnte sich näher zu mir. "Wag es dich, er ist 9 Jahre älter als ich." Enttäuscht atemte sie auf und lehnte sich zurück. "Aber ja, er ist heiß.", gab ich zu, da sie das sagen würde, wenn sie ihn sehen würde. Schon funkelte sie wieder und lehnte auf meinem Oberschenkel. "Scheiß aufs Alter! Nimm mich mit zu dir nach Hause!"

Ihre direkte Art brachte mich zum Lachen. Sie nahm sich etwas zurück und strahlte immer noch kleine Sternchen aus. "Lach öfters. Dein Lachen ist so schööööönnnn!" Und schon wurde ich durchgeschüttelt. Als ihr die restlichen Dangos runterfielen, hörte sie auf. "Och nö!", stöhnte sie auf. "Hier." Ich hielt ihr die letzte Kugel hin. "Woaahhh, danke!" Sie genoss die letzte Kugel. "Aber jetzt wirklich, warum hatte dein Bruder die Idee, dich auf eine reihne Mädchenschule zu schicken? Warte- Bist du eine von denen, die ständig einen Neue-" Ich stopfte ihr fix den Rest der Kugel in ihren Mund. Die Leute schauten schon komisch.

Seufzend schaute ich zu ihr. "Nein. Ich bin keine davon. Ich hatte noch keinen Freund oder irgendwas sexuelles... höchstens ab und zu eine Knutscherei, aber nein, nicht mehr. Das war aber nicht der Grund. Ich bin von meiner Schule geflogen." Sie nickte als Zeichen, dass sie mir zuhörte. "Gehen wir?", fragte ich, damit sie nicht nach diesem Grund fragen konnte. Eigentlich wollte ich ihr helfen, aber sie packte alle Tüten und ihre Schultasche. "Ich bin auch stark!", lachte sie und lief los. Ich musste ihren Zugschein scannen, aber das war nicht mehr nötig. Sie stolperte manchmal, aber ich grinste nur. Shinoa wollte mir was beweisen.

Pünktlich fuhr der Zug ein und die Türen öffneten sich. Shinoa ging vor und stellte die Tüten ab und drehte sich um zu mir. "Yuuzuki!", rief sie besorgt durch die Menge. Sie dachte, ich wäre direkt hinter ihr, aber in dem Moment, wo ich einsteigen wollte, hatte man mein Handgelenke gepackt und mit eine Ruck Kabelbinder zugezogen. Ein anderer stopfte mir ein Tuch in den Mund und schmiss mich direkt über die Schulter. Mich wunderte es, dass es niemanden interessierte. Allerdings sah ich eher wieder diese rote Uniform.

Ich machte mir nicht die Mühe, die ganze Zeit rumzuzappeln. Das würde mir eher die ganze Energie rauben. Ich versuchte eher, mich aus diesen Kabelbindern zu befreien. Es ging durch all die Kleinstraßen Yokohamas bis wir am Hafen ankamen und ich einfach achtlos auf den Boden geschmissen wurde. "Die Schlampe hat Shiro ins Krankenhaus geschlagen, Boss!" Allerdings, als man mich zu Boden geschmissen hatte, ging der Kabelbinder ein kleines Stück auf, sodass ich durch meinen einen Halbfinger Handschuh rausrutschen konnte und leise aufstehen konnte. Mit einem Tritt brachte ich einen in die Knie und trat dem Kopf noch hinterher, damit er schön auf dem Kopf aufkommen würde. Das schmerzhafte Aufstöhnen und ein Knacken war zu hören.

Der zweite war dabei erstmal die Situation zu kapieren, aber mit dem Tuch aus meinem Mund schlug ich ihm ins Gesicht und das mit Schwung. "Was zum-" Eigentlich wollte ich mich beschweren, aber ich musste dem nächsten ausweichen und das war nicht so einfach mit Schmerzen in der Seite. Eher stolperte ich an jemand anderes, der seine Hände an meine Schultern nur legte. "Ruhig-" Ich hörte gar nicht zu und trat dem einen, den ich nicht sehen konnte, zwischen die Beine.

"Halt!", rief scheinbar ihr Boss, aber ich hielt mich nicht auf jemandem in die Fresse zu schlagen, aber der hinter mir hielt mich fest, sodass ich einen Blick auf ihren Boss richten konnte. Meine Augen weiteten sich und mein Herz fing etwas schneller an zu schlagen. Ich hielt mich nicht davon ab dem hinter mir noch ins Gesicht zu schlagen, da er nicht gerade sehr groß war. Fix lief ich auf den Boss zu und trat vielleicht extra auf den, der versuchte, sich aufzurichten. "Du kleine-" Sein Wort brach ab, als er sah, dass ich mich um den Hals des Bosses schmiss und auch dieser seinen Arm um meine Seite legte.

"Izana!", jubelte ich fast wie ein kleines Mädchen und schmiegte mich an seinen warmen Körper. "Ihr drei seid raus. So schwache Leute mit wenig Verstand brauche ich nicht", schmiss dieser sogleich drei seiner Untergebenen raus. "W-was?! Diese-" Ein kleines Pfeifen unterbrach ihn. "Kommt davon, wenn man sein kleines Mädchen anfässt.", hörte ich jemandem sagen. Etwas traf das mich. Die Hitze ging etwas in mein Gesicht. "Was-"; hörte man ihn noch leicht stammeln. "Verpisst du dich mal oder muss man dir Beine machen?!", drohte jemand anderes. Als sich Izana's Arm etwas enger schloss entwischte mir ein kleines Wimmern vor Schmerz.

Das Treffen wurde aufgelöst und er hatte sich mit mir in die Halle zurückgezogen.

"Zeig mir, wo du verletzt wurdest.", forderte der Weißhaarige kurz und knapp. "W-was? Mir gehts gut, Izana." Ich versuchte nicht zu zeigen, dass mir das peinlich war. Die Uniform war etwas kompliziert designt. Allerdings verrieten mich meine Wangen, die rötlich angelaufen waren. Ein leicht gereiztes Atmen kam von ihm auf. Er kam näher auf mich zu, was mich verleitete, nach hinten zu gehen. "Du weißt, dass ich deine Wunden immer versorgt habe und dir das nicht peinlich sein muss."

Mittlerweile hatte ich meine Wolljacke angehabt, bevor ich gekidnappt wurde, weshalb er nicht wusste, warum mir das so unangenehm war. Ich stieß an eine Box und stolperte darauf, sodass ich saß. Izana öffnete einfach den Knopf und dachte, er könnte einfach schauen, wie stark meine Verletzung sein mag, aber als er sah, dass mein Rock mit einer Art Korsett verbunden war, wobei er nicht einfach das Hemd hochziehen konnte, ließ er von meiner Jacke ab.

Die anderen kamen in die Halle, darunter zählten die Leute der S-62 Generation, die scheinbar seine Obersten bildeten. Auch ein neues Gesicht konnte ich sehen. Izana verschwand kurz in einem Raum und ließ mich, rot angelaufenes Ding hier sitzen. "Aii! Habt ihr endlich-" - "Wag es dich Ran.", wahnte Rindo seinen Bruder, als er auf Izanas Blick hinwies, der wieder mit einem Verbandskasten und einer Decke rauskam. "Ich glaub wir sollten schon mal rein und die beiden in Ruhe lassen.", schlug Muto vor und betrat den Raum, aus dem Izana rausgekommen war. Die anderen folgten so gleich.

Der Weißhaarige hielt mir die Decke hin und drehte sich um. Viele Worte waren nicht nötig. Ich zog mir den Rock etwas runter, nachdem ich ihn gelockert hatte, und wickelte meine Hüfte mit der Decke ein. Damit setzte ich mich hin und knöpfte das schwarze Hemd auf. Es musste nicht ganz auf sein, aber man sah einen ordentlichen blauen Fleck auf meiner Haut. Izana kniete sich vor die Box und fing an, etwas meine Haut abzutasten. Ich zerdrückte mir jegliche Reaktion, aber konnte nicht anders als vor Schmerz zu wimmern. "Sollte denke nicht so schlimm sein, dass du Blutungen hast, aber du solltest glaube ich nicht nochmal in diesen Rock. Crem dich hier mit ein und ich guck mal, ob ich dir etwas zum Wechseln geben kann."

"Izana!", rief ich ihm hinterher, bevor er wieder weg war. "Danke.", lächelte ich ihm leicht zu. 

TBC.

Wordcounter: 1369 Wörter

The boy I follow since the first snowWhere stories live. Discover now