Mercedes Pack II

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Regret


Pairing: verschiedene, Mercedes Pack
Genre: Drama, Omegaverse
Warnung: Omegaverse
Info: Nebengeschichte zu Lost and Lonely. Die Zeit nach dem Unfall aus der Sicht des ,,Rudels".

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Bonos Pov.

Nervös saß ich jetzt schon seit über zwei Stunden auf dem unbequemen Plastikstuhl im Wartebereich des Krankenhauses und zerdrückte James Hand schon beinahe. ,,Alles wird gut, Schatz.", sprach er leise und strich sanft über meinen Handrücken, um mich zu beruhigen. ,,Wie kannst du das sagen?!", fuhr ich ihn an. ,,Das weißt du doch gar nicht! Das alles dauert schon ewig. Was wenn...wenn..." ,,Denk darüber gar nicht erst nach. Es wird ihm gut gehen." ,,Hoffentlich.", murmelte ich ängstlich. Bevor ich weiter reden konnte, öffnete sich die automatische Tür und ein blau gekleideter Arzt trat heraus. ,,Guten Tag, sind Sie wegen George Russell hier?" ,,Ja...Ja, das sind wir. Wie geht es ihm?", sprang Toto ein. ,,Folgen Sie mir bitte.", erwiderte der Arzt daraufhin und deutete in eine Richtung. Schweigend und angespannt folgten wir ihm, bis vor eine Zimmertür. ,,Ich muss Sie bitten sich ruhig zu verhalten. Normalerweise lassen wir immer nur eine bestimmte Anzahl in unsere Intensivzimmer, wir machen nur bei Rudelmitgliedern eine Ausnahme." ,,Wir werden ganz ruhig sein.", bestätigte Shov. ,,Gut." Damit wurde die Tür geöffnet und der Arzt bestrat den Raum. Langsam folgten wir ihm. Erschrocken sog ich die Luft ein, als ich meinen kleinen Welpen sah. George lag kreidebleich im Bett, tausende piepende Maschinen waren an ihn angeschlossen und eine Infusion lief über eine Nadel in seinem Handrücken. Abrupt riss ich mich von James los und eilte zum Bett. ,,Georgie? Mein armer, süßer Welpe.", hauchte ich den Tränen nahe und streichelte sanft durch seine braunen Haare. ,,Wie geht es ihm?", wollte Toto mit belegter Stimme wissen. ,,Er hat eine Gehirnerschütterung und hatte innere Blutungen an Milz und Leber, die wir zum Glück stoppen konnten. Hinzu kommen einige Prellungen und Quetschungen." ,,Aber er wird doch wieder gesund, nicht wahr?", fragte ich leise. ,,Sein Zustand ist momentan sehr instabil. Wir müssen die nächsten Stunden abwarten." ,,Natürlich, vielen Dank, Herr Doktor." Der Arzt nickte nochmal kurz, bevor er uns verließ, nachdem er gesagt hatte, dass er regelmäßig vorbeischauen würde. Bei uns setzte danach eine bedrückende Stille ein. Jeder suchte sich einen Platz im Raum und schien seinen Gedanken nachzuhängen. James kam zu mir und legte einen Arm um mich, während ich weiterhin durch Georges Haare strich. ,,Es tut mir so leid. Ich wollte das nicht.", entfuhr es Valtteri nach einer Weile erstickt. ,,Das ist nicht deine Schuld, Val.", versuchte Shov den Alpha zu beruhigen und legte beruhigend eine Hand auf seine Schulter. ,,Natürlich ist es das." ,,Es war ein Unfall. Mach dir keine Vorwürfe. Es hätte jedem passieren können." ,,Das mache ich aber. Das ist mir passiert. Es ist meine Schuld, dass es George so schlecht geht. Er wird mich hassen." ,,Unsinn. George würde dich nie hassen. Rede mit ihm und es wird alles wieder in Ordnung kommen. Er ist bestimmt nicht böse auf dich." Damit kehrte wieder eine beängstigende Ruhe ein.

Mehrere Stunden vergingen, immer wieder kamen eine Krankenschwester oder der Arzt herein und kontrollierten Georges Werte. Die Nerven aller lagen so langsam blank, bis ich plötzlich ein leises Stöhnen und eine Bewegung spürte. ,,George!" Sofort verstummten die Gespräche um uns herum und alle Blicke richteten sich sofort auf unseren Rudelwelpen. Ich selbst drückte George vorsichtig wieder zurück, nachdem er sich irgendwie drehen wollte. ,,Vorsichtig, Welpe. Du musst langsam machen. Du wurdest operiert.", sprach ich leise auf ihn ein. Georges Arme schlangen sich um seinen Bauch. ,,Hast du Schmerzen?", fragte ich, woraufhin er langsam nickte. ,,Toto, sitz da nicht so unnütz rum. Hol diesen Arzt. Er soll ein Schmerzmittel mitbringen." Dieser eilte daraufhin aus dem Raum. ,,Bono?", murmelte George und sofort lag meine gesamte Aufmerksamkeit wieder auf meinem Welpen. ,,Ja, Welpe. Was ist?" ,,Durst." ,,Natürlich." Ich griff schnell nach dem Wasserglas, welches auf dem Nachttisch stand und half ihm beim Trinken. ,,Mach langsam, Liebling.", tadelte ich ihn sanft, als er etwas zu schnell trank, aus Angst, er würde sich verschlucken. Nachdem ich das Glas wieder zur Seite gestellt hatte, öffnete sich auch bereits die Tür und Toto betrat wieder den Raum, dicht gefolgt von dem Arzt. ,,Guten Tag, Herr Russell. Schön, dass Sie wach sind. Wie fühlen Sie sich?", wollte der Arzt wissen. ,,Scheiße." ,,Das glaube ich Ihnen." Der Arzt trat neben das Bett und spritzte George ein Medikament über die Nadel, die in seinem Handrücken steckte. ,,Das Schmerzmittel ist ziemlich stark und wird relativ schnell wirken. Sie hatten großes Glück. Können Sie sich erinnern was passiert ist?" Langsam schüttelte George den Kopf. ,,Das ist nicht schlimm. Es handelt sich dabei nur um eine Schutzreaktion Ihres Körpers. Sie hatten einen Rennunfall. Dabei haben Sie innere Blutungen und eine Gehirnerschütterung davon getragen. Ich würde jetzt gerne nochmal einen Blick auf den Verband werfen." Zustimmend nickte er, woraufhin der Arzt die Decke zurückzog und das OP-Hemd etwas zur Seite schob, um seinen Bauch freizulegen, welcher von einem großen Pflaster bedeckt wurde. Vorsichtig tastete er Georges Bauch ab, woraufhin dieser schmerzerfüllt das Gesicht verzog. Von dieser ganzen Situation völlig überwältigt, trat ich zurück und ließ mich von meinem Mate fest in die Arme schließen. Ich konnte es einfach nicht aushalten, meinen Welpen so zu sehen. Ich konnte einfach nicht mit ansehen, wie er Schmerzen hatte. ,,Ssscchhh, Welpe." Shov war an meiner Stelle nun an das Bett getreten und strich George beruhigend durch die Haare. Der andere Omega lächelte ihn sanft an, während ich mich weiterhin an James klammerte. ,,Das sieht soweit gut aus. Sie werden eine Weile brauchen, bis Sie sich komplett erholt haben, vor allem, da Ihr Körper immer noch sehr geschwächt ist, wegen Ihrer letzten Hitze ist." Beim letzten Teil spürte ich, wie mir die Luft wegblieb und auch die Stimmung der Anderen im Raum veränderte, angespannter wurde. Ein verzweifeltes Jammern entfuhr mir, während ich gleichzeitig mein Gesicht an James Brust vergrub. Wie hatte ich das nur vergessen können? Wie hatte ich nicht an Georges Hitze denken können? Ich hatte ihn alleine gelassen. Der Arzt verabschiedete sich dann, wodurch wir wieder ganz alleine waren. Wenn ich mich so um Raum umsah, konnte ich in den Gesichtern der anderen nichts als Schuld und Unsicherheit entdecken. Genauso, wie ich mich fühlte. ,,Ihr...Ihr müsst nicht hier sein.", sprach George schließlich leise. ,,Was redest du denn da? Natürlich sind wir hier.", kam es empört von Michael. ,,Es tut mir leid, George. Das hätte niemals passieren dürfen.", sprach Toto und ging langsam auf unser jüngstes Rudelmitglied zu. ,,Bist...Bist du nicht mehr böse?" ,,Schon lange nicht mehr. Anfangs war ich das. Aber meine Reaktion war vollkommen übertrieben. Denkst du, du kannst uns verzeihen?" ,,Ich...Ich brauche etwas Zeit, aber...ich denke schon." Ein leichtes Lächeln legte sich daraufhin auf die Lippen des Rudelalphas. ,,Danke. Es wird nie wieder vorkommen, Welpe. Ich schwöre es." Er wuschelte George danach liebevoll durch die Haare. Daraufhin traten alle nach und nach auf George zu und umarmten ihn einmal kurz. Lewis strich ihm dabei sogar sanft über die Wange, was ihn erröten ließ. Nur ich traute mich nicht. Viel zu sehr schämte ich mich und traute mich nicht, mich ihm zu nähern. So bleib ich weiter abseits stehen. ,,Hab ich...Hab ich was falsch gemacht?", hörte ich George leise Shov fragen, der immer noch neben ihm stand. ,,Nein, das hast du nicht. Du weißt doch, wie schwer es ihm fällt, wenn es dir nicht gut geht oder du Schmerzen hast.", erwiderte er leise. George summte leise, seine Augen fielen ihm immer wieder zu. ,,Schlaf, Welpe. Ruh dich aus. Wir passen auf dich auf." Daraufhin fielen ihm die Augen endgültig zu. Nachdem ich mir sicher war, dass er wirklich fest schlief, ging ich wieder langsam zu ihm und streichelte durch seine Haare. Ich schwor mir, egal war passieren würde, ich würde George nie wieder im Stich lassen.

Einige Tage später wurde George dann schließlich auf die Normalstation verlegt. Dadurch, dass seine Genesung längere Zeit in Anspruch nehmen würde, zumindest bis er entlassen werden und wieder nach Hause reisen durfte, war leider ein Großteil des Rudels mit dem Team zum nächsten Rennen geflogen. Lediglich James, Michael und ich konnten uns losreissen, in meinem Fall hatte ich mich einfach durchgesetzt und blieben bei unserem Rudelwelpen. Mit ein paar leichteren Süßigkeiten und Nistmaterial bewaffnet versuchte ich die Tür zu öffnen, was mir erst beim zweiten Anlauf gelang. Als ich das Zimmer schließlich betrat, blieb ich erstaunt stehen. George stand zusammen mit einem Physiotherapeuten in der Mitte des Raums und machte ein paar langsame Schritte voran. ,,Ich denke, das reicht dann auch für heute. Wir sollten es nicht übertreiben.", meinte der Physio und half meinem Welpen zum Bett zurück. Eilig legte ich die Sachen ab und half ihm, sich richtig hinzulegen. Erschöpft lag Georgie im Bett, sein Atem ging schwer, während ich die Kissen zurecht rückte und die Decke feststeckte. ,,Geht es?", fragte ich besorgt nach. ,,War das nicht noch zu früh? Du solltest dich noch schonen." ,,Geht schon.", erwiderte er leicht atemlos. ,,Ich muss doch wieder fit werden." ,,Du musst dich jetzt vor allem erstmal ausruhen.", meinte ich rigoros und ließ dabei überhaupt keine Zeit für Erwiderungen.

Unterstützend hatte Michael seinen Arm um Georges Hüfte gelegt und half ihm so den Weg über das Rollfeld entlang. Keuchend blieb er vor dem Flieger stehen und sah mit einem leicht verzweifelten Ausdruck in den Augen hinauf. ,,Okay, das reicht.", entschied der Alpha und hob George einfach hoch. ,,Hey, ich kann das selbst.", versuchte er zu protestieren, stieß dabei jedoch nur auf taube Ohren. Im Flugzeug angekommen, setzte Michael ihn auf einen der gemütlichen Sessel ab. Schnell nahmen wir alle unsere Plätze ein und schnallten uns an. Sobald das Flugzeug gestartet war und wir unsere normale Flughöhe erreicht hatten, wandte ich mich wieder an George und führte ihn zu dem großen Bett, welches sich im hinteren Teil befand. Zum Glück hatte uns Toto den Privatjet zur Verfügung gestellt, sodass wir jegliche Privatsphäre und Komfort genießen konnten. Mit geschickten Fingern baute ich ein Nest und konnte mir ein glückliches Lächeln nicht verkneifen, als George sich zufrieden schnurrend in die Kissen kuschelte. ,,Ruh dich aus, Liebling. Schlaf noch ein bisschen.", sagte ich sanft. ,,Kommst du auch?", fragte er schon schläfrig und streckte seine Arme nach mir aus. ,,Natürlich." Vorsichtig kletterte ich ins Bett und schloss meine Arme um ihn. Liebevoll strich ich ihm durch die Haare, während sich mein innerer Omega zu beruhigen schien. Endlich hatte ich meinen Welpen wieder in meinen Armen und alles würde wieder normal werden.


The End

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⏰ Última actualización: Nov 10, 2023 ⏰

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