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Wanda nahm die Hitze wahr, die sie und den alten Stern umhüllte und dann, wie sie fielen. Erst langsam, dann schneller und schneller. Die Erde vor ihnen wurde immer größer, bis sie das ganze Sichtfeld des Mädchens einnahm.
Sie schloss die Augen und klammerte sich an den Stern, während sie sich auf den Aufprall vorbereitete.
Kurz wusste sie nicht mehr, wo oben und wo unten war, ehe ein harter Schlag ihre Orientierung zurückholte.
Wie benommen lag die Kleine auf dem eiskalten Untergrund, einen Arm immer noch um den ehemaligen Stern geschlungen.
Ihr war, als würde sie ein leises „Viel Glück" hören, wie von einer Stimme, die nie wieder etwas sagen würde.
Mühsam richtete sie sich auf und sah sich staunend um.
Sie lag auf einer freien Fläche, die von Bäumen umgeben wurde und was sie am meisten wunderte: über allem lag eine Schicht hauchzarter, eiskalter Kristalle, die die Landschaft in eine weiße Decke hüllten.
Wie schön, dachte sie, als auf einmal Stimmen hinter ihr ertönten.
„Seht mal, hier ist die Sternschnuppe gelandet!"
„Ist das ein kleines Mädchen?"
Menschen!
Wanda stand auf und drehte sich zu ihnen.
Es waren drei, die da auf sie zukamen, ein Mann in einem schwarzen Mantel, eine junge Frau und noch ein Mann.
Vorsichtig lächelte sie die drei an und trat einen Schritt auf sie zu, nachdem sie Micha einen letzten Blick zugeworfen hatte.
Der Mann in dem schwarzen Mantel kniete sich vor sie und lächelte nun ebenfalls.
„Hallo Kleine. Bist du ganz alleine? Wo ist denn deine Familie?"
„Ich habe keine Familie", entgegnete sie leise.
Da hob der Mann das kleine Mädchen hoch und trug sie nach Hause. Und von dem Tag an war Wanda glücklich, denn ihr größter Wunsch war in Erfüllung gegangen.
Doch ihre alten Freunde vergaß sie nie und auch als sie schon lange erwachsen war sah man sie oft nachts auf dem Dach ihres Hauses sitzen, während sie zu den Sternen blickte.

Das Mädchen in den SternenWhere stories live. Discover now