Kapitel 48

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Etwas erschöpft kam Niklas schließlich nach Hause und öffnete mit zitternden Händen die Tür. Vorsichtig trat er ein und schloss die Haustür dann wieder, bevor er sich ziemlich umständlich aus seiner Jacke schälte.
"Kann ich dir vielleicht dabei helfen?", fragte ein etwas belustigter Matteo, der sich an den Türrahmen des Wohnzimmers gelehnt hatte.
Überrascht drehte Niklas sich zu ihm um und sah ihn etwas verwirrt an:"Was meinst du?"
"Ob ich dir mit deiner Jacke helfen soll?", wies er seinen Mann lächelnd darauf hin.
"Ne geht schon", murmelte Niklas leise und schaffte es dann auch sich aus dieser zu befreien.
Lächelnd nahm Matteo ihm diese ab und hing sie an die Garderobe, bevor er sanft über die Wange von Niklas strich:"Stressiger Tag?"
"Passt schon", erwiderte dieser kurz angebunden, ehe er sich von ihm löste und einfach weiter in die Küche ging, wo er zielstrebig auf den Kühlschrank zu steuerte, um sich eine Flasche Wasser herauszunehmen.
Etwas irritiert sah Matteo seinem Mann nun doch hinterher und beobachtete ihn, nachdem er ihm gefolgt war, genau.
Dieser stürzte das Wasser nur so herunter und stützte sich dabei ziemlich verkrampft an der Küchenzeile ab.
"Niklas?", fragte Matteo nun doch nach und ging langsam auf ihn zu.
"Ja?", fragte Niklas nur leise, wobei er sich zu seinem Mann umdrehte, ihm jedoch nicht in die Augen sah, da er ihn sofort durchschauen würde.
"Kannst du mich bitte mal ansehen?", fragte Matteo sanft nach und musterte die komische Haltung, die sein Gegenüber eingenommen hatte.
"Wieso?", erwiderte Niklas nur leise und konnte sich dabei, da ihm wieder ziemlich schwindelig geworden war, kaum noch auf den Beinen halten, die jeden Moment nachgeben könnten.
Mit einem ernsten Blick auf dem Gesicht, der gleichzeitig auch besorgt war, kam Matteo nun noch einen Schritt näher:"Niklas? Guckst du mich bitte sofort an?!"
Seufzend blickte dieser nun auf und somit direkt in das Gesicht seines Mannes:"Und jetzt?"
Leicht geschockt musterte dieser ihn genau und erkannte sofort, dass hier etwas nicht stimmte:"Wieso sagst du mir nicht, dass es dir nicht gut geht?"
"Mir geht es gut....", versuchte Niklas standhaft zu bleiben, da Schwäche zeigen einfach nicht zu ihm passte.
Über diesen Kommentar verdrehte Matteo leicht die Augen und legte daraufhin vorsichtig eine Hand auf Niklas Stirn:"Du hast erhöhte Temperatur."
"Ach quatsch...", wehrte dieser sofort ab und sah wieder auf den Boden.
"Natürlich...dir geht es bestens oder?", fragte Matteo etwas genervt nach und konnte einfach nicht nachvollziehen, warum er nicht endlich ehrlich zu ihm war. Auch wenn er wusste, wie stur sein Ehemann sein konnte, was er normalerweise an ihm liebte, aber in Sachen Gesundheit konnte er dieses Verhalten nicht verstehen. Was war daran so schlimm, wenn Niklas sich zugestehen würde, dass es ihm schlecht ging? Gut, vielleicht war er selber nicht das beste Beispiel dafür, Schwäche zu zeigen, aber das hier war schon etwas anderes. Schließlich war er nicht blind und bekam deutlich mit, wie sich sein Mann nun erneut an die Küchenzeile klammerte, da er augenscheinlich etwas wackelig auf seinen Beinen war.
"Ja, bestens", hörte er Niklas nun leise erwidern, während sich in ihm wieder alles drehte.
"Stimmt, Schwäche zeigen ist ja für Dr. Ahrend ausgeschlossen", erwiderte Matteo nur genervt.
"Was soll das denn jetzt heißen?", fragte Niklas nun auch genervt.
"Wieso gibst du nicht zu, dass es dir nicht gut geht?! Ich mache mir doch einfach nur Sorgen, ist das so schlimm?!", zischte Matteo leise und ging dabei einen Schritt zurück.
Leicht drückte Niklas sich von der Küchenzeile ab und versuchte erst einmal gerade zu stehen, bevor er etwas erwidern konnte:"Weil es nicht so ist....und.....du das nicht musst...."
"Schon klar", murmelte Matteo leise und seufzte einmal schwer, wobei er genau wusste, dass Niklas nur den Starken spielte, was er nicht sonderlich überzeugend tat.
"Ja", hauchte dieser nur schwach und wollte gerade an seinem Mann vorbei ins Wohnzimmer gehen, wobei seine Beine nun vollends nachgaben und er erneut an diesem Tag zusammenbrach.
"Niklas", hauchte Matteo geschockt und konnte ihn, kurz bevor er auf dem Boden aufkam, noch auffangen, ehe er ihn hochhob, um ihn auf die Couch zu legen. Vorsichtig setzte er sich nun auch neben ihn und strich durch seine Haare, worauf dieser allerdings nicht reagierte, da er erneut das Bewusstsein verloren hatte. Verdammt, warum war er nicht einfach ehrlich zu ihm gewesen. Schließlich hatte er direkt erkannt, dass es seinem Mann nicht gut ging. Manchmal hasste er ihn dafür, dass er immer darauf beharren musste das letzte Wort zu haben und bloß keine Schwäche zu zeigen. Seufzend stand er wieder auf und holte einen nassen Waschlappen, welchen er nun auf Niklas Stirn legte.
Blinzelnd kam dieser wieder zu Bewusstsein und sah schuldig in Matteos Gesicht:"Ich bin ein Idiot."
"Das bist du", stimmte dieser ihm zu und sah ihn dabei ernst an,"Bist du jetzt endlich ehrlich?"
"Mir geht es nicht gut", seufzte Niklas leise.
"Danke", hauchte Matteo leise und tupfte über die Stirn seines Ehemanns.
"Schon den ganzen Tag und....naja die letzte Woche....", gab er schließlich kleinlaut zu.
"Das ist jetzt nicht wahr oder?", fragte Matteo ernst und schüttelte nur den Kopf,"Wie kannst du so etwas nur vor mir verheimlichen?"
"Ich wollte nicht, dass du dir Sorgen machst", murmelte Niklas leise.
"Echt jetzt? Aber dafür bin ich doch da. Sowas kannst du doch nicht für dich behalten...Niklas wirklich.....ich muss doch wissen, wenn es meinem Mann nicht gut geht....das würdest du doch auch bei mir wissen wollen...oder?", fragte Matteo etwas enttäuscht.
Leicht nickte Niklas und versuchte nach der Hand von Matteo zu greifen:"Ja....natürlich. Es tut mir leid....Leyla hat mir auch schon Vorwürfe gemacht, als sie mich heute behandelt hat..."
"Moment....das ist heute schon einmal passiert? Man Niklas....wie war das in guten, wie in schlechten Zeiten?", fragte Matteo seufzend, ließ es allerdings zu, dass Niklas seine Hand nahm.
Erneut sah dieser ihn schuldig an:"Ich weiß....das ist mir heute auch schonmal in den Kopf gekommen....aber dann....du kennst mich....ich komme einfach sehr schwer aus meiner Haut raus...aber ja....du hast recht...genauso wie Leyla....ihr habt beide recht....ich passe zu wenig auf mich auf....und ich bin überarbeitet....und ja...das war erst einmal alles....glaube ich....."
"Und wie soll es jetzt weitergehen? Willst du einfach wieder arbeiten gehen und so tun als wäre nichts? Nur, weil du einfach zu stolz bist dir Schwächen einzugestehen. Und dann bricht du einfach noch ein paar mal zusammen, bis du vielleicht gar nicht mehr aufwachst? Und ich dann alleine mit Emil dastehe?", fragte Matteo für ihn etwas zu ruhig, wobei er jedoch Wort für Wort leiser wurde.
Sofort schüttelte sein Gegenüber den Kopf, wobei er sich leicht aufrichtete, um ihm ernst in die Augen sehen zu können:"Nein....ich habe mir eine Woche Urlaub genommen und du darfst....du darfst niemals denken, dass ich dich und Emil jemals alleine lassen könnte....ich liebe euch..."
"Klingt vernünftig....hat Leyla dich dazu zu verdonnert?", fragte Matteo leicht lächelnd, wobei eine gewisse Erleichterung in seiner Stimme schwang.
Sanft erwiderte Niklas sein Lächeln und nickte nur:"Ja, aber ich habe ohne zu zögern zugestimmt....und....es tut mir leid, dass ich nicht direkt ehrlich zu dir gewesen bin, Schatz..."
"Gut....aber wehe du machst sowas noch einmal...", drohte dieser ihm, wobei er jedoch nicht verhindern konnte, dass er dabei lächeln musste.
"Versprochen, hoch und heilig", antwortete Niklas sofort lächelnd und beugte sich sanft zu seinem Mann,"Und jetzt hilf mir."
"Helfen? Wobei soll ich dir denn helfen?", hauchte Matteo mit rauer Stimme, wobei er ihm ebenfalls näher kam.
"Das weißt du genau", raunte Niklas zurück und küsste daraufhin seinen Hals.
Ein leichtes Keuchen entkam Matteo, bevor er Richtung Hosenbund seines Mannes fuhr  und ihm dabei unentwegt in die Augen sah.
"Matteo", keuchte Niklas erregt und wollte ebenfalls über den Schritt seines Mannes fahren.
Sanft nahm dieser jedoch seine Hände in seine und sah fest in seine Augen:"Entspann dich."
"Oh du...", wurde er sofort von Matteo unterbrochen.
"Du wolltest, dass ich dir helfe. Jetzt lass mich dir helfen und du genießt es", hauchte dieser zurück und fuhr sanft mit seiner Hand in Niklas Hose.
Dieser musste stark die Luft einziehen, um nicht laut aufstöhnen zu müssen, während er sich erneut ganz auf die Couch sinken ließ:"Das tue ich doch immer."
Lächelnd beugte Matteo sich über ihn, als er hörte, was Niklas sagte und küsste ihn daraufhin innig, wobei er seine Hand intensiver bewegte.
Nun konnte Niklas sich nicht mehr zurückhalten und stöhnte laut in den Kuss, während er sich seinem Mann voll und ganz hingab.
Grinsend bewegte Matteo seine Hand schneller, wobei er ihn nur noch leidenschaftlicher küsste.
"Gott....lange halte ich....oh Gott....bei deinem Tempo...Matteo....nicht durch....", versuchte Niklas zwischen einigen Stöhngeräuschen hervorzubringen.
"So besser?", raunte Matteo und sah ihn mit dunklen Augen an, während er etwas langsamer wurde.
Niklas musste erneut tief Luft holen und brachte deshalb nur ein schnelles Nicken zustande.
"Entspann dich....", murmelte Matteo, bevor er sich mit seinem Kopf nach unten bewegte.
"Gott....du willst doch nicht....Matteo....", stöhnte Niklas lauter und genoss die Zärtlichkeit seines Mannes sehr.
"Komm endlich", forderte dieser, während er wieder intensiver wurde, bevor er Niklas schließlich wunschlos glücklich machte.
"Gott", stöhnte dieser daraufhin, wobei er sich etwas aufbäumen musste, da sich sein ganzer Körper zusammenzog, ehe er kurze Zeit später etwas verschwitzt zurücksank.
"Ich liebe dich", hauchte Matteo lächelnd, als er wieder zu ihm hoch kam und ließ sich erneut in einen Kuss fallen, um den Moment noch ein bisschen zu verlängern. Diesmal war der Kuss jedoch nicht leidenschaftlich und fordernd, sondern unfassbar zärtlich und voller Gefühle, die sie beide füreinander empfanden.

In aller Freundschaft- Die jungen Ärzte Liebesgeschichten mit HürdenWhere stories live. Discover now