Kapitel 75

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Ein paar Wochen später traf Elly am Counter auf Ben und erwartete schon eine Belehrung darüber, dass sie sich in den letzten Wochen mehr als nur falsch verhalten hatte. Aber das wollte sie sich nicht sagen lassen, schließlich hatte sie ihr Baby verloren und es war doch wohl verständlich, dass man dann nicht gut gelaunt war. "Hallo", murmelte sie deshalb nur knapp, als sie sich den OP-Plan genauer ansah.
Überrascht, dass sie mit ihm sprach, sah Ben sie an und erwiderte leicht lächelnd:"Hey, Elly. Wie geht es dir?"
Verständnislos sah sie ihn an und schüttelte nur den Kopf, war die Frage wirklich sein Ernst:"Ach auf einmal interessiert es dich?"
"Elly", seufzte er leise auf und kam ihr etwas näher,"Was willst du jetzt von mir hören? Du hast dich die letzten Wochen komplett von mir abgekapselt und meine Nachrichten ignoriert.....ich kann mir denken, dass du gerade wirklich Schlimmes zu verkraften hast, aber du hättest das nicht alleine durchmachen müssen."
"Wie auch immer....", meinte sie schnell, da sie jetzt keine große Lust auf dieses Gespräch hatte,"Wieso wurde meine OP denn jetzt auf morgen verschoben? Na super...."
Leicht schüttelte er den Kopf, da sie einfach nicht verstehen wollte, dass er ihr nichts Böses wollte, dann sah er ebenfalls zum OP-Plan:"Keine Ahnung. Patzelt hat meine OP auch verschoben, scheinbar sind ein paar Notfälle eingetroffen, die noch heute behandelt werden müssen."
"Mhhhh....naja egal....", murmelte sie nur knapp und drehte sich dann wieder um, da sie nur zurück in ihr Büro wollte.
"Elly. Warte bitte.....", bat Ben sie und hielt sie am Arm fest,"Wollen wir uns heute Abend nicht vielleicht treffen? Bei dir?"
Kurz warf sie einen Blick auf seine Hand und dann wieder in sein Gesicht:"Sorry, aber das geht nicht. Ich habe heute Abend ein Date."
"Okay?", fragte Ben ziemlich irritiert nach und löste sich von ihr,"Warum das?"
"Warum nicht. Ich hatte schon ein paar Treffen, aber es ist nichts Festes....ich brauche einfach nur ein bisschen Spaß....", erwiderte sie locker und zuckte mit ihren Schultern.
Jetzt war er nur noch verwirrter, weshalb er nun auch noch eine Augenbraue hochzog:"Achja? Das ist doch sonst gar nicht deine Art. Du lässt dich doch nur selten auf jemanden ein und wenn dann muss es etwas zu bedeuten haben."
"Hat es diesmal eben nicht. Vielleicht ist das ja meine neue Art", meinte sie nur und setzte ein Lächeln auf, welches mehr gezwungen als echt wirkte.
"Hat das was mit Zoe zu tun? Die Trennung ist ja noch nicht lange her und deine Fehlgeburt auch nicht.....", fing er an, doch wurde von ihr unterbrochen.
"...denkst du das weiß ich nicht. Glaub mir, ich denke kaum an etwas anderes und hör endlich auf über Zoe und mein Baby zu reden. Das ist meine Sache und darum geht es auch nicht", meinte sie nun etwas aufgebrachter und hasste ihn gerade dafür, dass er so nachbohrte.
Nun kam Zoe um die Ecke, die das Gespräch zum Teil mitgehört hatte und sich einfach nicht mehr zurückhalten konnte:"Ach nein? Und worum geht es dann?"
Etwas schockiert drehte sich Elly zu ihr um und sah sie von oben bis unten an:"Ich wüsste nicht, was dich das angehen sollte."
"Elly, das passt doch gar nicht zu dir. Wieso solltest du zum Spaß mit einem nach dem anderen Typen ins Bett gehen?", fragte Zoe ernst und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
Elly holte tief Luft, um nicht komplett aus ihrer Haut zu fahren, da sie es unverschämt fand, dass sich ihre Ex-Freundin jetzt auch noch in ihr Lebeneinmischten wollte:"Weil ich das so will und sie um einiges einfacher sind, als du es warst. Glaub nicht, dass du noch irgendeine Rolle in meinem Leben spielst."
Verletzt sah Zoe sie an und schluckte schwer, das war ein Schlag in die Magengrube gewesen, allerdings konnte sie es trotzdem nicht gut sein lassen:"Du bist lesbisch. Du stehst überhaupt nicht auf Männer."
"Vielleicht kennst du mich doch nicht so gut, wie du gedacht hast", zischte Elly sauer und kochte innerlich vor Wut.
"Nein, vielleicht kennst du dich einfach nicht mehr. Du hast dich verändert und das nicht zum Positiven. Du bist nicht mehr du selbst, merkst du das denn gar nicht? Du lässt deine Freunde im Stich und stößt jeden vor den Kopf, der dir mal etwas bedeutet hat, was soll das?", warf Zoe ihr vor und schüttelte nur verständnislos ihren Kopf, da sie dieses Verhalten absolut nicht verstehen konnte.
"Was fällt dir?! Du kannst mich mal!", fuhr Elly sie laut an und rauschte dann ab.
Mit viel zu schnellen Herzschlag und schwerem Atem hielt sich Zoe am Counter fest.
"Zoe", meinte Ben besorgt, der dem Gespräch nur ungläubig gefolgt hatte.
"Geht schon", hauchte sie leise und schluckte den Kloß in ihrem Hals hinunter.
Sofort legte er einen Arm um sie und führte sie nach draußen:"Nein, es geht eben nicht. Komm, wir setzen uns kurz nach draußen."
Ohne einen Protest einzulegen ging sie mit ihrem Vater an die frische Luft und ließ sich dort auf einer Bank nieder:"Danke. Was ist nur falsch mit ihr? Habe ich sie wirklich nie gekannt?"
"Nein Zoe.....Elly hat sich komplett verändert. Ich erkenne sie auch überhaupt nicht wieder. Ich hoffe, dass es nur eine Phase und die Nachwirkungen der Fehlgeburt sind, aber.....ich weiß es auch nicht genau.....aber.....wie geht es dir?", fragte er vorsichtig nach und musterte sie.
Erneut musste sie schlucken und merkte, wie trotz allem Tränen in ihre Augen traten:"Ich war durch damit. Ich hatte diese Beziehung hinter mir gelassen, das hatte ich wirklich, aber.....warum tut es dann so weh? Ihre Worte gerade.....dass ich keine Rolle mehr in ihrem Leben spielen würde....."
"Oh Süße.....so durch scheint das Thema eben doch noch nicht bei dir zu sein.....vermutlich hast du es einfach nur versucht zu verdrängen und das hat bis jetzt ja auch sehr gut funktioniert.....aber jetzt eben nicht mehr....", meinte Ben ruhig und fuhr ihr einmal über den Rücken.
Schnell schüttelte sie ihren Kopf und wischte sich die Tränen weg:"Nein. Sie hat es nicht verdient, dass ich ihr noch eine weitere Träne hinterher weine.....das ist jetzt vorbei. Ich hänge nicht mehr im Geringsten an ihr."
"Zoe.....du weißt, dass es so nicht besser wird.....", versuchte Ben ihr verständlich zu machen.
"So ist es aber.....ich liebe sie nicht mehr.....", erwiderte sie ernst und versuchte mehr sich selber zu überzeugen, auch wenn sie wusste, dass das nicht stimmte, weshalb sie schließlich aufstand, um wieder an die Arbeit zu gehen.
Seufzend stand Ben ebenfalls auf und nahm die Hand seiner Tochter:"Zoe....."
"Ich muss jetzt wieder an die Arbeit", meinte sie leise und löste sich dann von ihm.
Mit einem weiteren Kopfschütteln sah er ihr hinterher und konnte einfach nicht verstehen, wieso keiner von beiden ehrlich zu sich war. Denn es war offensichtlich, dass dieses Kapitel noch nicht abgeschlossen war und sie sich noch etwas bedeuteten, besser gesagt sich noch liebten, das stand außer Frage. Aber bis sich beide das eingestehen würden, würde in China vermutlich ein Sack Reis umfallen.

"Und du meinst wirklich, dass sie sich noch lieben?", fragte Leyla ihren Mann, als er eine Stunde später in ihrem Büro auf der Couch saß.
"Ja, das denke ich. Du hättest mal sehen müssen, wie die zwei sich angefeindet haben, da habe ich es gesehen.....sie können einfach nicht ohne einander, egal was war", erwiderte Ben ihr und fuhr durch ihre Locken und dann über ihre Seite.
Leicht lächelnd rutschte sie noch näher zu ihm und genoss seine Streicheleinheiten:"Naja....wir müssen wohl abwarten.....weil, wenn wir uns einmischen geht das sicher nach hinten los."
"Da wirst du recht haben.....aber ich bin eigentlich hier, um ein bisschen Ablenkung zu finden. Hast du Zeit?", fragte er lächelnd und beugte sich vor, um ihren Hals zu küssen.
Leicht kicherte sie und schloss dabei ihre Augen:"Mhhhh eine Stunde habe ich Zeit, denke ich....."
"Das reicht mir", hauchte er und drückte sie rückwärts auf das Sofa, während er mit seinen Küssen über ihr Schlüsselbein wanderte. Sanft fuhren seine Hände unter ihr Oberteil und er massierte ihre Brüste durch ihren BH. Leicht musste Leyla keuchen, da sie durch das Baby zuhause nicht so viel Zeit für solche Art von Zärtlichkeiten hatten und sie ihn gerade deshalb sehr vermisste. Lächelnd fuhr Ben mit seiner Hand zu ihrer Hose, öffnete sie und zog sie ihr schließlich aus. "Ben", keuchte sie leise auf und öffnete ihre Beine für ihn. "Meine Leyla", hauchte er verliebt und fuhr über ihre Mitte, nachdem ihr Slip ihrer Hose auf den Boden gefolgt war. Küssend wanderte er zwischen ihre Beine und fing an sie untenherum zu verwöhnen, wodurch er ihr wundervolle Laute entlockte. Leise musste sie aufstöhnen und ließ sich genussvoll weiter in die Couch sinken. Als Ben dies bemerkte, huschte ein Lächeln über sein Gesicht und er leckte sie nur schneller. Langsam zog sich in Leyla alles zusammen und ihre Atmung beschleunigte sich:"Ich....Gott..." Schnell kam Ben wieder zu ihr hoch und küsste sie leidenschaftlich, während er mit seinen Finger über ihren empfindsamsten Punkt strich. Dadurch musste Leyla nur noch lauter Stöhnen und dämpfte diese Geräusche durch einen heißen Kuss ab, wobei sie schließlich ihren Höhepunkt erreichte. "Ich liebe dich", murmelte Ben und wurde seine Hose auch noch los, bevor er sich wieder auf sie sinken ließ und sie schließlich wie ein Puzzel vereinte. Erneut keuchte seine Frau auf und küsste ihn wieder innig, während sie gegen seine Lippen ein "Ich liebe dich auch" murmelte. Grinsend bewegte sich Ben nun in ihr und wurde dabei mal schneller und dann wieder langsamer, wobei auch seine Atmung immer schneller wurde. Mit einer schnellen Bewegung drehte Leyla sich mit ihm und saß nun auf ihm:"Wollen wir mal sehen, ob ich das noch kann...." "Gott Leyla....ja....", keuchte er und legte seine Hände an ihre Hüfte, um sie zu führen, wobei sie sich immer schneller bewegte. Ihre Laute vereinten sich fast schon zu einem Laut und ihre Bewegungen wurden eins, bis beide zusammen kamen und sich dann ganz eng aneinander schmiegten. "Das hat mir gefehlt.....", gab Ben leise zu.
"Mir auch.....wir müssen uns einfach wieder mehr Zeit für uns nehmen", gab Leyla sanft zu und sah in seine Augen.
"Müssen wir, ja....", stimmte er ihr zu und strich ihr dabei eine verschwitzte Locke aus der Stirn. Gott es wurde ihm immer wieder klar, wie sehr er diese Frau doch liebte. Zärtlich zog er sie noch mehr an sich und streichelte über ihren Rücken, um den Moment noch ein bisschen in die Länge zu ziehen, denn hier gerade war einfach alles, wie es sein sollte.

In aller Freundschaft- Die jungen Ärzte Liebesgeschichten mit HürdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt