⋆·˚ ༘ *22. Tom Riddle

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Diesen Oneshot hat die talentiertedarkprincessleni geschrieben, danke, dass du mir ausgeholfen hast <3

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Der raue Dezemberwind schlug gegen die Mauern von Hogwarts und ließ sie unter seiner Wucht erzittern. Trotz des magischen Kaminfeuers, das in der Mitte des Klassenzimmers für Verwandlung heraufbeschworen war, war es so eiskalt, dass man seinen Atem in der Luft zirkulieren sehen konnte.

Etwas vertrieb die Wärme aus dem Schloss.

Und das schon seit einer ganzen Weile.

Mein Blick glitt zu dem inoffiziellen Anführer der Slytherin, der kerzengerade in der ersten Reihe saß, die blassen Hände auf dem Tisch gefaltet und geduldig auf das Eintreffen des Professors wartete.

Tom Riddle war seit jeher ein Lehrerliebling, ein absoluter Musterschüler und trug seit kurzem sogar das silbergrüne Schulsprecher Abzeichen auf seiner Brust, was sie nur noch geschwollener wirken ließ.

Er war charmant, zuvorkommend und hatte auf jede Frage stets eine passende Antwort parat. Die Lehrer in Hogwarts schätzten sein engagiertes und zuvorkommendes Wesen— alle bis auf Albus Dumbledore, der in eben diesem Augenblick sein Klassenzimmer betrat und durch die Reihen lief.

Sofort verengten sich Riddles Augen und auch die Miene des leicht müde aussehenden Professors verfinsterte sich ein wenig, als er an ihm vorbei schritt. Vielleicht ahnte Dumbledore bereits, dass Riddles Höflichkeit nur Fassade war— vielleicht hatte er ihn sogar durchschaut.

So wie ich.

Riddle und ich waren nichts weiter als akademische Rivalen, deren Groll aufeinander zwar das ein oder andere Mal in einem hasserfüllten Kuss gegipfelt war, doch mehr war zwischen uns niemals passiert.

Und das würde es auch nicht, denn ich hatte vor, ihn zu entlarven, die Welt sehen zu lassen, was sich hinter seiner Maske der puren Perfektion versteckte.

Tom Marvolo Riddle war das personifizierte Böse.

Der Teufel in menschlicher Gestalt.

»Professor«, rief eine verängstigt aussehende Schülerin aus der zweiten Reihe. »Stimmt es, dass wieder jemand versteinert wurde?« Sofort verstummten sämtliche Gespräche und alle Köpfe waren gebannt auf das Pult gerichtet, gegen das sich der Professor nun leicht lehnte, während er seinen Mantel auszog und ihn über die Stuhllehne hängte.

»Nun, ich befürchte so ist es«, entgegnete Dumbledore traurig und blickte seine Schüler nacheinander an, wobei sein nachdenklicher Blick deutlich länger auf Riddles makellosem Antlitz ruhte.

»Das Ministerium ist vor knapp einer Stunde eingetroffen und wird einige Befragungen vornehmen. Falls man sie zum Gespräch bittet, erzählen sie den Auroren alles was sie wissen.«

»Auroren?«, warf ein schlaksig aussehender Gryffindor ein. »Aber Professor, glauben sie etwa—«, doch Dumbledore hob seine Hand und der Junge verstummte augenblicklich. »Schulleiter Dippet wird heute Abend in der großen Halle eine Ansprache halten, dort erfahren sie dann alles weitere.«

Mit diesen Worten begann er seinen Unterricht, doch an diesem letzten verschneiten Dezember Nachmittag vor den Weihnachtsfeiertagen fiel es mir schwer, den weisen Worten des Professors zu folgen.

adventskalender 2023Where stories live. Discover now