1. Übergreifendes Gefühl des Versagens

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Der Himmel spiegelte meine Emotionen wieder. Das kreischende Rot griff am Ende der Stadt in das Tiefe Schwarz der Nacht.

Ich kreischte in mein kariertes Kissen.
Auch wenn mein Verhalten mir vorkam wie jenes von einem Kleinkind, war mir diese Form der Dramatik in dem Moment am liebsten. Ich wollte Aufsehen erwecken.
Hoffte dass jemand mich hörte um mir in allem Recht zu geben. Jedoch wusste ich dass dies nicht geschehen würde.
Das Härteste am Erwachsen werden ist, dass niemand mehr für dich die brutale Wahrheit in weiche Worte verpackt.
Damit lernen umzugehen lag mir zu dem Zeitpunkt jedoch noch fern.

Als sich langsam keine wütenden Tränen mehr sammelten, stand ich auf und begutachtete mein errötetes Gesicht im Wandspiegel.
Zeigte mein verheultes und auf gequollenes Gesicht wirklich wie dreckig es mir in dem Moment ging.
Wurde es meinen Gefühlen gerecht.
Relativ zufrieden begab ich mich ins kleine Badezimmer und befeuchtete meine Augen mit kaltem Wasser.
Langsam wurde ich wieder etwas klarer im Kopf.
Ich war frustriert mit mir.
Mit meiner Arbeit.
Mit dem Leben, welches ich mir komplett anders vorgestellt hatte.
Es ist erschreckend wie schleichend einen der Alltag des Lebens aus der Welt der Träume entreißt, und dir jeden Willen deine damaligen Zukunftspläne zu verfolgen wie riesige zerstörerische Wellen wegspült.
Wieso ist es so schwer etwas zu erreichen.
Warum schaffe ich es nicht meinen Arsch aus dem Bett zu bekommen und Dinge zu tun die ich tun will.
Warum rege ich mich über meine Arbeit auf, aber bin anschließend doch noch ein kleines Stück  mehr Unzufriedenheit davon entfernt etwas an meiner Situation zu ändern.

Ich will das nicht mehr.

Deprimiert stürzte ich mich ins zerknautschte Bett und drehte das Kissen, um nicht im kalten Nass liegen zu müssen.

Es war 2:00 Uhr Nachts und ich schlief mit der Wut auf mich selbst ein.

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