15. ~ Does ℍ𝕒𝕡𝕡𝕪 𝕖𝕧𝕖𝕣 𝕒𝕗𝕥𝕖𝕣 exist?

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Lucifer

Das dumpfe Pochen in seinem Kopf holte ihn aus der Bewusstlosigkeit heraus, zog ihn zurück in die Realität. Alles um ihn herum war verschwommen, wie eine verwaschene Brille, die seinen Blick trübte.

Sein ganzer Körper schmerzte, doch das Stechen ins einem rechten Bein und das auf Höhe seiner linken Niere ließen goldene Sterne  vor seinem Inneren Auge tanzen.

Es fühlte sich an, als würden glühende Pfeile seine Haut durchbohren.

Immer und immer wieder.

Das Letzte, an das sich Luc erinnerte war, wie er in ihrem Zimmer saß, in ihre bernsteinfarbenen Augen sah und der Schmerz, der durch seine Adern gejagt war, als er ihren gesehen hatte.

Den Schmerz, den er verursacht hatte.

Danach war alles verschwommen, wie ausradiert.

Er presste die Lippen aufeinander, spürte seine Kleidung an der Haut kleben, als hätte er stundenlang im strömenden Regen gestanden.

Doch er konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern.

Diese Erinnerungslücken hatte Luc bereits seit Jahren. Er wusste noch genau, wann er sie als erstes erfahren hatte. Es war, als wäre er sturzbesoffen gewesen und hätte einen Blackout gehabt.

Doch so war es nicht gewesen, er war klar gewesen und trotzdem erinnerte er sich an kaum etwas, was in der kühlen Halloween-Nacht geschehen war.

Er hatte es sich nie erklären können.

Langsam richtete er sich auf, fühlte eine dickflüssige Lache unter seinen Fingern und wusste, ohne hinzusehen, dass es sein Blut war.

Denn er spürte es in diesem Augenblick von seiner Haut perlen.

Langsam und mit brummendem Schädel drehte sich der dunkelhaarige Junge um seine eigene Achse, sah sich in dem leicht verschwommenen Raum um, der ihm seltsam vertraut vorkam auf eine Weise, die ihm unheimlich war.

Denn ihm wollte nicht einfallen wieso.

Er befand sich auf einer Art Dachboden, eine verstaubte Kammer mit zersplitterten Möbeln und einem Geruch von nassem Hund im Inneren.
Ein eisiger Luftzug wehte herein, es pfiff, wie eine Trillerpfeife durch die nassen Holzdielen zu seinen Füßen.

Einen Augenblick, dann sah er ein Bild vor seinem Inneren Auge. Es war hier genau hier, der gleiche Ort, eine andere Zeit, die beinahe einem anderen Leben glich.

Es war hell, glücklich und voll von Hoffnung die, wie eine unbeschwerte Wolke über dem Haus schwebte, in dem er die ersten Jahre seines jungen Lebens verbracht hatte.

Es raubte im beinahe den Atem sich zu erinnern, denn die Momente von früher, die als der einzige Beweis zurück geblieben waren und ihm verrieten, dass sie wirklich existiert hatten, schmeckten bitter auf seiner Zunge.

Lucifer wünschte sich zurück an diesen Ort, denn es war der einzige, an dem er wirklich willkommen war.

Immer

Egal wie viele Fehler er machte, keiner war so fatal, wie der letzte.

Mühsam wandte er sich ab von dem, an das sich seine gebrochene Seele so verzweifelt zu klammern versuchte, um nicht an der Dunkelheit von außerhalb zu ersticken, um nicht weiter in ihr zu versinken, wenn das überhaupt möglich war.

Home Sweet HellWhere stories live. Discover now