Kapitel 42

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Haley

Ich wachte auf und das erste was ich bemerkte war helles Licht überall um mich herum. 

Ich konnte mühselig die Augen offen halten da ich mich fühlte, als hätte ich gerade einen Schlag auf die Nase bekommen. 

Ich starrte also für einige Sekunden bloß die Decke über mir an. 

Es dauerte einen kleinen Moment bis ich meiner Umgebung identifizieren konnte und realisierte, dass ich im Krankenhaus war. 

Ich erinnerte mich daran, dass auf mich geschossen wurde doch danach war jedes Detail einfach verschwommen oder nicht ganz klar. 

Ich hatte das Gefühl bei manchen Dingen bezüglich meiner Erinnerung nicht mehr zwischen Realität und Auswirkungen des Schusses unterscheiden zu können. 

Was genau war also überhaupt nach dem Schluss passiert? 

Ich wagte erst gar nicht mich zu bewegen als ich allmählich den Schmerz spürte. Mein Bauch tat weh und mir kam bloß ein Gedanke. 

Mein Baby... 

Ich legte mit Mühe meine Hand auf meinen Bauch. Es fühlte sich wie eine unmögliche Aufgabe an, weil mein Körper sich schwer anfühlte. Als läge Beton auf mir, welcher es mir erschwerte mich überhaupt zu bewegen. 

In diesem Moment merkte ich jemanden auf einem Stuhl an der Wand sitzen. Mit verschränkten Armen saß er dort und schlief. 

Ryc. 

Ehrlich gesagt dachte ich, ich hätte ihn nachdem ich angeschossen wurde gehört und gesehen, doch ob dies wirklich der Realität entsprach konnte ich nicht mehr wirklich sagen. 

Denn um jeden Preis hätte Ryc erst den Kerl gesucht welcher auf mich geschossen hatte und danach erst hätte er sich um mich gekümmert. 

Dafür war Ryc einfach zu impulsiv. 

Mich wunderte es irgendwie ihn dort sitzen zu sehen schließlich wusste er ja genauso gut wie ich das dies sein Ende sein konnte. Niemals würde Ryc sich dermaßen in Gefahr begeben hätte es keinen wichtigen Grund und die Annahme, dass ich ein wichtiger Grund für ihn war sich selbst so sehr in die Schussbahn der Cops zu begeben, ließ mich für eine Sekunde den Schmerz vergessen. 

Ehrlich gesagt wusste ich nicht wieso ich überhaupt so erleichtert war ihn zu sehen. Denn vermutlich würde ich ohne ihn noch nicht einmal in dieser Situation gelandet sein. 

Aber Ryc war nun mal hier und dies bewies mir irgendwie, dass er irgendwo auch ein gutes Herz hatte und sich vielleicht doch geändert hatte. 

Ich meine ich kannte Ryc mittlerweile recht gut und ich wusste er würde alles dafür tun um weit entfernt von den Cops zu sein oder sich auch nur erwischen zu lassen. 

In der vergangenen Zeit hatte Ryc mehrere Menschen ermordet und allein aufgrund dieses Risikos hätte er sich noch vor einigen Jahren nicht einmal in die Nähe dieses Krankenhauses hier gewagt. 

Ich versuchte mich daran zu erinnern ob es der Realität entsprach, dass ich Ryc an dem Tag an dem ich angeschossen wurde bei mir gesehen hatte. 

Ich hatte das Gefühl er hätte mit mir gesprochen doch ich konnte mich an keine genauen Worte erinnern. Das einzige was ich noch wirklich völlig klar in Erinnerung hatte waren die Worte welche mir an den Kopf geschmissen wurden kurz bevor er geschossen hatte. 

Ich konnte mich noch genau an sein Gesicht und seinen Blick erinnern. Es hatte sich förmlich in mein Gedächtnis eingebrannt fast so schlimm wie es damals mit Alec war. 

Doch das mit Alec war eine andere Sache gewesen. Obwohl mir Alec weitaus schlimmeres angetan hatte und einige der Narben immer noch auf meinem Körper zu sehen waren, hatte er mich nicht getötet. 

Er hatte nicht versucht mich umzubringen. 

Damals bei Alec hatte ich Angst doch in dem Moment als auf mich geschossen wurde hatte ich Todesangst. 

Ich hatte wirklich befürchtet es würde zu Ende gehen und, dass ich jetzt gerade hier lag und darüber nachdenken konnte ließ mir bewusst werden, dass mich dies ein ganzes Leben lang begleiten würde.

Ich bemerkte eine Hand auf meiner "Hey" vernahm ich folglich seine Stimme und ein schwaches Lächeln seinerseits folgte. 

"Wie fühlst du dich?" fragte er gleich. Ich wollte ihm wirklich Antworten doch irgendwie fühlte ich mich nicht wirklich so als könne ich überhaupt ein Wort über die Lippen bringen. 

Mein Mund war wie ausgetrocknet und es war als wären mir meine Stimmbänder entfernt worden. 

"Ich bin so froh, dass du wach bist" sprach er weiter und drückte meine Hand. 

Ich lächelte schwach "Hast du Schmerzen?" fragte er mich besorgt doch ich schüttelte nur leicht den Kopf und versuchte anschließen meine Stimme zu sammeln. 

"Wie lange bin ich hier?" fragte ich leise. 

Mein Hals tat weh. 

"Zwei Wochen. Nach der Operation wurdest du in ein künstliches Koma versetzt um dir die Heilung anschließend zu erleichtern" erklärte er und anhand seines Blickes merkte ich, dass da noch etwas anderes war. 

Er zögerte und ich fragte „Was?" um ihm die Worte zu entlocken, welche ihm ganz offensichtlich auf der Zunge brannten. 

"Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du schwanger bist?" seine Stimme klang dabei irgendwie verletzt. 

Bist....

Das Wort konnte nicht stimmen. 

Ich war mir sicher der Schuss hatte es getötet.

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(825 Wörter)

:)

Your Toxic GamesWhere stories live. Discover now