Der Wald

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Der Moosbewachsene Waldboden, ließ die Schritte des jungen Mannes verklingen. Sanft blies der Atem der Natur durch das Blätterdach, jenes sich weit über ihm wölbte. Sonnenstrahlen drängte sich zwischen den braunen Ästen, der Buchen, hindurch. Das gefilterte Licht zeichnete wunderschöne Mandalas auf den Waldboden.

Leichtfüßig schlich Augustus durch das Dickicht. Ab und an zogen dünne Zweige, wie knochige Finger, an seinem braunen Mantel. Versuchten ihn daran zu hindern tiefer in den Wald zu gehen. Als würden sie ein Geheimnis vor ihm schützen wollen.

Plötzlich, direkt neben ihm, erschien sie – diese braune Hirschkuh. Als hätte sie schon immer dort gestanden. Überrascht blieb Augustus stehen. Er wagte es nicht auch nur einen Muskel zu bewegen. Das Licht ließ ihr Fell wie flüssigen Honig glänzen.
Neugierig streckte sie ihren Kopf in die Luft und begann geräuschvoll seinen Duft einzuatmen. Auch er vernahm deutlich ihren Geruch. Ein Hauch von Moos und Erde vermischt mit dem süßen Aroma der Natur.
Vorsichtig kam sie ein paar Schritte auf ihn zu. Dann blieb sie abrupt stehen, genau in dem Moment, als er dachte, sie berühren zu können. Nervös drehte das Tier ihre Ohren und lief schließlich davon.

Für einen Moment lauschte Augustus in den Wald hinein. Dort war bloß der Klang des Waldes. Das unschuldige Zwitschern der Vögel. Das Rauschen der Blätter.
Ungewiss, was das Tier zur Flucht bewegt hatte. Beflügelt von dem magischen Moment beschloss er der Pfad der Hirschkuh zu folgen.
Bis auf ein paar Eichhörnchen, die eilig seinen Weg kreuzten, traf er kein Tier mehr an.

Die Worte meines Schweigens Where stories live. Discover now