Kapitel 21- Das Mädchen hat Feuer

134 3 0
                                    

Bis dahin soll er sein Glück in Ruhe und Frieden genießen.

Die nächsten Tage vergehen friedlich. Nach all den ganzen Stress des letzten Jahres genieße ich es. Oft treffen wir uns beim Chateau und verbringen die Zeit mit Surfen, quatschen und einfach beisammen sein. An manchen Tagen ist Kiara mit dabei, aber nicht sehr oft. Wenn sie es ist scheint die Stimmung etwas angespannt zu sein. Sie macht absolut kein Geheimnis daraus mich nicht leiden zu können und verteilt immer wieder Spitzen. Aber da stehe ich drüber, denn inzwischen weiß ich, dass meine Freunde mich lieben. Um die Jungen nicht zwischen die Stühle zu stellen halte ich mich einfach zurück. JohnB verschwindet öfters mal mit fadenscheinigen Ausreden. Eine leise Ahnung was er tut habe ich allerdings, nachdem ich ihn letztens gesehen habe. Ich gönne es ihm vom vollsten Herzen. Mein Grandpa hat ins Leben gerufen, dass die Jungs einmal die Woche bei uns essen kommen. Darüber haben sie sich sehr gefreut. Ich freue mich, dass er meine Freunde so sehr mag. Besonders JohnB, scheint er sehr ins Herz geschlossen zu haben. Aber auch zu den anderen beiden ist er nicht weniger nett. Wir alle profitieren momentan von der Situation. Auch die Pogues scheinen Grandpa sehr zu mögen und freuen sich auf das Essen.

Gestern bat John uns alle heute zum Schloss zu kommen. Was er vorhat, wollte er uns nicht verraten. Insgeheim hoffe ich er stellt uns endlich die Unbekannte vor, von der bisher nur ich inoffiziell weiß. Aufgeregt mache ich mich am Morgen fertig, ich kann es kaum erwarten zu meinem Bruder zu kommen. Gut gelaunt frühstücke ich noch mit Grandpa, doch das stillsitzen fällt mir schwer. Es ist als hätte ich Hummeln im Po. Nach dem Essen packe ich noch ein Paar Kleinigkeiten zusammen, welche ich mit nehme. Das mache ich hin und wieder um JohnB zu unterstützen. Aktuell ist sein Onkel Tony sein Vormund. Doch dieser ist momentan Geschäfte erledigen und nicht vor Ort. Ich schnappe mir mein Rad und fahre summend los. Angekommen springe ich freudig auf die Veranda, begrüße die anderen und lasse mich nieder. "Ist JohnB garnicht da?", frage ich in die Runde. Pope, der neben JJ sitzt, schüttelt seinen Kopf. Kiara steht weiter abseits an einen Balken gelehnt und mustert mich nur abfällig.

Wenige Minuten später taucht JohnB auf, aber nicht allein. Nein, er hat sie mit. Vorfreude breitet sich in meinem Körper aus. Ich konnte sie beim letzten Mal nicht erkennen, aber ihre Ausstrahlung verrät mir, dass sie es definitiv ist. Ich mustere das Mädchen während die beiden auf uns zukommen. Plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Sie ist nicht irgendein Mädchen, sie ist Sarah Cameron. Ich kenne sie von früher. Sie ist ein Sonnenschein und hier auf Kildare Island als die Kookqueen bekannt. Außerdem ist sie Rafe Camerons Schwester, in meinen Augen war sie aber nie so extrem wie ihr Bruder. Dieser macht aus seiner Ansicht, Pogues seien nur gezüchtet wurden um den Rasen zu mähen nämlich keinen Hehl. Ich vertraue meinen Bruder. Wenn es ihm so ernst ist, dass er sie mitbringt, muss sie ein guter Mensch sein. Die beiden lassen sich direkt neben mir nieder.

Noch bevor jemand ein Wort sagen kann, schreit Kiara nahezu hysterisch. "Das ist doch jetzt nicht dein Ernst?! Das du deine möchte gern Schwester anschleppst, ok. Aber jetzt auch noch sie?!" Sarah ignoriert sie und wendet sich direkt an JohnB. "Siehst du, ich hab es dir doch gesagt." Bevor John überhaupt die Chance hat, Sarah zu antworten, spricht schon wieder Kiara. "Was? Das du eine Lügnerin bist?" Die blonde Schönheit lässt sich das nicht bieten und schießt sofort zurück. "Nein, das du eine scheiße labbernde Bitch bist." Alle ziehen scharf die Luft ein. Das Mädchen hat Feuer. Mir gefällt das. Ich finde es gut, dass sie sich nicht alles bieten lässt. Ein wenig neidisch bin ich darauf wie schlagfertig sie ist. Im Hintergrund fangen Pope und JJ zu wetten an. Schmunzelnd verdrehe ich die Augen über die beiden Kindsköpfe. Auch Kiaras Blick streift kurz zu den Jungs rüber. "Ich bin deine besten Freundin oder? Und was ist sie bitte? Irgendein Mädchen", stellt sie in den Raum. John scheint zu überlegen worauf sie hinaus will, doch Sarah scheint es schneller zu begreifen und stupst ihn an, er solle es sagen. Man sieht, dass es sich ihm unangenehm ist. Ich glaube so hat er sich das nicht vorgestellt. "Sarah, du.. du bist meine Freundin." Die beiden Kindsköpfe ziehen erstaunt die Luft ein, Kiara schaut als würde sie gleich zur Mörderin werden und ich? Ich lächel den beiden zu in der Hoffnung ihnen Mut zu machen. "Entscheide dich, wenn sie drin ist, bin ich raus." Kiara setzt meinem Bruder wortwörtlich die Pistole auf die Brust. "Das kann ich nicht.", entgegnet er ihr. "Sie oder ich, das würde mich wirklich brennend interessieren.", lässt die Braunhaarige nicht locker. "Beide", äußert er nur schulterzuckend. Sarah hat wohl keine Lust mehr auf das Schauspiel. Sie steht auf und geht mit den Worten, dass JohnB sich melden soll, wenn alles geklärt ist.

Ohne nachzudenken springe ich auf und folge Sarah. Ich muss sie unbedingt noch erwischen. Sie scheint wütend zu sein, denn sie hat ein ziemlich schnelles Tempo. Nach einer Weile habe ich sie eingeholt. "Sarah, warte doch", mache ich sie auf mich aufmerksam. Sie dreht sich um und nickt. Gemeinsam setzen wir uns in den Sand. "Du bist Melody Donovan, oder?", beginnt sie. "Ja... Also nein, inzwischen Routledge, aber das ist eine lange Geschichte.", erkläre ich ihr. Ich habe meinen Namen schon kurz nach dem Ergebnis ändern lassen. Etwas verwirrt schaut sie mich. "Sarah, bitte sei ihm nicht sauer.. Seine Freunde waren ihm schon immer sehr wichtig... Ich glaube nicht, dass er sich das heute so vorgestellt hat. Aber ich habe euch gesehen, schon vor einer Weile... Du machst ihn glücklich, Sarah. So glücklich habe ich ihn seit BigJohns Verschwinden nicht mehr gesehen.", komme ich direkt zu meinem Anlass ihr hinterher zu laufen. Ein Lächeln wandert klar und deutlich über ihr Gesicht. Ihr tut es sichtlich gut diese Worte zu hören. Dabei sind diese doch nichts als die Wahrheit. Ich hoffe sehr, das die beiden sich das was sie haben von niemanden zerstören lassen. Sarah verabschiedet sich mit einer Umarmung. Während sie nach Hause geht, mache ich mich auf den Rückweg zum Chateau.

*Gestern kam das erste Mal, seit Beginn der Story, kein Kapitel am Abend. Mir ging es echt mies.🤧 dafür heute eins am Vormittag und wenn ich es schaffe kommt heute Abend wie gewohnt eins.😁

only a Sunset apart || JJ Maybank Fanfiction Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt