Kapitel 20

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Als ich aufwachte, wusste ich zuerst nicht, wo ich war. Und mit wem. Wer lag da in meinem Arm? Ich wusste nur, dass es sich gut anfühlte.

Ich blinzelte gegen die Müdigkeit an. Das erste, was ich sah, waren rote Haare. Verdammt! Scheiße! Nein!
Ich hatte wohl im Schlaf meine Arme um Shoyo gelegt. Was würde er nur davon halten? Aber er schien noch zu schlafen. Ein Glück! Doch wenn er aufwachte und es merkte… Nein, das durfte auf keinen Fall passieren.

Vorsichtig zog ich meine Arme von ihm weg, ohne ihn aufzuwecken. Dann stand ich auf, um ins Bad zu gehen.

Ich entschied mich, erstmal nach draußenzu gehen, um auch mal wieder ein wenig Volleyball zu trainieren. Das machte meinen Kopf immer frei. Dieses Mal aber schien es kaum zu funktionieren. Ich musste immer wieder an den gestrigen Abend denken. Erst hatte Shoyo mir seine Erfahrungen offenbart und ich nicht? Dann hatten wir uns gestritten und ich hatte es doch noch getan? Und dann hatte er mich auch noch getröstet und bei sich im Bett schlafen lassen? Das klang echt absurd! Das konnte unmöglich real sein! Und doch… war ich eindeutig mit ihm in den Armen aufgewacht.

Verdammt, was sollte er nur jetzt von mir denken? Sicher konnte ich jetzt unsere Freundschaft komplett vergessen. Am liebsten hätte ich ihm gesagt, dass wir sofort wieder nach Hause fahren mussten und…

Plötzlich stand er vor mir. Der Ball flog unkontrolliert in seine Richtung, doch er fing ihn einfach auf. Verdammt! Er sah so gut dabei aus. Wieso nur…?

“Guten Morgen”, sagte Shoyo und lächelte leicht.

“Morgen”

“Wollen wir frühstücken?”

Ich nickte und folgte ihm ins Haus. Während wir aßen, unterhielten wir uns noch ein wenig. Über unsere Familie und was wir noch vor hatten, wenn wir wieder zurück waren...
Dabei konnte ich mich jedoch nicht wirklich entspannen. Unruhig rutschte ich auf meinem Platz hin und her. Am liebsten wäre ich gerannt. Was, wenn er jeden Moment den heutigen Morgen ansprach?

“Tobio, was bist du denn so unruhig?”

“Ich bin nicht unruhig.” Ich merkte, wie ich rot wurde.

“Beschäftigt dich etwas?”

Ich wendete den Blick ab. Ich konnte es ihm unmöglich erklären. “Ich bin dir nicht mehr böse wegen gestern, falls es das ist”, half er mir aus. Ich nahm sein Angebot, worüber ich denn nachdenken könnte, gerne an. “Ja. Danke”

Damit schien das Thema auch tatsächlich abgehackt. Shoyo stand vom Esstisch auf und räumte ab. Dann ging er rüber zu unserer kleinen Sitzecke und ließ sich aufs Sofa fallen.

Ich folgte ihm vorsichtig, diesmal aber schon ein wenig entspannter. Er hatte noch nichts gesagt. Er würde es also wahrscheinlich nicht mehr ansprechen. Ich sollte Recht behalten. Wieder schnitt er ein ganz anderes Thema an. 

"Du hast doch übermorgen Geburtstag...", begann er und sah mich forschend an.

"Ja stimmt."

"Uuuund wir haben gesagt, wir bleiben hier eine Woche." Etwas nervös spielte er mit den Bändern seines Pullis herum, so wie ich es schon so oft bei ihm gesehen hatte. Was hatte der Kleine vor?

"Stimmt auch"

Ruckartig legte er seine Hände auf seine Knie ab."Willst du da nicht zurück fahren und feiern? Mit Freunden oder Familie?"

"Nein. Ich mag es nicht sonderlich, meinen Geburtstag zu feiern." Ich wandte mich ab und betrachtete den ausgeschalteten Fernseher. Keiner schien meine Bitte, mich an meinem Geburtstag in Ruhe zu lassen, je zu verstehen.

You are my future and my past (Kageyama x Hinata FF) Where stories live. Discover now