Kapitel 28

38 4 0
                                    

Irgendwann musste ich allerdings meine eigenen vier Wände verlassen, da ich wieder zur Arbeit erscheinen musste. Wenn ich jetzt nicht zum Training kam und alles schleifen ließ, würde es nicht lange dauern, bis ich aus dem Team geschmissen wurde. Ich musste also schleunigst wieder auf die Beine kommen.

Also ging ich hin. Die erste Besprechung meines neuen Ernährungsplans, des Trainingsplans und die öffentlichen Veranstaltungen, bei denen ich anwesend sein musste, zogen geradezu an mir vorbei. Ich bekam das alles gar nicht richtig mit. Mein Körper fühlte sich immer noch so schwer und krank an.

Auch beim Training war ich so unkonzentriert wie noch nie. Mein Körper ging auf Autopilot und manche Dinge klappten nur, weil ich sie schon hundert, wenn nicht sogar tausendmal gemacht hatte. Trotzdem fiel es meinem Coach irgendwann auf, wie viele Fehler ich machte. Also rief er mich nach ein paar Tagen, in denen er mir meine schlechte Leistung noch durchgehen lassen hatte, zu sich. “Kageyama” Seine Stimme war streng. Ich wusste genau, was jetzt kommen würde.

Mit einem flauen Gefühl im Magen, Angst, trat ich zu ihm. Tatsächlich war das das erste Mal, dass ich etwas anderes fühlte außer der Trauer und der Wut.

“Ja Coach”

“Du bist echt schlecht in letzter Zeit. So kenn ich dich gar nicht. Ich hoffe, du wirst nicht krank”, tadelte er mich. Denn sowas konnte ich mir nicht leisten. Ich konnte mich nicht einfach krank melden, wenn ich nicht wirklich etwas Ernsthaftes hatte. Ich würde sofort aus dem Team fliegen.

“Nein, Coach.”, antwortete ich kurz und knapp.

“Gut, dann versuch dich demnächst wieder besser zu konzentrieren.”, fuhr der Coach weiter bestimmt fort. Seine Drohung war zwar eindeutig, trotzdem durchflutete mich Erleichterung. Ich hatte noch eine Chance. Gefühl Nummer zwei.

“Ja. Ich werde daran arbeiten.”

“Und übrigens. Da drüben wartet jemand auf dich. Ich hoffe, du hast keine Probleme mit ihm.”

Ich spähte hinüber zu der Richtung, in der unser Coach gezeigt hatte. Am Eingang der Turnhalle stand Akaashi. Ich blinzelte einmal, doch als ich die Augen wieder öffnete, stand er immer noch da. Überraschung - Gefühl Nummer drei.

"Nein. Er ist… ein Freund", antwortete ich dem Coach, nur um ihn zu beruhigen. Tatsächlich war ich mir gar nicht so sicher, ob ich nicht doch Stress mit ihm haben würde. Hatte Shoyo ihn etwa geschickt?

Etwas benommen ging ich zu ihm herüber.

"Akaashi”, murmelte ich verwundert. Ich hätte gerne mehr gesagt, eine Begrüßung zum Beispiel, aber aus meinem Mund kam kein Wort.

"Hey Kageyama.", antwortete dieser mir stattdessen.

Ich starrte den Schwarzhaarigen vor mir an. Akaashi war vornehm in einen langen schwarzen Mantel gekleidet. Umso mehr schien er in diese Umgebung überhaupt nicht reinzupassen und das verwirrte und verschreckte mich zu gleichen Teilen.

"Wie? Wieso?", stammelte ich, bevor ich meine Fassung wieder erlangte. Dann fragte ich Akaashi: “Wie bist du hier rein gekommen?”

"Ich hab bei deinem Management ein bisschen geflunkert und gesagt, ich sei ein alter Freund aus der Schulzeit… also naja…” Wie seltsam, dass Akaashi dieselbe Ausrede benutzt hatte wie ich gerade eben. Dabei waren wir kein Stück befreundet, oder? "Und solange ich dir nicht in Kotaros Namen irgendwas antue, fanden sie es okay, dass ich mit dir rede."

"Okay… Aber warum bist du hier?", fragte ich weiter diese seltsame Gestalt vor mir.

"Glaub nicht, dass ich extra wegen dir hierher gefahren bin. Dazu ist der Weg viel zu weit”, antwortete er kühl.

You are my future and my past (Kageyama x Hinata FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt