5. tell me you come home

47 9 31
                                    


Tw: Alkoholkonsum, Gewalt 


EVARA

Es war mittlerweile Mittag eines kalten Oktobertages, mein Magen grummelte vor sich hin und ich starrte auf den Lehrer vor uns am Tisch, welcher gelassen ein Buch las. 

Das Mädchen neben mir seufzte leise und warf mir einen verstohlenen Blick zu.

Ich erwiderte einen ebenso genervten und atmete tief durch, sobald mein Magen ein weiteres Mal knurrte.

Mein Herz pochte gegen meinen Brustkorb, während ich den Mann vor uns gekonnt ignorierte. 

Laura seufzte laut und übertönte somit ein weiteres Grummeln meines Bauches. Ich wusste, sie machte sich Sorgen, doch an alles was ich denken konnte, war, dass ich nicht genug war.

Denn ich hatte mit Mattheo geschlafen.

Obwohl Jabez mir seine Liebe gestanden hatte.

Aber ich wollte Mattheo helfen, sollte ihm so sehr helfen.

Meine kleine Schwester hasste mich, weil ich sie zu sehr in Schutz genommen hatte. Sie kämpfte gegen meine Arme an, die ich seit zwei Jahren nicht von ihr lösen konnte.

Denn sie war mein Anker.

Und ich hatte ihn verloren.

Und nun bestrafte ich mich selbst, indem ich nichts aß.

Und ich verdiente es, verdiente es mehr, als alles andere. Denn ich musste büßen, für das, was ich meiner kleinen Schwester zwei Jahre lang angetan hatte.

»Ich hasse ihn«, sagte Laura ganz leise und der Mann hob prüfend den Kopf, sah uns an.

»Ich bitte um Ruhe, Mädchen. «

Ich war still, denn ansonsten würde der Cruciatus Fluch meinen Körper küssen. Mein Magen grummelte ein weiteres Mal und mit einem lauten Krachen flog die Tür hinter uns auf.

Erschrocken zuckte ich zusammen und drehte den Kopf, sah Jabez' zornerfülltes Gesicht und mir wurde ganz kalt. 

Hinter ihm blieb Mattheo ratlos in der Tür stehen und sah seinem Familienmitglied dabei zu, wie er in großen Schritten auf mich zu kam. 

»Entschuldigung, aber die Mädchen sitzen nach«, brachte Fletcher hervor und hatte somit sein Todesurteil ausgesprochen, denn mit der Wut des jungen Zauberers war nicht zu spaßen. 

Grimmig hob er den Zauberstab und lenkte ein paar Lichtblitze auf den Mann, beachtete ihn keineswegs. 

Dann lagen seine Augen auf mir und er stützte die Arme auf meinem Tisch ab, kam meinem Gesicht ganz nahe. 

Sein mordlustiger Blick trieb mir die Luft aus den Lungen und versetzte meinen Körper in einen panikartigen Zustand. 

»Was musste ich da eben hören?«, fragte er so ruhig, dass ich ein Stück zurückwich, denn wenn er ruhig war, dann war das die Ruhe vor dem Sturm. 

Doch in Jabez herrschte bereits ein ganzer Tornado. 

Und dieser machte ihn gefährlich. 

»W-Was denn?«, fragte ich und er kam mir wieder näher, ich wich wieder zurück. 

»Jabez, berühr sie und du bist tot«, knurrte Laura neben mir bedrohlich und Jabez löste den Blick von mir, schob den Kiefer vor. »Ich meine es ernst. Du bist tot. «

Er verdrehte die Augen und zog sie an den Schultern von der Sitzbank, drückte sie mit seinem Gewicht zu Boden. 

»Dann lass uns sehen, wer von uns beiden hier gleich tot ist«, knurrte er und ich sprang auf, Panik erfasste mich. 

medicine souls | theodore nottHikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin