𝘱𝘳𝘰𝘭𝘶𝘨𝘶𝘦.

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Sie halten ihre Hand vor den Mund, wenn sie flüstern, als ob ich ihre Gerüchte nicht hören würde. Als ob ich sie nicht schon längst kennen würde. Ich ließ sie mein Desinteresse spüren, als ich herüber zu meinen Freunden ging, ignorierte die Blicke auf mir, und begann mit ihnen über alles Mögliche zu reden. Wetter, Schule, Kämpfe, Treffen, Witze, es war eigentlich alles normal, bis auf die Schlägereien natürlich.

Kazumi nahm mich plötzlich am Handgelenk, ich hatte wohl nicht mitbekommen, dass wir uns zu ein paar der Tenjiku-Leute gesellten. Sie hatte diese Typen vor kurzem kennengelernt und zwang nun alle mit ihnen zu reden. Ich tat es, weil sie meine beste Freundin war, nicht für diese gestörten. Gut, ich hatte auch ordentlich einen an der Waffel, prügelte mich, schlief mit jeder mir möglichen und begehrten Person, war als die Nutte der Schule bekannt und schiss drauf, aber die ehemalige S-62 in einer Gang gebunden war ein anderes Level. 

Wir standen alle in einem Kreis; Izana, Kakucho, so ein Gorilla oder so und noch ein paar andere. So langsam wurde das Verhältnis zwischen uns allen auch besser, trotzdem konnte ich etwas faules spüren.

„Saki, sag mal, was ist eigentlich mit Kento oder wie auch immer der hieß?", fragte Kakucho nebenbei nach. Ich sah zu dem 14-Jährigen herüber, zündete mir nebenbei eine Zigarrette an.

„Kentaro? Der liegt im Krankenhaus. Wieso?", erwiderte ich ruhig und ließ meinen Blick dann wieder über den vereisten Schulhof schweifen. Ich blieb bei einer Gruppe von Mitläufern stehen. Auf einmal hörte ich wieder das Geflüsterte, spürte all die Blicke brennend in meinem Nacken. Aber Scham? Nein, den spürte ich nicht. Warum auch? Der ganze Jahrgang und der Jahrgang darunter und darüber wollten mich, selbst ein Haufen Mädchen. Pech für die, wenn die keinen abkriegten. 

Mittlerweile ging herum, dass ich einen Bodycount von über 100 hatte, dass ich meinen Englischlehrer gefickt hatte, und dass ich schon mehrmals schwanger war. Trotzdem sprach mich niemand direkt darauf an.

Doch genau das war es, was mich so gewaltig störte. Der Fakt, dass sie nicht mal die Eier oder Gehirnzellen hatten, um mich zu fragen, ob die Dinge, die sie hörten, überhaupt wahr waren.
Äußern tue ich mich dazu dennoch nicht. 

Noch nicht.

𝙧𝙪𝙢𝙤𝙧𝙨。 I H. RanWhere stories live. Discover now