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!!!Triggerwarnung: Misshandlung!!!

POV Hanamaki
Brummend begrüßte ich Matsu in der Schule. Ich hatte schlecht geschlafen und Iwa hatte mir eine seiner kurzen Nachrichten geschickt. Seufzend ließ ich mich gegen seine Schulter sinken und lehnte mich an ihn. Ich zeigte ihm mein Handy mit Iwas Nachricht. Schweigend wartete Matsu ab und strich mir leicht über den Kopf.
Seit 3 Monaten ging er jetzt auf unsere Schule und einen Alltag ohne ihn wollte ich mir nicht mehr vorstellen. Für Iwa und mich war er unser Fels in der Brandung. Wir merkten, dass seine ruhige, ehrliche Art uns gut tat und er war die beste Ergänzung zu unserer Freundschaft, die wir uns hätten wünschen können. Er hatte immer die richtigen Worte und wusste im Zweifel immer, was wir tun sollten. Wir hatten ihn kennengelernt und direkt in unser Herz geschlossen. Wir liebten Matsu sehr, alle die ihm auch nur ein Haar krümmten, würden große Qualen leiden. Das hatten wir zumindest in stillem Einvernehmen beschlossen.
"Ich weiß nicht was ich tun soll. Er lässt uns wissen, dass es ihm scheiße geht, aber hat auch strickt verboten ihm helfen zu kommen. Ich raff es nicht." Brummte ich leise vor mich hin. Matsu wiegte den Kopf nachdenklich hin und her. "Er will, dass wir wissen was bei ihm los ist, aber will uns da nicht mit reinziehen. Ich finde das schon verständlich." Sagte er auf seine ruhige Art. "Ich würde das auch nicht wollen." Ich richtete mich auf und sah meinen neuen Freund nicht überzeugt an. "Wegen dieser Nachrichten mache ich mir jedes Mal Sorgen des Todes um diesen Wichser und fühle mich nutzlos hoch 10. und du hast Verständnis?" Hakte ich nach. Matsu lächelte. "Wär es dir lieber würde Iwa nichts mehr sagen und darüber schweigen, wo er steckt und was mit ihm passiert?" Ich wollte schon etwas erwidern, doch er ließ much nicht zu Wort kommen. "Und was würdest du an seiner Stelle tun? Könntest du einfach deinen Stolz wegstecken und offen um Hilfe bitten?" Grummelnd lehnte ich mich wieder an ihn. Ich hasste es, wenn er das machte und mich zwang realitätsgetreu zu denken. Es war so furchtbar effektiv.
"Das bedeutet aber nicht, dass ich finde, das wir nichts unternehmen sollten." Sagte Matsu nach einer Weile. "Was schlägst du also vor?" Fragte ich. "Lass uns Iwa doch einfach mal Zuhause besuchen. Nach der Schule." Ich horchte auf. "Das tun, was er definitiv nicht will, dass wir tun?" Matsu zuckte mit dem Schultern. "Warum auch nicht. Iwa hat keine Ahnung was gut für ihn ist, noch geht er verantwortungsvoll mit sich um. Ich denke wir können seine Anweisung also getrost ignorieren." Ich musste gegen meinen Willen lachen. Ich liebte Matsus Art Dinge in Worte zu fassen. Er beschönigte nichts und redete nicht um den heißen Brei.
"Dann also zu Iwa nach der Schule?" Fragte ich und erhob mich als die Pausenglocke klingelte. Er nickte und lief neben mir zurück zum Unterricht.
Nervös saß ich den restlichen Tag auf meinem Stuhl und wartete ungeduldig auf das Ende des Schultages. "Makki... Beruhig dich wieder." Murmelte Matsu und machte sich ein paar Notizen. Ich musterte ihn skeptisch. Dabei ist er doch genau so ungeduldig. Dachte ich, während sein Bein die ganze Zekt über schon unruhig auf und ab wippte.
Dann endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit ertönte endlich das Klingeln, welches uns befreite. Schnell packten wir unsere Sachen zusammen und liefen eilig aus der Schule. Wir rannten über den Hof und ich schwang mich auf Matsus Gepäckträger. Ich schlang meine Arme um ihn und lotste ihn den Weg durch die Straßen zu dem Haus unseres Freundes. Matsus warmer Körper unter mir beruhigte mich etwas, bis wir nach einer halben Stunde angekommen waren. Besorgte Gedanken wuselten durch meinen Kopf. Was wenn er gar nicht da ist? Was wenn er danach wütend ist? Was mache ich, wenn er mich danach hasst? Wenn er so sauer ist, dass er mir die Freundschaft kündigt weil ich diese eine Grenze die er hat, überschritten habe? Wie werden wir ihn wohl jetzt auffinden? Ich hatte schon oft mit dem Gedanken gespielt, ihn einfach von Zuhause wegzuholen, aber er hatte mir so energisch klar gemacht, dass er das nicht wollte, dass ich es nie durchgezogen hatte...
"Beruhig dich. Du bist ihm viel zu wichtig, als dass er dich je hassen könnte." Matsu schlug mir auf den Rücken und bevor ich reagieren konnte, hatte er auch schon geklingelt. Wir warteten mehrere Minuten und klingelten dann erneut.

(Wer Missbrauchsszenen nicht lesen kann, kann den Rest überspringen)

Beim zweiten Mal warteten wir wieder einige Minuten, jedoch machte uns diesmal jemand auf. Ein Mann stand in der Tür. Er sah so aus, als hätte er sich gerade hastig angezogen, denn sein T-Shirt war auf links gedreht und er war leicht verschwitzt. Bilder spukten sofort in meinem Kopf und wütend klammerte ich mich an Matsus Arm. Wenn er auch nur den kleinen Finger an Iwa gelegt hat, bring ich ihn um! Ich musste mich stark konzentrieren um nicht direkt herein zu stürmen und alles nach meinem besten Freund abzusuchen. "Hallo. Wir sind Freunde von Iwaizumi. Er war ja heute nicht in der Schule und wir haben wichtige Unterlagen bekommen, für die Zwischenprüfungen, die bald anstehenden." Matsu übernahm das Reden. Der Mann, ein mittel alter, mittel großer, schlaffer Typ mit mausgrauem Haar, lächelte nervös. "Ahh. Nun er ist gerade außer Haus." Mein Freund neben mir runzelte die Stirn. "Ach wirklich? Uns hat er gesagt er sei Zuhause." Seine Stimme war ruhig, doch sein Blick war eiskalt und funkelte. Iwas Pflegevater kratzte sich. "Ach hat er das?" Matsu ließ ihn nicht weiter reden und trat einfach ein. "Na ist ja auch egal. Wir wollen nur kurz die Unterlagen ablegen."
Dann tat der Mann etwas sehr dummes, oder ich tat etwas dummes. Er hob die Hand und wollte nach Matsu greifen. Da ging es mit mir durch. Er würde ihn ganz sicher nicht mit seinen ekels Händen berühren und wer weiß was er mit Iwa gemacht hatte... Ich holte aus und versenkte meine Faust mit voller Wucht in seinen Magen. Er sackte in sich zusammen. "Los, such Iwa, ich kümmer mich um den da." Sagte Matsu offensichtlich angewidert. Schnell rannte ich an ihnen vorbei und riss ein Zimmer nach dem anderen auf, bis ich das richtige erwischte. Als ich die Tür öffnete zog sich mein Herz zusammen.
Mein bester Freund lag splitterfasernackt ans Bett gefesselt da. Sein Körper hatte Striemen und gerötete Stellen, als hätte man ihn mehrmals geschlagen. Seine Beine waren gespreizt und sein Kopf lag müde auf seiner Brust. Langsam näherte ich mich ihm und bemerkte, dass Vibratoren in ihm steckten und er geknebelt war. Mir war schlecht. "Iwa?" Flüsterte ich erstickt. Es tat mir weh ihn so willenlos zu sehen. Schwach hob er den Kopf und sah beschämt weg, als er mich erkannte. Seine Wangen waren gerötet und er atmete schwer. Vorsichtig löste ich den Knebel vor seinem Mund. Mein bester Freund schwieg und vermied es beharrlich mich anzusehen. Ich riss mich zusammen. "Warte kurz, ich befrei dich von dem ganzen Kram..." Murmelte ich und kletterte auf das Bett. So sanft ich konnte, zog ich das Spielzeug aus Iwa raus, der den Kopf nach hinten drückte und aufstöhnte. "Sorry." Ich löste seine Fuß- und Handfesseln und half ihm sich aufzusetzen. Ich legte ihm meine Jacke um und sein Kopf sank auf meine Schulter. Er begann zu zittern und ich schloss ihn fest in meine Arme. "Makki..." Presste er verbittert hervor und ich konnte hören dass er weinte. Es musste schon wirklich schlimm sein, wenn mein bester Freund vor mir weinte und Wut kochte in mir hoch. Ich drückte ihn an mich. "Ich weiß..." Flüsterte ich.

Willst du 'n Pflaster? [Makkimatsu]Where stories live. Discover now