31 | There Is A Light That Never Goes Out

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Livia's Sicht


Unaufhörlich rannen mir die Tränen aus den Augen, während ich vehement gegen diesen Kuss ankämpfte. «Nein, hör auf.», wimmerte ich auf, als seine Lippen die meinen verließen und stattdessen meinen Hals hinabwanderten. Eine feuchte Spur aus Küssen begann sich an diesem entlangzuziehen und noch nie im Leben hatte ich mich mehr vor mir selbst geekelt. Dominic's stahlharter Griff ließ nicht zu das ich mich auch nur einen Millimeter rühren konnte und dies machte meine Situation nicht besser. Ich hatte nichts hiervon gewollt und doch blieb mir keine andere Wahl, weil ich mich nicht losreißen konnte. «Ich höre lediglich dann auf, wenn du kooperierst, Livia.», hörte ich seinen heißen Atem urplötzlich an meinem Ohr und hektisch begann ich zu nicken. Irgendetwas hartes presste sich gegen meinen Unterleib und dies war nichts, was ich spüren wollte. «Das werde ich, nur hör auf.», schluchzte ich ungehalten, weil mein persönlicher Alptraum nun seinen Höhepunkt erreicht hatte. Ich wurde gegen meinen Willen geküsst und so hätte mein erster Kuss nicht sein dürfen. Dieser Mann hatte sich genommen was er wollte und das ohne mich zu fragen.

Doch welchen Unterschied gab es zu Damien? Keinen und doch fühlte ich mich zu diesem wenigstens hingezogen, was ich jedoch niemals laut aussprechen würde. Für ihn war ich ein Mittel zum Zweck um seine Erben zu bekommen, doch für Dominic war ich bloß ein schickes Accessoire, welches er vorzeigen konnte. Nichts von alldem machte einen Unterschied, denn ich war für beide nur eine Trophäe. War dies tatsächlich das Leben einer Frau, sobald sie alt genug für das reale Leben war? Ich zweifelte dies wirklich stark an und doch konnte ich mich weder aus diesen Klauen befreien, noch aus den anderen. Es war einfach ein aussichtsloses Unterfangen und ich würde niemals stark genug sein, um mich behaupten zu können. Doch bei Damien hatte ich wenigstens das Gefühl irgendetwas wert zu sein und sei es nur durch den Umstand, dass ich die Mutter seiner Kinder sein würde. Es war besser als das schicke Anhängsel für jemanden zu sein, der bloß angeben wollte. Außerdem hatte Holly's Bruder nie einen Hehl daraus gemacht welches Monster er war und war diesbezüglich immer ehrlich zu mir gewesen.

Dominic hingegen hatte erst jetzt seine wahren Absichten offenbart und wann immer wir uns zuvor gesehen hatten, hatte er den Gentleman mit dem Stock im Hintern gespielt. Das hier war also sein wirkliches Wesen und somit war es kaum verwunderlich, dass ich ihn mehr verabscheute denn je. Mit einem Mal war dieser ekelhafte Atem von mir fort, riss mich so aus meinen Gedanken und mit wässrigen Augen starrte ich mein Gegenüber an, welcher mich hämisch und mehr als nur überlegen angrinste. «Gibst du mir dein Wort?» Lauthals schreiend wollte ich verneinen und doch wollte ich nicht, dass er weiter ging. Diese Demonstration hatte ausgereicht um mich wissen zu lassen, dass er es tun würde. «Das tue ich.», wisperte ich und es war das Einzige was ich schlussendlich sagen konnte, um es nicht noch schlimmer für mich zu machen. Ich würde Dominic keine Chance geben weiter zu gehen indem ich nicht kooperierte, dies würde ich einfach nicht zulassen. Ich musste einfach hoffen das Damien rechtzeitig kommen würde um mich zu befreien und dabei betete ich, dass Dominic nicht ungeschoren davonkommen würde.

Er sollte seine gerechte Strafe für alles erhalten, ebenso wie Gabriella. Sämtliche Liebe die ich noch für sie übrig gehabt hatte war mit einem Mal verschwunden, denn es war ihr Verschulden das ich überhaupt hier war. Ich hatte mir versucht die längste Zeit über einzureden, dass ich sie nach wie vor liebte und doch gab es kein Gefühl in mir mehr, was dies verdeutlichen würde. Es war einfach alles weg und dies war auch gut so, denn ich wollte keinerlei Sympathie mehr für sie fühlen. Es würde alles um ein vielfaches vereinfachen, dessen war ich mir sicher. «Sieh an, du kannst gehorsam sein, wenn du willst.», murmelte Dominic siegessicher und leckte sich dabei begierig über die Lippen, was mich bloß weiter anekelte. Doch ich wagte es nicht wegzusehen, weil ich ihm keine weitere Chance auf eine weitere Attacke geben wollte. Eine hatte ausgereicht um mich so schmutzig wie noch nie zuvor zu fühlen und alles was ich im Moment tun wollte war meine Lippen abzuschrubben, bis nichts mehr von ihnen übrig war.

Ruthless AlphaWhere stories live. Discover now