Kapitel 25: Glückwunsch

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"Was ist zwischen euch passiert?"
Früher dachte ich die beiden wären wegen Jaydens Umzug nicht mehr befreundet, doch Kai wollte nie genau etwas dazu sagen. Die beiden waren die Besten Freunde und dann sowas.
"Er ist mit Tyler, vielleicht ist dir das ja schonmal aufgefallen." Mit seinem sarkastischem Sprachkönnen würde er mir auch nicht aus dem Weg gehen können.
"Du weißt doch bestimmt was die beiden so verbindet? Oder willst du mir erzählen Kai, dein bester Freund, hätte dich jemals so hintergangen."
Jayden beobachtete mich sinnig, als würde er aus mir nicht wirklich schlau werden können aber wieso tat er sich immer so schwer mir etwas anzuvertrauen.
"Was Drogen alles mit Menschen machen können." sagte er stumm und drehte sich zu seinem Laptop als wäre das Gespräch nun beendet.
"Was meinst du damit?" Gott, wieso machte er das alles so kompliziert.
"Drogen sind chemische Substanzen die das Bewusstsein eines Menschen stark beeinträchtigen können. Beantwortung das deine Frage?"
Ich zog die Luft stark und genervt ein und blieb ruhig. Wo war die Dose Energy wenn man sie mal brauchte?
"Also nimmt Kai Drogen. Was hat das mit dir und Tyler zu tun?"
Das Kai Drogen nahm befürchtete ich schon lange doch Ellie war der vollen Überzeugung, dass er sie nur verkaufte.
Jayden lehnte sich in seinem schwarzen Bürostuhl zurück und kreuzte die Arme.
"Damals hatten wir beide viele Probleme und ich wollte ihm wirklich helfen wenn ich erstmal in England war. Habe dort nach einem Artz gesucht und eine Möglichkeit seine Schulden zu begleichen aber er war der Meinung, ein Deal mit meinem Bruder würde ihn aus der Scheiße rausholen. Jetzt sitzt er tiefer drin als zuvor."
Oh nein, Armer Kai. Ja, er war selber Schuld an seiner Lage aber nichts desto trotz.. ich kannte ihn so lange.
"Und vielleicht braucht er jetzt deine Hilfe mehr als je zuvor. Menschen mit einer Abhängigkeit tun nunmal Dinge die sie im Nachhinein bereuen."
Ich wusste nicht genau wieso aber ich wollte mich für Kai einsetzen, es sah nicht aus als wäre er nun ein Monster.
Jayden sah mich nicht länger an, er war sichtlich desinteressiert an unserer Unterhaltung.
"Misch dich da nicht ein."
Wie bitte?
"Ich versuche mich hier für meine Freunde einzusetzen, denn obs dir aufgefallen ist, ich verliere sie. Ellison braucht Kai, egal in welchem Zustand er gerade ist. Und Kai bräuchte seinen besten Freund, denn er sitzt tief in der Scheiße. Aber tut mir leid Mr. Burton, dass ich ihre kostbare Zeit in Anspruch genommen habe."
Ohne seine Reaktion abzuwarten verließ ich das Zimmer. Er brachte mich gerade auf Hundertachzig.

Elli und ich joggten den grün bebauten Berg mitten im Wald hoch. Die Luft war erfrischend und es tat besonders gut sich endlich mal zu bewegen. Leider hatte sich Ellisons Laune nicht viel gebessert, sie machte sich jetzt mehr Sorgen um Kai und ich überlegte nur wie ich ihr helfen könnte, denn Jayden und ich hatten schon seit einer Woche nicht miteinander gesprochen. Er meldete sich nicht mehr und kam auch nicht vorbei. Ich musste ihn hassen aber dennoch vermisste ich ihn. Diese bedrückte Stimmung machte uns alle fertig, wir waren teilweise nicht einmal in der Lage uns über alltägliche Dinge zu unterhalten.
In unserem Ferienhaus angekommen, hörte man nur unseren schweren Atem.. wie faul wir doch in der Zeit geworden sind.
"Was möchtest du essen?"
"Eine Pizza." Unglaubwürdig sah ich sie an, wir hatten erst Morgen.
"Sieh mich nicht so an, will wieder was fettigs essen. Am besten wir fahren irgendwo hin, sitzen hier seit Tagen fest." Und als wäre Elli und mir die selbe Idee gekommen.
"Was meinst du? Nehmen wir Jaydens dicken Wagen?" Ich sah Elli mit einem verführerischen Blick an und sie stimmte mit ein.

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"Sam, fahr doch langsamer, wir sind keine Hölzer."
Ich versuchte diesen Wagen zu kontrollieren aber Gott, er war so gut zu fahren und dabei war ich schon lange nicht mehr gefahren. Damals hatten wir unseren kleinen süßen Fiat gekauft, ich dachte das wäre ein Traum..
Traum..
Irgendwas stimmte nicht. Alles drehte sich..
"Sam.." Ellison sagte etwas aber ich verstand sie nicht, hörte nur noch ein pochen.
Das letzte was ich noch in der Lage war zu tun war die Bremse zu drücken.. alles war weg.

Das Piepsen, die ganze Zeit der selbe Ton. Langsam schlug ich meine Augen auf um zu sehen was dieses Geräusch war und anders als ich mir gedacht hatte befand ich mich in einem weißen Zimmer, es war ein Krankenhaus. Alle Erinnerungen kamen hoch, wir saßen in Jaydens Wagen und ich.. ich verlor das Bewusstsein. Nochmal versuchte ich meine Augen zu öffnen und diesmal sah ich klarer.
"Samantha." Ellison sah mich mit roten Augen an."Oh Gott, ein Glück du bist wach."
Ich verstand was mit mir passiert war, doch so schlecht fühlte ich mich gar nicht, eigentlich wie immer.
"War ich lange weg?"
"Ungefähr eine Stunde."
Die Tür ging auf und eine junge Ärztin kam herein.
"Miss Donovan, darf ich?"
"Selbstverständlich."
Sie blätterte in ihren unterlagen rum und sah mich wieder durch ihre zu große Brille an.
"Wie fühlen Sie sich?"
"Sehr gut eigentlich, was ist passiert?"
"Nun gut.. wir haben sie noch einmal durchchecken lassen und haben keinerlei auffällige Symptome gefunden."
Erleichterung folgten bei Elli und mir doch es schien so als würde sie noch was sagen wollen.
"Dennoch gab es etwas was wir finden konnten.."
Sie machte wieder eine Pause und damit mich sehr nervös.
"Miss Donavan, wir können es nicht wirklich genau sagen aber ich möchte sie beglückwünschen. Sie sind schwanger."

Dangerous Circle - So we meet againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt