Morgendliche Routine

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Die letzten Stunden der Nacht verliefen mehr oder weniger friedlich und angenehm, so dass ich in einen leicht dösigen Schlaf zurückfand, bevor mich die aufgehende Sonne und das leise Klappern der Dachziegel des Häuschens weckten. 

Ich war meiner Hufflepuff-Freundin Poppy nach den Geschehenissen des vergangenen Jahres auf das ländliche Anwesen ihrer Großmutter gefolgt und hatte bei meiner Ankunft vor wenigen Tagen nicht schlecht gestaunt, als ich die vielen magischen Tierwesen entdeckte, die - so hatte es Poppy mir voll Stolz erzählt - diese Geschöpfe in ihren jungen Jahren aus den Händen von Wilderern befreit hatte, die auf nichts weiter als das große Gold, das sie mit dem Handel von Tierwesen machen würden, scharf waren. Während meines fünften Jahres in Hogwarts hatte ich es hin und wieder ebenfalls mit Wilderern zu tun, hier fielen mir ganz besonders die Streifzüge mit Poppy ein. Gemeinsam hatten wir beispielsweise einen illegalen Drachenkampf-Ring ausgehoben, das Ei eines Drachen zurückerobert und seiner Drachenmutter zurückgegeben, die uns - als Dankeschön ihrerseits - nicht zum Frühstück oder gar zum Mittagessen verspeist hatte. 

Ich wischte mir also - als mich der erste Sonnenstrahl an der Nasenspitze kitzelte - das letzte Bisschen an Müdigkeit aus den Augen, schälte mich aus meiner gemütlich warmen Decke und spähte aus dem Fenster. Ich entdeckte Poppy, die gerade dabei war, die Kniesel-Familie zu füttern. Als sie kurzzeitig zum Fenster meines Schlafkämmerchens hochblickte, lächelte sie und winkte flüchtig, bevor sie sich den Knieseln zuwandte, die sich elegant und geschmeidig um ihre Knie bewegten. Ich machte mich frisch, band meine vom Schlaf zerzausten Haare zu einem Zopf zusammen und schlüpfte in meine frische Kleidung und machte mich ebenfalls nach draußen. 

Es schien, als würde die schwache und warme Brise des Windes die Sorgen und Albträume der letzten Nacht vertreiben, denn etwas in mir fühlte sich zunehmend besser an und es hatte den Anschein, dass sich ein ziemlich massiver Brocken von meinem Herzen löste. "Guten Morgen", rief mir Poppy zu, welche gerade aus dem Kniesel-Gehege kam und auf das umzäunte Areal der Jiricawls zumarschierte. "Möchtest du mir helfen, die Jiricawls zu füttern?", fragte sie fröhlich. "Klar", antwortete ich und folgte ihr zu dem Gehege. 

Das (verfluchte) nächste JahrWhere stories live. Discover now