Der Konflikt um Artur

10 4 0
                                    


Anni Sicht: (am gleichen Tag noch )

Ich lag in Ottos Bett, meine Gedanken kreisten um Artur. Eine Mischung aus Traurigkeit und Wut erfüllte mich, als ich an unsere zerbrochene Beziehung dachte.

Es war dumm gewesen, wegen eines Streits alles zu riskieren. Doch die Vorstellung, dass Artur unser Kind einfach aufgegeben hatte, weil Karin mit einem Wasserkopf geboren worden war, machte mich rasend.

Entschlossen stand ich auf und ging zu Artur. Ich versuchte freundlich zu sein, fragte, wie es ihm ging, doch seine Antwort war so kühl, dass es mir das Herz brach.

"Warum hast du unser Kind abgeschrieben lassen?" Meine Stimme bebte vor Wut. "Warum hast du dich so leichtfertig von der Gestapo einspannen lassen?"

Arturs Antworten blieben distanziert. "Es ist nicht meine Schuld, dass unsere Tochter weg ist. Das ist einfach so. Du solltest nicht darüber weinen."

Tränen stiegen in meine Augen, als seine Worte mich trafen wie ein Schlag ins Gesicht. Die aufgestaute Wut entlud sich in einem Moment der Verzweiflung. Mit zitternden Händen holte ich aus und traf Arthur mit einer harten Backpfeife.

Ein Moment der Stille folgte, bevor Arthur mich mit kaltem Blick ansah. Doch in meinen Augen loderte nun ein Feuer der Entschlossenheit.

Ich kehrte zurück in Ottos und Martins Zimmer, legte mich einfach hin und ließ meinen Tränen freien Lauf. Die Ereignisse des Abends hatten mich zutiefst erschüttert, und ich fühlte mich hilflos und verletzt.

Gegen 2 Uhr morgens kehrte Otto zurück und fand mich immer noch weinend vor. Er versuchte mich zu beruhigen und fragte besorgt, was passiert sei. Ich brach in Tränen aus und erzählte ihm von der Konfrontation mit Arthur.

Otto Sicht:

Ich betrat das Zimmer und fand Anni immer noch weinend vor. Mein Herz zog sich zusammen, als ich den Schmerz in ihren Augen sah. Ich versuchte sie zu beruhigen, während ich innerlich vor Wut kochte. Wie konnte Arthur meiner Schwester das antun? Die Vorstellung erfüllte mich mit grenzenloser Wut und Entschlossenheit, für sie einzustehen.

Eine halbe Stunde später kam auch Martin zurück und bemerkte die aufgeladene Atmosphäre im Zimmer. Er beruhigte mich, indem er mir versicherte, dass Gewalt keine Lösung sei. Meine Wut und Entschlossenheit schwanden langsam, als ich spürte, wie Martins beruhigende Worte und sein Vertrauen in mich wirkten. Trotz meiner eigenen Gefühle für Arthur wusste ich, dass ich Martins Rat vertrauen konnte.

Ich bekam doch eine Wut in mir und ich entschloss mich doch zur Artur zu gehen. Ich ging einfach aus dem Zimmer raus und ging zur Artur.

Trotz Martins Worte schwelte die Wut in mir weiter. Ich konnte nicht einfach untätig bleiben, während Arthur meiner Schwester so viel Leid zufügte. Entschlossen stand ich auf und verließ das Zimmer, um zu Arthur zu gehen.

Als ich Arturs Zimmer erreichte, fand ich ihn dort allein vor. Ohne ein Wort zu sagen, stürzte ich mich in einen hitzigen Streit mit ihm. Unsere Worte eskalierten schnell zu einem handfesten Konflikt, und bald darauf flogen die Fäuste.

Wir rangen miteinander, jeder versuchte, die Oberhand zu gewinnen. Ein paar Schläge trafen ihr Ziel, bevor wir von der plötzlichen Erscheinung von Dr. Sauerbruch unterbrochen wurden.

Sein strenger Blick und seine autoritäre Stimme ließen uns beide verstummen. Er hörte sich die Situation an und sein Urteil war eindeutig. Er war auf meiner Seite und verurteilte Arthurs Handlungen ebenso wie ich.

Langsam ließ die Wut in mir nach, als ich spürte, wie Dr. Sauerbruchs beruhigende Präsenz auf uns wirkte. Trotz allem, was geschehen war, fühlte ich mich erleichtert, dass jemand meine Sichtweise unterstützte und für Gerechtigkeit eintrat.

Charité Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt