𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙 2.

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𝐉𝐔𝐍𝐆𝐖𝐎𝐍

Stundenlang sitzen wir schon hier. Um das 'wir' zu definieren: Meine neuen Zimmernachbarn und ich. Heeseungie, mein ältester Hyung. Han, das wahre Ace unserer Generation. Und Taehyun, den ich schon seit Jahren halbwegs kenne. Also schlecht angetroffen habe ich es mit diesen Menschen keinesfalls, sie sind einfach so cute und wirklich nett.

Wieso genau wir hier seit einer halben Ewigkeit auf unseren gemütlichen Doppelbetten hocken und über Gott und die Welt reden? Ich weiß es nicht- Aber es ist eine Atmosphäre, an die ich mich gut gewöhnen kann und es in den nächsten Monaten auch wahrscheinlich müssen werde. Schließlich schreibt sich ein ganzes Album nicht von selbst und ohne viel Unterstützung unserer Entertainments wird es ... lange ... dauern, das alles fertig zu stellen.

Aber ich bin zuversichtlich- Das wird schon gut klappen und was für Groups wären wir, wenn wir diese Herausforderung nicht gemeinsam meistern könnten? Schließlich sind wir nicht mehr so neu in der Kpop Industrie...

"Jungwonie hier liebt Katzen, er will unbedingt irgendwann einmal ein kleines Kätzchen besitzen-"

Damit hat mein ältester Hyung, der neben mir im Schneidersitz auf dem Bett hockt, wieder meine doch häufig abschweifende Aufmerksamkeit. Wie kontextlos war das denn jetzt bitte?! Aber da mich die beiden anderen Männer auf dem anderen Bett nur wenige Meter von mir entfernt mit schief gelegten Kopf anschauen, nicke ich bloß und versuche dann, nicht zu sehr zu schwärmen und trotzdem von meinem Traum davon, eins dieser Tiere zu besitzen, zu erzählen.

"Aww, wie süß er einfach darüber redet" Verwirrt schaue ich Jisung an. Wie bitte...?! Komplett überfordert schaue ich ihn mit meinen mal nicht mit Kontaktlinsen gefüllten Augen an. Bin ich etwa- "Ja, er ist so ein Cutie, oder?" Ach Heeseungie.

Okay, ich habe es innerhalb weniger Stunden geschafft, mich zum cuten Boy unserer Zimmergruppe zu machen. Nicht, dass ich es hassen würde, aber meine arme Leader-Autorität wird dadurch sehr gefährdet.

"Ich möchte auch eine Katze haben..." Ohne es kontrollieren zu können, schaue ich direkt in seine Richtung. Taehyun, der sich die meiste Zeit größtenteils aus unserem Gespräch rausgehalten hat, befördert sich gerade mit seiner unsicheren Stimme auf mein Niveau der Cuteness, was mich dezent verwirrt. War er nicht die Person, die die ganze Zeit behauptet hat, das Gegenteil von süß zu sein...? Was ist denn hier los?

Eine unbestimmte Zeit später- genauer definiert als 'am nächsten Mittag', sitzen wir vier Mitglieder unseres Zimmers in einem Café namens "One and Only" mit Blick auf den Han River. Draußen herrscht eisige Kälte und vermutlich gibt es in ein paar Tagen endlich den ersten Schnee. Doch hier drinnen ist es angenehm warm und es herrscht eine konzentrierte Stimmung, die sich darauf zurückführen lässt, dass wir gerade begonnen haben, einen Song für das Album zu schreiben. 

𝚆𝚊𝚜 𝚐𝚎𝚑𝚝 𝚍𝚒𝚛 𝚍𝚞𝚛𝚌𝚑 𝚍𝚎𝚗 𝙺𝚘𝚙𝚏, 𝚠𝚎𝚗𝚗 𝚍𝚞 𝚍𝚒𝚌𝚑 𝚜𝚎𝚕𝚋𝚜𝚝 𝚒𝚖 𝚂𝚙𝚒𝚎𝚐𝚎𝚕 𝚊𝚗𝚜𝚌𝚑𝚊𝚞𝚜𝚝?

𝚆𝚊𝚜 𝚐𝚎𝚑𝚝 𝚍𝚒𝚛 𝚍𝚞𝚛𝚌𝚑 𝚍𝚎𝚗 𝙺𝚘𝚙𝚏, 𝚠𝚎𝚗𝚗 𝙼𝚎𝚗𝚜𝚌𝚑𝚎𝚗 𝚍𝚒𝚛 𝚜𝚊𝚐𝚎𝚗, 𝚠𝚒𝚎 𝚜𝚌𝚑ö𝚗 𝚍𝚞 𝚋𝚒𝚜𝚝?

𝚆𝚎𝚒ß𝚝 𝚍𝚞 𝚗𝚒𝚌𝚑𝚝, 𝚍𝚊𝚜𝚜 𝚍𝚎𝚒𝚗 𝙲𝚑𝚊𝚛𝚊𝚔𝚝𝚎𝚛 𝚐𝚎𝚗𝚊𝚞𝚜𝚘 𝚙𝚎𝚛𝚏𝚎𝚔𝚝 𝚠𝚒𝚎 𝚍𝚎𝚒𝚗 𝙰𝚞𝚜𝚜𝚎𝚑𝚎𝚗 𝚒𝚜𝚝?

𝚆𝚎𝚒ß𝚝 𝚍𝚞 𝚗𝚒𝚌𝚑𝚝, 𝚍𝚊𝚜𝚜 𝚍𝚞 𝚎𝚒𝚗𝚏𝚊𝚌𝚑 𝚒𝚗 𝚓𝚎𝚍𝚎𝚛 𝚆𝚎𝚒𝚜𝚎 𝚠𝚞𝚗𝚍𝚎𝚛𝚜𝚌𝚑ö𝚗 𝚋𝚒𝚜𝚝?

Das ist alles, was wir bis jetzt haben. Es ist nicht viel, aber es ist ein Anfang. Womöglich ein Anfang von etwas Großem. Und wir alle, verteilt über diese Stadt namens Seoul, beginnen gerade mit diesem Experiment. Ich weiß nicht, wie weit die anderen Members sind, ob sie in diesem Moment über dasselbe nachdenken oder sich entspannt mit einem Iced Americano in der Hand hintergrundlose Lyrics ausdenken?

Man sollte seine eigenen Songlyrics fühlen. Und selbst wenn ich noch niemanden gefunden habe, dem ich diesen Text vorsingen möchte, fühle ich doch die Bedeutung und die Verzweiflung dieses in Zukunft hoffentlich entstehenden Songs. Denn eines Tages wird jeder Einzelne von uns und wahrscheinlich fast jeder Mensch eine Person finden, die diese Worte hören muss. Das ist das, worauf es beim Songwriting ankommt und was Lieder so besonders macht- Die Bedeutung.

Diese Gedanken existieren am selben Abend schon lange nicht mehr, stattdessen stehe ich mit meinem Jay Hyung in der Küche, schaue ihm beim Tteobokki kochen über die Schulter und rede mit ihm über unser ... Geheimnis. Denn wie sollte es anders sein, wissen wir beide als 'best cat friends' alles übereinander und somit auch, dass wir beide nicht ganz so straight sind. Und wie es sich gehört, diskutieren wir leise über die Visuals und die Charaktereigenschaften der anderen, uns beiden noch eher unbekannten Groups.

(Ya wir tun mal so als ob TxT und Enhypen nicht schon in Iland immer miteinander gechillt hätten)

Ich kenne meinen Lieblingshyung lange genug, um nach ein paar Minuten herausgefunden zu haben, dass er die Ausstrahlung des Maknaes on Top, auch Yang Jeongin genannt, sehr schätzt. Sehr interessant, vielleicht kann ich da ja etwas arrangieren... (Er ist shipper nr1 ofc)

"Und du? Wessen Vibe gefällt dir gut? Wonie, ich weiß, dass auch dich eine Wohnung voller hübscher Jungs nicht wirklich kalt lässt und du natürlich schon ein paar Blicke auf unsere Mitmenschen geworfen hast."

Wie immer hat er Recht, ich kann es nicht einmal leugnen- Aber bitte, keiner kann behaupten, dass man in so einer Gemeinschaft einfach ignorieren kann, wie die anderen hübschen Menschen den ganzen Tag an einem vorbeilaufen und vor Perfektheit nur so strahlen.

Aber zugeben kann ich es dann doch nicht ganz, weshalb ich mich einfach vor meinen Kater zwischen Herd und seinem Körper quetsche, der mich wie aus Reflex direkt umarmt. Wäre er nicht der Jay, würde ich wahrscheinlich einem Herzanfall erleiden, aber so lache ich nur erfreut und schmiege mich wie ein Kätzchen an ihn.

Jemand sagte mal, dass ich wie ein Kuschelmensch aussehe. Teilweise stimmte es sogar, ich bin immer für meine Members da, wenn sie mich brauchen und werde mich für immer als Kuschelperson für den nach außen hin kühlen Jay Hyung eignen- Doch zu allen anderen Menschen halte ich immer eine Distanz und sehe zwar mit meinem oft komplimentierten cuten Aussehen immer nach dem perfekten Kuschelboy aus, habe aber eigentlich große Probleme mit Körperkontakt solcher Art.

Es hat einen simplen und trotzde so schweren Grund, den vielleicht nie jemand erfahren wird-

Denn wozu hat man denn so ein Aussehen, wenn man es nicht dazu nutzt, um Gedanken und Gefühle zu verbergen?

Das Kapitel ist weird und mysteriös, aber lasst die Meisterin ihre Ideen ausleben (Spaß- keine Ahnung, ob das jemals Sinn machen wird)
Und nein, das ist keine gay ff (Doch ofc)

𝐎𝐮𝐫 𝐋𝐢𝐟𝐞 - 𝐒𝐊𝐙 𝐱 𝐄𝐍𝐇 𝐱 𝐓𝐗𝐓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt