Prinz Louis

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Vorm Lesen noch: wenn ihr wollt, schaut euch doch das Video da oben an, "Girls like Girls". Ich finde es hat ein wirklich gutes Statement.. ("girls like girls like boys do, nothing new")

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Achtung: der OS spielt in früheren Zeiten (etwa 16. Jahrhundert)

"Prinz Louis, Eure Majestät, die Königin lässt nach Ihnen rufen.", ertönte eine Stimme, die ich nur zu gut kannte. Es handelte sich um meinen persönlichen 'Diener', Niall, der schon fast mein ganzes Leben an meiner Seite war. Er war einer der wenigen, der wusste, wie sehr ich es hasste jemanden herum zu komandieren. Ich wollte nie König werden, viel lieber würde ich ein normaler Bürger sein, der Freiheiten hatte und mit seiner Zeit machen konnte, was er wollte; jemand, der lieben könnte, wen er wollte.

Wahrscheinlich hatte ich es ja total gut, immerhin verstanden meine Eltern, dass ich schwul war und sie akzeptierten mich, so wie ich war. Trotzdem hieß das nicht, dass ich jeden haben konnte, den ich wollte. Nein, einen Freund durfte ich ohne der Aussicht auf Heirat sowieso nicht haben und wenn ich dann doch einen finden würde, dann musste dieser noch den Vorstellungen meiner Eltern entsprechen, was so gut wie unmöglich war.

Aufseufzend stand ich von meinem Bett auf, auf dem ich gerade noch versucht hatte zu schlafen und schlüpfte in diese komischen Gewänder, die mehr wie ein Kleid aussahen, als dass sie als Hose und Shirt durchgehen würden. (Auf meine Frage warum ich so etwas tragen musste, meinte mein Vater nur, dass es die angemessene Kleidung für einen Prinzen war und Hosen nur etwas für Arbeiter waren.)

Schnellen Schrittes folgte ich Niall aus dem Zimmer hinaus und einen Gang entlang. Man könnte meinen, ich würde mich hier nicht auskennen, und wenn es nach meinen Eltern ging, dann würde das auch so sein. Ich jedoch hatte früher immer versucht, das Schloss zu erkunden und wusste deshalb ziemlich genau, wo sich alles befand. Der Grund warum meine Eltern das nicht wissen durften war, dass es sich für einen Prinzen oder eine Prinzessin laut ihrer Meinung nicht gehörte, die Dienste unserer 'Diener' nicht zu beanspruchen und zu denen zählte auch, dass Niall mich überall hinbringen sollte.

Ich bekam nicht einmal mit, dass wir uns schon vor dem Thronsaal befanden, in dem sich meine Eltern den größten Teil des Tages aufhielten, so sehr war ich in meine Gedanken vertieft. Niall öffnete mir die Tür und ließ mich eintreten. Er selbst schloss die Tür wieder, aber ich wusste, er würde auf der anderen Seite auf mich warten.

Respektvoll ging ich durch den Raum auf den Tisch in der Mitte zu, an dem meine Mutter sitzend auf mich wartete. Mein Vater stand hinter ihr und hatte seine Hände auf ihre Schultern gelegt. Strirnrunzelnd sah ich die beiden an. Es schien fast so, als hätte meine Mutter gerade eine schwere Entscheidung getroffen und bräuchte jetzt Unterstützung, es mir zu sagen. Ich wusste nur nicht, was daran so schwer sein konnte.

"Louis, setz dich.", begrüßte mich meine Mutter Victoria. Sie deutete auf den Platz neben sich und ich ließ mich darauf nieder. Ich hatte keine Ahnung, was das gerade sollte, aber ich würde es wahrscheinlich bald heraus finden.

Sie wandte sich mir zu und strich sich die Haare aus dem Gesicht, bevor sie zu reden begann.

"Dein Vater und ich haben beschlossen, dass es an der Zeit für dich ist, zu heiraten.", fing sie an und als ich den Satz hörte, schaute ich meine Mutter geschockt an. Ich sollte bitte was tun? Heiraten?

"Für einen Prinzen oder eine Prinzessin gehört es sich, sobald wie möglich zu heiraten und das Erbe der Eltern zu sichern.", meinte sie. Für mich jedoch hörte sich dieser Satz nur nach einer Rechtfertigung an, so als würde sie Argumente finden wollen, dass ich nicht widersprechen konnte.

Larry <3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt