Kapitel 3

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I don't like remembering. Rememberig makes me feel things.
I don't like feeling things.



Motoya war etwas überrascht, dass Suna ihm tatsächlich die ganze Geschichte erzählt hatte.

Er wusste, dass Suna bisher nie wirklich darüber gesprochen hatte.

Motoya dachte darüber nach. Von dem, was Suna erzählt hatte, wirkte es nicht so, als wenn Osamu es jemals ernst mit ihm gemeint hatte.

Andererseits kannte Motoya auch Osamu, weshalb es ihm schwer fiel zu glauben, dass er einfach nur mit jemandem spielte.

Aber manchmal täuschte man sich nunmal auch.

Mittlerweile wusste so ziemlich jeder, dass damals etwas zwischen den beiden vorgefallen war.

Immerhin war es ziemlich offensichtlich, wenn sich zwei Freunde, die vorher viel miteinander geredet haben, plötzlich vollständig aus dem Weg gingen.

Was genau passiert war, wusste jedoch niemand, außer den beiden und nun auch Motoya.

Was sie nicht wussten, war, dass Atsumu und Sakusa ebenfalls Bescheid wussten.

Osamu hatte sich seinem Bruder damals anvertraut, nachdem das ganze schon eine Weile her war. Und dieser hat es dann Sakusa erzählt.

Suna betrat seine Wohnung. Als er seine Jacke auszog, fiel ein kleiner Zettel heraus.

Suna sah dem Zettel hinterher, der langsam zu Boden fiel. Er hockte sich hin und hob ihn auf, bevor er ihn auseinander faltete.

Können wir reden?       -  Osamu

Suna sah den Schriftzug an. "Nein, können wir nicht" er legte den Zettel auf die Kommode und zog seine Schuhe aus, bevor er in die Küche ging und sich etwas zu trinken holte.

Er lehnte sich gegen die Anrichte und sah aus dem Fenster.

Es fühlte sich seltsam an darüber zu reden. Wie Fluch und Segen zugleich.

Es fühlte sich befreiend an, aber gleichzeitig erinnerte er sich an den Schmerz.

Viel schlimmer war jedoch, dass Osamu anscheinend mit ihm reden wollte.

Dabei hatte er ihm damals deutlich gesagt, dass er das nicht wollte.

Entweder er hatte das vergessen, oder es war ihm einfach egal und beide Optionen fand Suna nicht gerade toll.

Er hatte Osamu nichts mehr zu sagen und er wüsste auch nicht, was Osamu von ihm wollen würde.

Er ging in Ruhe duschen und ging dann ins Bett.

Als er am nächsten Morgen die Wohnung verließ, stand Motoya bereits vor seiner Türe.

"Naa, gut geschlafen?" Lächelte Motoya.

Sie gingen die Treppen hinunter und machten sich auf den Weg zur Halle.

"Wie immer halt" gab Suna knapp von sich. "Hier schau mal" er hielt ihm den Zettel hin, den er gestern von Osamu bekommen hatte.

Motoya öffnete ihn und las die Notiz. "Was soll das denn?" Fragte Motoya verwirrt und hielt ihm den Zettel hin.

"Keine Ahnung" er nahm den Zettel entgegen. "Yumi hatte mir den gegeben, ich wusste nicht, dass er von Osamu ist" Zugegeben, er hätte ihn wahrscheinlich vergessen, wenn er nicht aus seiner Tasche gefallen wäre.

"Achso" gab Motoya verwirrt von sich. "Verstehe ich nicht, er hätte ihn dir ja wenigstens selbst geben können"

"Nein danke, ich bin eigentlich ganz froh darüber, dass ich ihn nicht gesehen habe" gestand Suna.

Motoya sah ihn Verständnisvoll an. "Ja das glaube ich dir. Aber ich meinte eigentlich; wenn er wirklich mit dir reden möchte, hätte er dich ja auch ansprechen können"

"Hm?" Er sah Motoya verwirrt an. "Kann sein, mir ist das ehrlich gesagt vollkommen egal"

Sie erreichten die Halle und zogen sich um, als kurz darauf auch schon das Training begann.







"Heute scheint es nicht ganz so voll zu sein" gab Yumi erleichtert von sich. "Sag mal, was war das gestern überhaupt für ein Zettel, den du mir gegeben hattest?"

Osamu bereitete gerade die Zutaten vor. "Nicht so wichtig"

"Kanntest du ihn denn?" Sie war mit ihren Vorbereitungen bereits fertig, da sie für die Küche nicht zuständig war.

"Äh ja, er war auf meiner Schule" versuchte Osamu zu erklären und wirkte dabei sehr nachdenklich.

"Achso, vielleicht kommt er ja jetzt öfters vorbei" lächelte sie.

"Kann sein" eigentlich war er sich ziemlich sicher, dass er nicht mehr kommen würde.

Sie öffneten den Laden, als auch die anderen Mitarbeiter eintrafen.

Die meisten bestellten morgens immer etwas zum mitnehmen. Erst gegen Mittag kamen die ersten Leute, die vor Ort aßen.

Es war Freitag, weshalb die meisten sowieso gegen Abend kommen würden.

Osamus Laden war in der Gegend relativ beliebt. Sie hatten eine recht große Auswahl, guten Service und das Essen war immer perfekt zubereitet.

Osamu hatte seinen Zukoch, Ayo, selbst ausgebildet. Er ließ ihn auch oftmals alleine in der Küche, wenn es nicht allzu voll war.

Er machte seinen Job gut und war eine große Hilfe. Vorher hatte Osamu die Küche immer ganz alleine übernommen, allerdings wurde das irgendwann zu viel, da sie immer mehr Stammkunden bekamen und auch immer neue, andere Kunden dazu kamen, die zum Beispiel mal etwas neues ausprobieren wollten.

Insgesamt bestand ihr Team aus fünf Leuten.

Zwei Köche, wobei Osamu selbst auch oftmals im Service arbeitete, wenn Ayo gut alleine klarkam.

Yumi, Keita, und Liz waren im Service und Management tätig. Yumi war außerdem Osamus Stellvertretung und hatte immer den vollen Überblick.

Sie hatten ihre Ausbildung im selben Geschäft gemacht und sich dort angefreundet. Als sie herausfand, dass Osamu einen eigenen Laden aufmachen würde, hatte sie sich sofort angeboten um ihm zu helfen.

Osamu war gerade mit Yumi an der Theke, da sie ein Problem mit der Kasse hatte, als die Türe auf ging.

Ein kurzer Blick verriet ihm, dass es Atsumu und ein paar seiner Kollegen waren.

Zu seinem Bedauern, war Suna jedoch nicht dabei.

Während Osamu das Problem an der Kasse beseitigte, nahm Yumi ihre Bestellung auf. "Nanu, fehlt da nicht einer?" Sie sah dabei zu Motoya.

"Äh ja, Suna besucht übers Wochenende seine Familie, also hatte er leider keine Zeit" erklärte er höflich.

"Achso, na dann hätte er ihnen ja ruhig mal von unseren Onigiri mitbringen können" scherzte sie.

Osamu bekam das Gespräch mit.

Suna besuchte seine Familie öfters mal, wenn er die Zeit dazu fand.

Er legte viel Wert darauf, dass er seine Eltern und auch seine Geschwister noch regelmäßig sah.

Sein älterer Bruder war zwar schon ausgezogen, kam aber auch regelmäßig bei ihren Eltern vorbei. Seine jüngere Schwester und den jüngeren Bruder sah er dort immer, weil sie noch zu Hause wohnten.

Broken Hearts (Osasuna)(Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt