der Mann in schwarz

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2 Wochen später

Almälich hatten wir uns an das Leben in der Höhle gewöhnt. Und ich hatte das ungute Gefühl das wir langsam wieder unvorsichtiger wurden.
Ich verwandelte mich wann es mir passte, denn als Wolf konnte man einfach viel besser jagen. Mira lief inzwischen schon unbewaffnet herum und sogar Keira, die sonst immer übervorsichtig war prüfte nicht mehr jeden Stein nach Anzeichen der Mafia.
Die ganze letzte Woche hatte es geregnet und Heute kam zum ersten Mal wenigstens ansatzweise die Sonne heraus. Mira und ich sammelten gerade Beeren. Man musste wirklich aufpassen wo man seinen Fuß hinsetzte, denn der Boden war immer noch extrem matschig.
Ich schaute in meinem Korb. Der Regen hatte den Beeren offensichtlich sehr gutgetan, denn so viele hatte es lange nicht mehr gegeben. Mira und ich liefen fröhlich pfeifend zur Höhle zurück.
Plötzlich trat vor mir aus dem Gebüsch ein Mann. Ich hätte am liebsten geschrien. Wer war das?
Kalte graue Augen sahen mich prüfend an. Sein dunkles Haar scbaute unter der schwarzen Kapuze hervor. Überhaupt trug er nur schwarz. Von Kopf bis Fuß nur schwarz. Er erinnerte mich sehr stark an den Gevatter tot.
Ich wünschte mir nichts mehr als dass das hier ein Alptraum war. Prüfend kniff ich mir in den Unterarm, aber es tat leider weh. Tja, manchmal muss man halt den Tatsachen ins Auge schauen.
Ich hob den Kopf und schaute dem Mann in schwarz direkt in die grauen Augen.
Er blinzelte nicht, sondern sah mich einfach nur kalt und emotionslos an.
"Ich nehme an du bist Lucy?"
Ich schluckte und nickte. Seine Stimme klang gar nicht mal so furchtbar wie ich sie mir vorgestellt hatte. Ängstlich suchte ich nach einer Pistole, aber er schien seltsamerweise keine bei sich zu haben. Ich hätte jetzt eigentlich vor Angst zittern müssen, aber merkwürdigerweise fühlte ich gerade...gar nichts. Außer vieleicht Neugierde.
Mira starrte den Mann einfach nur an. Sie öffnete den Mund, brachte aber nicht mehr als ein Krächzen heraus.
Der Mann klang jetzt eher genervt.
"Ich tue euch nichts, schon gut."
Er reichte mir einen Brief.
"Gib den Keira! Sag ihr S wartet auf sie. Sie soll sich beeilen!"
Zögernd nahm ich den Brief.
"Geht klar!" Krächzte ich.
Der Mann in schwarz musterte mich noch einmal, und murmelte.
"Du siehst ihm wirklich ähnlich."
Dann drehte er sich um und verschwand.
Ich starrte ihm verdutzt nach. Wem sah ich bitteschön ähnlich?
Und wenn das wirklich der Anführer der Mafia gewesen war: Wieso war er unbewaffnet unterwegs, und wieso hatte er uns nicht umgebracht?
Auch Mira erwachte langsam wieder aus ihrer Starre.
Ihr Blick fiel auf den Brief.
Dann wieder auf mich.
"Das war der Mann in schwarz oder? Einer der Beiden Anführer der Mafia!"
"Ja. Ich habe ihn erkannt. Er sieht genauso aus wie auf dem Medaillon das Keira um den Hals getragen hat als ich ihr das erste Mal begegnet bin."
"Wenn er es wirklich war... wieso hat er uns dann nicht umgebracht? Ich meine, die ganze Mafia ist seit Wochen auf der Suche nach uns und er scheint genau zu wissen wo wir sind und steckt uns eben schnell noch einen Brief an Keira zu!"
Ich vergrub mein Gesicht in den Händen.
"Mira, wie oft noch? Ich habe keine Ahnung! Wir müssen Keira fragen. Sie weiß mehr als sie zugibt."
Ich starrte auf den Brief in meinen Händen. Es wäre wirklich zu verlockend ihn zu lesen.
Mira hatte anscheinend den selben Gedanken.
Sie nickte mir zu.
"Das geht so nicht weiter Lucy. Keira kann uns nicht immer anlügen. Wir öffnen jetzt den Brief!"
Ich holte tief Luft und zeriss das Papier.

Lucy und die Mafia der Wölfe 2Where stories live. Discover now