Ist alles zuspät?

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Ich weis ich weis, des neue Kapitel hab ich euch für Dienstag versprochen, aber ich habs einfach nicht geschafft.... tut mir leid:(
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"Hector!!! Nein!"
Oh Gott, bitte lass es nicht Hector! Alles nur nicht das!
André liegt auf Hector, doch keiner der beiden bewegt sich auch nur im geringsten. Sienna sinkt auf ihre Knie und fährt sich mit der Hand durch ihre Haare. Sie kann ihn nicht auch noch verlieren. Warum bewegt sich keiner der beiden? Es gab doch nur zwei Kanonenschüsse, wie soll es dann drei Tote geben? Ein sanfter Windstoß wirbelt die Blätter um Sienna herum auf, und weht ihr gleichzeitig die langen Haare aus dem Gesicht. Sie sieht gerade lange genug zu den Jungen hinüber um zu sehen wie sich ein Finger bewegt. Aber ist es Hectors oder Andrés?

Jetzt, da sie wieder mehr auf ihre Umgebung achtet hört sie auch die kurzen und flachen Atemstöße. Sie hören sich gequält an. Wenn es André ist habe ich ein leichtes Spiel. Aber bitte lass Hector noch leben!.
Sie wischt sich die Tränen aus dem Gesicht, die ihr unbemerkt über die Wangen gelaufen waren. Mit dem Ärmel ihrer Jacke wischt sie sich über die Nase und atmet noch einmal tief durch. Du schaffst das Sienna. Du bist schon mit viel mehr fertig geworden. Entweder er ist tot oder eben nicht. Aber ändern kann man es eh nicht mehr! Direkt Mut spricht sie sich nicht zu aber auf alle Fälle schafft sie es sich aufzurappeln. Unsicher blickt sie sich um, nicht dass noch jemand auftaucht. Aber es scheint alles ruhig zu sein. Aufeinmal strafft sie ihre Schultern, streift sich die Haare aus dem Gesicht und geht entschlossen auf die Jungs zu.
Wieder bewegt sich die Hand und als sie näher kommt sieht sie welche Hand sich da bewegt.
"Oh Gottseidank Hector.", schluchzt Sienna auf und schlägt sich die Hand vor den Mund um weitere Schluchzer zu verbergen. Sie packt den leblosen André und zieht ihn mit einem Ruck von Hector herunter. Wie ein nasser Sack fällt Andrés Körper in sich zusammen und jetzt kann Sienna auch die feine Schnittwunde an seiner Kehle sehen. Genau wie sie hatte Hector seinem Gegner die Kehle aufgeschlitzt und so für einen schnellen und sicheren Tod gesorgt. Andrés leere Augen starren direkt in die Sonne, die gerade über die Wipfel der Bäume steigt und obwohl es ihr unangenehm ist legt sie ihre Hand sanft auf seine Augen und schliesst diese. "Es tut mir leid, André. Es tut mir wirklich leid", eine einzelne Träne kullert über ihre Wange. Forsch wischt sie sie ab und wendet sich Hector zu, der gerade versucht sich aufzurappeln. Doch irgendetwas stimmt mit ihm nicht, denn seine Arme geben immer wieder unter ihm nach und er sieht aus als ob er fürchterlich schwitzen würde, obwohl es nicht wirklich heiss genug ist. Sie überwindet die kurze Distanz zwischen ihnen und greifft ihm unter die Arme, damit er sich wenigstens bis zu einem nahe gelegenen Baum schleppen kann. Sie sind zwar nur 10 Meter von einem dickeren Stamm entfernt, jedoch brauchen sie ewig, denn Hector kann sich nicht auf den Beinen halten und Sienna kann ihn nicht genügend unterstützen. Und so brechen sie fast jeden Meter schwer keuchend zusammen und müssen kurz warten bis sich ihr Atem beruhigt hat, bevor sich das ganze wiederholt. Hector keucht schwer und sinkt am Baumstamm in sich zusammen. "Er..... h-hat-te ei-in Mes-ser", stößt er gequält heraus und fasst sich an die Seite. Sienna muss schwer schlucken als sie die Wunde sieht. Sie ist nicht groß, scheint dafür aber tief zu sein. Dunkles Blut sickert unaufhaltsam heraus und tränkt Hectors Hemd rot.

Die 67. HungerspieleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt