Shoppen für den Wald

607 34 4
                                    

Als wir eintreten werden wir praktisch sofort von einer jungen Frau begrüßt.

„Guten Tag. Kann ich ihnen helfen?"

Ich nicke.

„Vermutlich ja. Wir werden demnächst eine Klassenfahrt begleiten, so eine Art Survival-Trip und wir bräuchten beide eine Grundausstattung. Schuhe, Ruck- und Schlafsäcke, Jacken, Cargohosen – das ganze Programm eben.

„Ah. Interessant, wir hatten in letzter Zeit schon einige Jugendliche hier, die Klamotten für so einen Trip gekauft haben. Jetzt lerne ich auch endlich mal die entsprechenden Begleiter kennen. Womit wollen wir anfangen?"

Ich sehe Felicity an, die mir jedoch mit einem Schulterzucken zu verstehen gibt, dass ich wählen soll. Unsere Diskussion immer noch in den Ohren entscheide ich:

„Lassen sie uns mit den Schuhen anfangen. Die sind der wichtigste Teil der Ausrüstung und da sind wir zwei uns am uneinigsten, was sinnvoll ist und was nicht."

„Okay. Gut. Was hätten sie denn gerne?"

Ich sehe Felicity an, woraufhin diese meint:

„Mach du zuerst. Da gibt es zumindest keine größeren Diskussionen."

„Ok."

Ich wende mich wieder an die Verkäuferin.

„Ich hätte gerne ein paar knapp über Knöchel, bis halbes Schienenbein hohe Stiefel. Gutes Profil wäre wichtig und wasserdicht wäre cool, ist aber nicht zwingend nötig."

„Mhm... Größe?"

„44/45 kommt ein bisschen auf den Ausfall an."

Sie nickt und läuft, Felicity und mich im Schlepp, zügig in Richtung einiger Regaler, in den sich Kartons stapeln. Sie zieht einen heraus und reicht ihn mir.

„Probieren sie die hier mal an."

Ich sehe mir die Stiefel an und runzele die Stirn.

„Nennen sie das Profil?"

Die Verkäuferin errötet und nimmt mir die Schuhe wieder ab.

„Alle anderen, die wir hätten wären deutlich schwerer..."

Ich zucke mit den Schultern.

„Und? Wo ist das Problem?"

Sie zuckt zusammen und eilt zwischen den Regalen davon. Kaum ist sie außer Sichtweite tritt Felicity mir vors Schienenbein. Ich sehe sie an.

„Hey!"

„Benimm dich! Die Frau kann nichts dafür, dass du so einen seltsamen Schuhgeschmack hast!"

„Mpf..."

Ehe wir uns wieder ernsthaft zu Streiten anfangen, kommt die Verkäuferin zurück. Sie reicht mir einen Karton, mit Stiefeln die deutlich stärker meinem Geschmack entsprechen. Ich schlüpfe hinein und nicke erfreut.

„Perfekt. Passt. Nehme ich."

„Okay... Sind sie sicher? Ich tippe mal sie müssen länger damit laufen, sie sollten sich also sicher sein, dass sie die Schuhe wirklich bequem finden."

Ich zucke mit den Schultern.

„Sie sitzen perfekt und ich werde sie die nächsten Tagen noch etwas einlaufen, dann sollte das alles kein Problem sein."

„Okay gut. Was brauchen sie noch?"

Ich nicke zu Felicity hinüber und sie übernimmt die Antwort.

„Schuhe für mich..."

Während ich die Schuhe wieder ausziehe bekommt Felicity ein Paar Stiefel, die meinen nicht unähnlich sind. Sie beäugt sie ungläubig, zieht sie aber dennoch an. Nachdem sie einige Schritte gelaufen ist, schüttelt sie angewidert den Kopf.

Into the WoodsWhere stories live. Discover now