Ich sitze auf der Bettkante und starre auf das Chaos in meinem Zimmer. Mein Schreibtisch ist voller Notizen, mein Bett halb gemacht und irgendwo dazwischen liegt meine Tasche in die ich meine Sachen für die Uni packen wollte. Doch ich bekomme es einfach nicht hin mich zu beeilen. Mein Kopf fühlt sich an wie ein Schwamm, schwer und aufgeweicht.Es ist als wäre ich gleichzeitig hier und doch nicht wirklich da. Seit ich vor einer Woche aus Deutschland zurückgekommen bin kämpfe ich damit mich wieder an die Routine zu gewöhnen. Jetzt sitze ich hier, zurück in Italien und alles ist plötzlich wieder so normal. Zu normal.
Ein Klopfen an der Tür reißt mich aus meinen Gedanken. Bevor ich etwas sagen kann, höre ich schon Alessias Stimme »Ceyda! Ich bin's, mach auf!«
Ich stolpere zur Tür und öffne sie. Alessia steht draußen, einen Coffee-to-go in der Hand und ein breites Lächeln im Gesicht »Guten Morgen Schlafmütze! Bist du fertig?«
Ich streiche mir verlegen eine Haarsträhne aus dem Gesicht »Ähm... fast. Komm rein, ich bin gleich soweit.«
Alessia verdreht die Augen, kommt in die Wohnung und setzt sich direkt auf das Sofa »Wirklich, Ceyda? Du weißt, wie ich hasse, zu spät zu kommen.«
»Ja, ich weiß« murmele ich und gehe zurück in mein Zimmer, um meine Sachen zu packen.
Von der Couch höre ich ihre Stimme »Du warst vor einer Woche noch total am Boden, und jetzt bist du wieder so verplant wie immer. Das ist fast schon beruhigend.«
Ich lache leise, während ich mein Notebook in die Tasche schiebe »Danke, glaube ich...«
»Hast du überhaupt gefrühstückt?« ruft sie und nimmt einen Schluck von ihrem Kaffee.
»Nicht wirklich« antworte ich und greife nach meiner Wasserflasche.
»Typisch.« Alessia steht auf und kommt in mein Zimmer. Sie bleibt in der Tür stehen und betrachtet mich, während ich hektisch versuche alles zusammenzukramen. »Also, ehrlich Ceyda. Du bist zurück in Italien. Du gehst wieder zur Uni. Und trotzdem siehst du aus, als hättest du die ganze Nacht nicht geschlafen.«
Ich werfe ihr einen Blick zu »Vielleicht, weil ich tatsächlich schlecht geschlafen habe?«
Sie seufzt und verschränkt die Arme. »Du denkst wieder an Kenan, oder?«
Ich halte inne und sehe sie an. »Vielleicht.«
Alessia rollt mit den Augen, aber sie lächelt. »Na komm, du hast ihn im Fernsehen angefeuert. Das zählt doch auch, oder?«
»Ja, klar« murmele ich, während ich meine Tasche über meine Schulter nehme. »Ich bin fertig.«
»Endlich« sagt sie und greift nach ihrer Jacke »Lass uns gehen, bevor wir noch die erste Vorlesung verpassen.«
Alessia und ich laufen zur Bahnhaltestelle und sie redet wie immer ununterbrochen.
»Ich schwöre dir, Ceyda, ich brauche unbedingt eine Shopping-Tour. Die letzten Tage waren so stressig, dass ich mich nur mit neuen Klamotten beruhigen kann.«
Ich schmunzle und ziehe meine Jacke enger um mich. »Stressig? Du hast doch nur Serien geschaut, seit wir zurück sind.«
»Das zählt auch« entgegnet sie grinsend.
Die Bahn kommt und wir steigen ein. Es ist wie immer voll, aber wir finden zwei Plätze nebeneinander. Alessia tippt auf ihrem Handy herum, während ich aus dem Fenster schaue. Die Stadt zieht an uns vorbei und ich merke wie sich mein Herz ein wenig beruhigt.
»Hast du schon die neuen Kommentare gesehen?« fragt Alessia plötzlich und zeigt mir ihr Handy. Es ist ein Artikel über Kenans letztes Spiel und darunter stehen Kommentare über uns.
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Nur Er - Kenan Yildiz
FanfictionSie will sich nur auf sich konzentrieren- „keine Jungs" sagt sie zu sich selber, aber kann er sie umstimmen? Kenan Yildiz ist Fußballer und konzentriert sich nur auf sich- „Ich muss mich auf fußball konzentrieren und auf sonst nichts anderes" sind s...