Du würdest deinem Vater auch verzeihen.

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´Es gibt keine Grenzen. Weder für Gedanken, noch für Gefühle. Es ist die Angst, die immer Grenzen setzt.´

-Ingmar Bergman

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Emmas Sicht:

„Liebe Tribute, die Essensvorräte  für euch werden knapp, im morgigen Festmahl wollen wir euch spezielles Essen aus eurem Distrikt anbieten. Bei Sonnenaufgang werden für jedes Distrikt Behälter bereitstehen. Möge da Glück stets mit euch sein.“

Die laute Stimme dröhnte durch die Lautsprecher in der Arena und ich schaute Jack an während wir seit Stunden vergeblich durch den Wald liefen um Essen zu finden.

„Wir werden da nicht hingehen. Das ist zu gefährlich.“ Sagte Jack und lief weiter.

„Aber, Jack, wir haben seit Tagen nur noch Beeren zum Essen und sogar die werden bald knapp, sie holen die Tiere aus der Arena, damit wir verhungern! Und ich bin ehrlich… Ich würde lieber schnell sterben anstatt zu hungern, also lass uns BITTE zum Festmahl gehen.“

Jack blieb stehen und musterte mich. „Wir brauchen einen Plan, wenn wir beide lebend in die Höhle zurückkommen wollen.“ Ausdruckslos schaute er durch die Bäume.

„Lass uns in die Höhle zurückgehen und dort alles besprechen. Zu jagen gibt es hier eh nichts mehr.“ Sagte ich leise und nahm seine Hand. Dann gingen wir zurück zur Höhle.

Wir setzten uns an die Höhlenwand nebeneinander und Jack schaute mich an.

„Vielleicht wäre es am Besten wenn ich vorrenne und den Behälter hohle. Du bleibst versteckt und wenn ich angegriffen werde verteidigst du mich und überrascht den Angreifer.“ Schlug er vor. „Aber was ist wenn du sofort tödlich getroffen wirst und ich kann dich nicht mehr verteidigen, weil du eh schon tot bist? Da ist zu riskant!“ Wehrte ich ab.

Jack überlegte.

„Was ist mit den Karrieros, hast du eine Ahnung was sie machen, oder was denkst du was sie machen werden, du kennst sie.“ Fragte ich.

„Ich glaube, dass sie nicht organisiert planen. Sie greifen wahrscheinlich einfach nur an. Von allen äußeren Seiten.“

„Dann greifen wir eben nicht von außen an.“ Erwiderte ich und grinste als Jack mich stirnrunzelnd anschaute. „Wie meinst du das?“

„Ich meine, wenn wir uns im Füllhorn verstecken und abwarten.“

Seine Augen leuchteten auf.

„Endlich mal ein guter Vorschlag von dir.“ Sagte er ironisch.

Ich lachte und boxte ihm gegen die Schulter.

„Dann müssen wir aber jetzt losgehen.“

Ich nickte und Jack stand auf. Er zog mich hoch und packte den Rucksack. „Wir müssen bestimmt die Nacht durchlaufen.“ Ich ging aus der Höhle und sah den, schon dunkelwerdenden, Himmel. „Ja.“ Erwiderte ich und Jack folgte mir aus der Höhle hinaus.

Er nahm meine Hand und wir liefen los.

„Sag mal, was hat ein Vater so über meinen Vater erzählt?“ Fragte ich plötzlich.

„Ist unwichtig.“ Murmelte Jack.

„Nein, jetzt ehrlich, was hat er erzählt?“ Ich lächelte und schaute Jack von der Seite an, der gerade ausstarrte.

„Soll ich wirklich sagen?“ „Ja. So schlimm kann es doch nicht sein.“ Ich wurde ernster.

„Okay. Aber bitte denke nicht, dass ich auch so über deinen Vater gedacht habe. Ehrlich gesagt war dein Vater ein größeres Vorbild für mich als meiner.“

„Warum denn das?“ Ich grinste, aber schon gleich würde mir das Grinsen vergehen.

„Mein Vater hat mich geschlagen, seit ich noch ein Kleinkind war. Wir haben früh mit dem Training für die Arena angefangen. Und immer wenn ich etwas falsch machte bekam ich eine Ohrfeige. Je größer und älter ich wurde desto härter wurden die Schläge. Einmal verlor ich das Bewusstsein. Er behauptete, wenn ich in der Arena Fehler machte würde ich auch so bestraft.“

Ich starrte ihn an und merkte nicht, dass wir von meiner eigentlichen ersten Frage abwichen.

„Und dein Vater war… ein Held! Er hat nach der Arena gegen Snow gekämpft. Zwar nicht erfolgreich. Aber er war immer er selbst und hat seine Meinung geäußert. Außerdem war er immer nett zu dir und ein guter Vater.“ Ich nickte zustimmend. „Mein Vater wollte eigentlich nur, dass ich der Beste bin, um deinen Vater fertig zu machen. Es ging in unserer Familie schon gar nicht mehr um Liebe zum eigentlichen Kind.“

„Aber, warum bist du nicht abgehauen, oder hast es den Friedenwächtern gesagt?“

„Er war immer noch mein Vater und ich habe ihn geliebt.“

Ich schüttelte den Kopf.

„Wie kann man so etwas lieben? Wie kann man etwas lieben, dass dir so etwas antut?“ Ich blieb stehen und stellte mich vor Jack. Ich strich über seine Wange und starrte in seine Augen, welche den Vollmond am Himmel reflektierten.

„Du würdest deinem Vater auch verzeihen.“ Erwiderte er leise.

Ich schaute auf den Boden und nickte. „ Du hast Recht.“

„Lass uns das Thema bitte vergessen und weiterlaufen.“ Sagte er schließlich und ich gab Jack noch einem Kuss. „Okay.“

Wir erreichten nach ein paar Stunden das Füllhorn. Es war noch mitten in der Nacht und stockdunkel.

Ich schaute in der Gegend herum, um sicher zu gehen dass auch keiner lauerte und uns in einem Hinterhalt erwischen würde.

Jack ging derweil zum Füllhorn und breitete unsere Schlafsachen aus, als von dort ein Schrei ertönte. Ich schreckte auf und hörte dann die Kanone.

Ich rannte mit Tränen in den Augen zum Füllhorn.

Und immer wieder dachte ich:

Nein. Nein. Nein. Nein. Bitte nicht!

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TSCHAKAAA :D Neues Kapitel. Ich hoffe es war nicht allzu lahm :D *hust* sagt nichts falsches... Sonst bin ich verletzt :D Bald haben wir die 300 Leser erreicht *-* AAHHHHHH ... das ist so toll. Übrigens. ich hab jetzt eine neue FF angefangen über ...

TROMMELWIRBEL.

AHHHHHHHHHHHHH

ONE DIRECTIOOOOOON *-*

schaut mal vorbei ^^ <3 würde mir viel bedeuten. Ich lieb euch ihr geilomaten ^^ <3

-NiZiNa

Der Gewinner [finished]Where stories live. Discover now