Kapitel 23

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Leslie war mit Gideon rausgegangen, da sie ihm noch so richtig die Meinung sagen wollte. Ich wartete auf sie. Plötzlich spürte ich ein starkes Ziehen in meinem Unterleib. Ich atmete einige Male tief durch, bis es wieder vorüber war. Als Leslie wieder kam, schaute ich sie erwartungsvoll an. Sie schilderte mir kurz ihr Gespräch mit Gideon und ich konnte es kaum glauben. „Also hält er es doch nicht für einen Unfall?", fragte ich nach und Leslie nickte. Da spürte ich dieses Ziehen erneut, aber viel fester und ich verzog das Gesicht. „Gwen, was ist los?", fragte Leslie besorgt und ich erzählte ihr von dem Ziehen. „Und du sagst, es ist das zweite Mal?", hakte sie nach und ich nickte. „Gwen, ich glaube das sind die Wehen", meinte sie und sprang auf, „Wenn ich Glück habe, erwische ich Gideon noch, ich bin gleich wieder hier." Und schon ist sie aus meinem Zimmer verschwunden. Langsam beruhigte ich mich wieder und sank in die Kissen und wartete auf Leslie. Ich war so froh, dass sich Gideon doch auf die Babys freute. Zwei Minuten später war Leslie wieder in meinem Zimmer, wurde aber fast von einem besorgten Gideon umgerannt. „Gwen, stimmt etwas nicht? Geht's dir nicht gut?", fragte er mich besorgt und zog mich in seine Arme. „Ich glaube, dass ich Wehen habe", murmelte ich und drückte mich enger an ihn. „Was? Schon jetzt? Ich fahre dich ins Krankenhaus", meinte Gideon aufgeregt und zog mich behutsam auf die Beine und hob mich anschliessend auf seien Arme. „Gideon, ich bin doch viel zu schwer", sagte ich aber er entgegnete: „Nein, und du musst dich schonen." Ich verdrehte meine Augen und sah zu Leslie. Diese schüttelte nur lächelnd den Kopf und meinte: „Dann geh ich jetzt zu Raphael. Aber ruft mich sofort an, wenn die Babys auf der Welt sind!" Ich versprach ihr, dass wir das machen werden. Gideon trug mich das Treppenhaus runter direkt in den Mini. Hoffentlich sagt Leslie Mam, dass wir im Krankenhaus, weil wir das Haus einfach so verlassen haben, dachte ich mir, als eine erneute Wehe kam und ich vor Schmerzen mein Gesicht verzog. Natürlich merkte das Gideon und streichelte behutsam über meine Hand, während er in halsbrecherischem Tempo ins Krankenhaus fuhr.
Wir waren nun schon eine Stunde im Kreissaal und langsam hielt ich die Schmerzen nicht mehr aus. Ich hielt Gideons Hand, welche ich ihm bei jeder Wehe zerquetschte. Aber das geschah ihm auch recht, er musste ja nicht solche Schmerzen erleiden. Dies warf ich ihm auch immer wieder unfreundlich auf den Kopf. Doch er strich mir immer wieder beruhigend über den Kopf und sprach mir Mut zu. „Gideon ich kann nicht mehr", presste ich hervor, als wieder eine besonders starke Wehe kam. „Gleich haben Sies geschafft", sagte die Hebamme. Und tatsächlich, zehn Minuten später war unser Junge auf der Welt. Ich presste weiter und kurz später waren auch die Mädchen auf der Welt. Erschöpft liess ich mich auf das Kissen sinken, während die Drillinge abgenabelt und gebadet wurden. „Ich bin so stolz auf dich", flüsterte Gideon und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. „Kann ich die Kleinen in den Arm nehmen?", wollte ich von der Hebamme wissen. „Natürlich", nickte sie lächelnd und setzte mich in den Rollstuhl, da Gideon meine, dass ich mich nicht zu fest anstrengen sollte. Ehrlich gesagt war ich sogar froh darüber. Als erstes nahm ich den Jungen in meine Arme. „Wie sollen wir ihn nennen?", fragte ich Gideon. „Lucas?", schlug er vor. „Ja, das klingt schön. Wie findest du Lucas James? Und Nachname De Villiers oder Sheperd?", fragte ich. „Lucas James De Villiers. Ich hoffe doch, dass du mich eines Tages heiraten wirst", lächelte Gideon. „Was? Sollte das jetzt gerade ein Heiratsantrag sein?", hakte ich nach. „Na ja, eigentlich hab ich diesen gerade verbockt, ich wollte es ganz romantisch machen, aber ja ich wollte dir einen machen", gab Gideon zu und holte eine kleine Schachtel aus seiner Hosentasche. „Aber ich bin ja erst siebzehn", meinte ich. „Wenn du nicht willst kannst du auch nein sagen", meinte Gideon mit niedergeschlagenem Gesicht. „Was? Wie könnte ich nein sagen? Natürlich will ich", sagte ich glücklich und legte Lucas zurück in das Bettchen, damit ich Gideon küssen und er mir den Verlobungsring, der schlicht in Weissgold gehalten war und in der Mitte ein Diamant hatte, anstecken konnte. „Mit dem Heiraten können wir ja auch noch ein wenig warten, dann bist du auch älter", meinte Gideon und ich lächelte ihn glücklich an: „Ja." Nun nahm ich das ältere Mädchen in den Arm. „Was hältst du von Lilly Sophie De Villiers?", wollte ich von Gideon wissen. „Lilly hab ich auch gedacht", stimmte Gideon zu und nahm sie mir ab, während ich unsere Jüngste zu mir nahm. „Und wie sollen wir sie nennen?", sagte ich. „Ich finde Emily noch schön. Emily Lynn De Villiers", antwortete Gideon und sah mich erwartungsvoll an. Ich nickte lächelnd und legte Emily wieder zurück ins Bettchen, als die Schwester ins Zimmer kam. „Und, haben Sie schon Namen?", frage sie uns und wir gaben ihr die Namen an.

Gideons Sicht
Gwen lag nun im Bett und schlief. Währenddessen ging ich zu den Drillingen und blickte sie stolz an. Lucas hatte Gwens Augen und Haarfarbe, aber meine Locken. Lilly hingegen hatte meine Augen und Gwens Haare. Und Emily hatte wie Lucas Gwens Augen, aber meine braunen lockigen Haare. Plötzlich fiel mir Gwens Versprechen an Leslie wieder ein und ich rief sie an. „Hallo Leslie, ist Raphael bei dir?", fragte ich sie sofort als sie rang ging. Sie bejahte und ich sagte, sie solle auf Lautsprecher stellen. „Also, Lucas, Lilly und Emily sind kerngesund", verkündete ich und Leslie stiess einen Schrei aus: „Was für süsse Namen. Können wir vorbeikommen?" Ich musste schmunzeln, sagte aber: „Die Geburt war für Gwen sehr anstrengend und sie braucht jetzt Ruhe. Und ausserdem ist es mitten in der Nacht. Aber wenn alles gut geht kann sie morgen Mittag nach Hause." „Ok", sagte Leslie ein wenig enttäuscht. Nun meldete sich auch Raphael zu Wort: „Herzlichen Glückwunsch Bruderherz. Mam weiss es noch nicht, oder?" Ich verdrehte die Augen und seufzte. Mam musste ich es auch noch sagen, aber die schläft bestimmt. Und ausserdem wohnt sie bei uns im Gästezimmer und wird während der Zeit, in der sie noch hier ist wahrscheinlich ständig auf Gwen rumhacken. „Nein", antwortete ich, „Aber ich werde sie nun aus dem Schlaf klingeln und es ihr sagen." „Ok, tschüss", verabschiedeten sich Leslie und Raphael von mir. Als sie aufgelegt hatten, rief ich Mam an. Wie erwartet, war sie sauer, dass ich sie mitten in der Nacht angerufen hatte. Die Geburt der Drillinge würdigte sie nicht gross und ich redete so lange auf sie ein, bis sie mir versprach, Gwen nicht abschätzig zu behandeln. Als ich schliesslich auch Grace angerufen hatte, welche sich sehr über die Nachricht freute, legte ich mich zu Gwen ins Bett.

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