Kapitel ~ 8

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Es regnete immer stärker. Sie stieg sie ins Auto, um so schnell es ging, in die Kanzlei zu kommen. Sie fuhr los. Immer noch gingen ihr sie Sachen durch den Kopf, die Justin ihr zuvor erzählt hatte. Nach diesem Gespräch war sie noch mehr von seiner Unschuld überzeugt als vorher. Es ergab alles Sinn. Im Gespräch mit dem Musiker hatte sie das Gefühl gehabt, dass er ehrlich zu ihr war und ihr seine schlimmsten Geheimnisse offen gelegt hatte. Was lag ihm noch auf dem Herzen? Sie dachte darüber nach, was dieser junge Mensch schon alles erlebt hatte und sie war sicher, dass er noch andere schlimme Dinge in seinem Leben getan hatte, die er bis zum heutigen Tag bereute. Ob er schon einmal so offen und ehrlich mit jemandem darüber gesprochen hatte? Sie hatte das Gefühl gehabt, dass er vieles was er in sich getragen hatte, endlich los geworden war. Vielleicht hatte ihn nie jemand danach gefragt, was eigentlich in ihm vorging. Nicht in dem Star Justin Bieber sondern in dem einfachen Justin.

Der Regen wurde immer stärker und es fiel der jungen Frau immer schwerer, sich auf die Straße zu konzentrieren. Plötzlich erhellte sich der Himmel, ein Blitz zog sich quer über den ganzen Horizont und wurde von einem lauten Donnern begleitet.
Auf einmal nahm Sophie im Rückspiegel die hellen Lichter eines anderen Fahrzeuges wahr. Sie wurde geblendet und merkte, dass ihr der Wagen hinter ihr sehr dicht auffuhr. Zu dicht. Sie bekam Angst. Wieso fuhr ihr jemand bei dem Wetter so dicht auf? Das Gewitter wurde schlimmer und es begann zu stürmen. Immer heftiger wehte der Wind und der Regen prasselte stärker als zuvor gegen die Scheibe, so dass die Scheibenwischer es kaum mehr schafften, die Sicht frei zu halten. Immer näher fuhr ihr der Wagen hinter ihr auf. Sie fuhr schneller und das Fahrzeug hinter ihr beschleunigte sein Tempo ebenso. Dann plötzlich zog der Wagen an ihr vorbei und verschwand. Ihr Herz raste. Wer war das?

Plötzlich erschrak sie, denn unerwartet klingelte plötzlich ihr Handy. Es war ihr Vater, der sich um seine Tochter sorgte. Sie nahm den Anruf entgegen und drückte auf die Freisprech Funktion.

"Hey Dad", begrüßte sie ihn und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie aufgebracht sie war. Immer noch zitterte sie innerlich.

"Hey Liebling. Ich wollte nur hören, ob bei dir alles in Ordnung ist. Das Wetter ist ziemlich übel und ich würde dich auch abholen, wenn du willst", sagte er.

"Nein, ist schon okay. Ich bin gerade auf dem Weg in die Kanzlei", erklärte sie.

"Okay. Fahr vorsichtig", sagte ihr Vater und legte dann auf.

Das Unwetter wurde immer stärker und die junge Frau hoffte, dass sie ohne weitere Vorfälle ankommen würde. Bald darauf fuhr sie auf den Parkplatz der Kanzlei und stieg aus. Schnell rannte sie durch den Regen, öffnete die Tür und stürmte rein. Jody, Sekretärin und gute Seele der Kanzlei, sah sie erschrocken an.

"Oh Gott, Sophie. Du bist ja ganz nass", sagte sie und stand sofort von ihrem Platz auf. Sie ging auf die Brünette zu. "Lass mich dir mal deine Jacke abnehmen. Ich mache dir erstmal einen heißen Kaffee, sonst wirst du noch krank".

Sophie mochte Jody Millers. Sie war stets um alle bemüht und tat was sie konnte, um den beiden Anwälten und der jungen Anwaltsgehilfin den Rücken frei zu halten. Sophie lächelte. "Danke, Jody. Wo ist mein Vater?"

"Der ist gerade im Büro. Es ist aber niemand bei ihm. Du kannst ruhig rein gehen. Ich bringe dir gleich den Kaffee rüber". Dann verschwand die besorgte Frau in die Küche der Kanzlei und Sophie betrat das Büro ihres Vaters. Dieser hatte bereits auf sie gewartet.
Eifrig suchte er auf seinem Bürotisch alle wichtigen Unterlagen zusammen.

"Du bist ja ganz schön nass geworden", bemerkte er.

"Ist nicht so schlimm. Gibt es Neuigkeiten wegen dem Tatort?", fragte sie und sofort präsentierte der eifrige Anwalt seine Notizen, als ob er nur darauf gewartet hätte, dass seine Tochter danach fragt.

"Setz' dich, Liebling", sagte er und deutet auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. "Schau dir die Tatortfotos an". Er legte ihr Fotos auf den Tisch und schaute sie dann an. "Das reinste Blutbad. Die arme junge Frau... Dass sie das überlebt hat..."

Sophie setzte sich und starrte auf die Fotos. Blut. Überall war Blut. Das ganze Wohnzimmer war voll. "Oh mein Gott... Dieser Typ ist eine Bestie...". Fassungslos schaute sie sich jedes Bild einzeln an. Der Schock saß tief. Wenn das wirklich Zedd gewesen war, dann musste er so schnell wie möglich überführt werden. Er war eine Gefahr. Jemand, der so etwas anrichtete, war hoch gefährlich.

Dann riss Mr. McCane sie auf ihren Gedanken. "Und, was wollte Mr. Bieber so dringend los werden?", fragte er und die Brünette begann ihrem Vater von allem zu erzählen, was Justin ihr berichtete hatte. Er musste wissen, was zuvor bei den AMAs passiert war und zu welchen schrecklichen Taten der DJ ihren Mandanten gebracht hatte. Nachdem sie ihrem Vater alles berichtet hatte, schaute er sie fassungslos an.

II. Gegen jedes Gesetz (Fortsetzung von "Gefährliches Spiel")Where stories live. Discover now