-1- BB Is Back

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-1- BB Is Back

 Kann ein Mensch überhaupt begreifen wie es ist nicht zu sein wie er ist? Hat der Mensch genug Vorstellungskraft um sich in das Leben eines Anderen rein zu versetzten? Oder ist alles was die Menschen unter „verstehen“ bezeichnen eigentlich nichts anders als der Ansatz zur Nachvollziehung und hätte derjenige, der diese Fähigkeit besitzt nicht die Kraft alle Menschen der Welt zu manipulieren und zu kontrollieren? Das sind die Fragen die mich dazu gebracht haben Psychologie zu studieren. Okay studieren kann man es nicht nennen ich gehe eigentlich nur zur Uni um auf eine der umfangreichsten psychologischen Büchereien der Welt Zugriff zu haben. Ich bin erst 15, ich weiß, aber Alter sollte keine Hürde darstellen wenn es darum geht seinen Traum zu verwirklichen, egal welcher Art er ist. Okay ich muss zugeben meiner ist im Gegensatz zu den gar blumigen Träumen und Wünsch en anderer Menschen etwas langweilig aber er ist mein ganzes Leben. Ich habe den Traum eines Tages mal die Gedanken eines fremden Menschen auf Grund seiner Lebensumstände und seiner Verhaltensweisen zu lesen, ich weiß das klingt erst mal etwas verrückt doch wenn man genauer darüber nachdenkt ist es schon interessant und unglaublich schwer aus einer einzigen Handbewegung eine ganze Geschichte und die  Gefühle eines Menschen zu schließen.

Na gut genug davon. Fakt ist, ich hocke schon seit einem Jahr (seit meinem Highschool Abschluss) fast ununterbrochen in der Bibliothek und studiere die verschiedensten Theorien zu Psychologie des Menschen die im Laufe der Jahrhunderte aufgestellt wurden. Wenn ich nicht gerade in der Bibliothek sitze hänge ich auf meinem Zimmer rum da bin ich dann eigentlich  nur zum Schlafen. Ja, auch ein Mensch wie ich braucht Schlaf denn ich habe noch nicht herausgefunden wie man Schlafmangel psychologisch ausgleichen kann. Ich habe eine Zimmergenossin. Sie gewissermaßen fasziniert von mir. Manchmal sitzt sie neben mir in der Bibliothek und starrt dann mein Gesicht an und sieht wie sich meine Augen bewegen. Ich kann sie verstehen die Augen von Menschen sind sehr faszinierend wenn man sie genauer betrachtet und darüber nachdenkt, was der Andere gerade für Informationen durch sie aufnimmt. Mich stört das auch nicht im Geringsten ich mag das sogar denn ich brauche wie jeder normale Mensch eben auch eine gewisse Aufmerksamkeit und Anerkennung von anderen Menschen. Und sie ist sozusagen meine Aufmerksamkeitsquelle. Manchmal hilft sie mir sogar, denn sie geht noch regelmäßig zu den Vorlesungen. Sie sagt mir zum Beispiel wann eine für mich relevante und interessante Vorlesung stattfindet, so wie heute.

Nachdem sie mich wieder eine Weile beobachtet hatte wollte sie gerade wieder aufstehen um Essen holen zu gehen. Sie war schon einige Schritte gegangen, als sie sich nochmal zu mir umdrehte. „Hey Selyna, Ich weiß, dass du grad ziemlich mit deinen Recherchen beschäftigt bist, aber heute Nachmittag ist eine Physik Vorlesung…“ Ich sah sie zweifelnd an. „Ich weiß du hast Physik gerade eher nach hinten geschoben aber die Vorlesung ist über Gamma-Strahlung.“ Ich horchte auf. Der Grund warum ich mich an eine Universität einschreiben ließ, die Physik und Psychologie gelehrt wird, war der, dass ich bei meinem Abschluss das Zeugnis von einem Physik-Experten der Extraklasse übergeben bekam. Ich habe mich noch nach der Übergaben mit ihm über komplizierte Physik unterhalten. Er hat mich dazu gebracht Physik zu studieren, da er meinte ich verfüge über außerordentliches Grundverständnis. Seitdem interessiere ich mich in Besondere für sein Fachgebiet: die Gamma-Strahlung. „Von wem wird sie gehalten?“ „Genau deswegen dachte ich, es interessiert dich. Bruce Banner ist für diese Vorlesung eingeteilt.“ Ein Lächeln huschte mir übers Gesicht. Endlich sah ich meinen alten Freund wieder.

Ich stand auf und klappte meinen Laptop und die Bücher zu die ich gerade gelesen hatte. Mayra sah mich erstaunt an. „Was würde ich dafür geben die Fähigkeit geben dich nur mit meiner Anwesenheit von deinem Laptop weg zu bringen.“ Ich grinste „Tja die Fähigkeit hat leider nur einer.“ Wir gingen zusammen zum Mittagessen. Normalerweise esse ich mittags nie etwas. Nur morgens und abends nehme ich etwas zu mir und das sah man mir leider auch an. Ich war extrem dünn. Nicht, dass ich magersüchtig bin oder so aber ich brauche halt nun mal nicht so viel Energie, wenn ich den ganzen Tag nur Bücher wälze. Also setzte ich mich neben Mayra an den Tisch. Sie war sofort in ein Gespräch mit einem anderen Studenten. Das war der Nachteil daran so jung zu sein. Die meisten hier an der Uni waren schon 20 und ich mit meinen 15 Jahren gehe da halt schnell mal unter. Mich störte das nicht weiter. Ich war ja für die meisten sowieso nicht anwesend.

Ich saß also da und wartete bis Mayra fertiggegessen hatte, danach gingen wir zusammen zum Hörsaal. Wir waren eine der Letzten die eintrafen und setzten uns also schnell in die letzte Reihe. Kurz darauf kam Bruce in den Raum. Er begrüßte uns kurzgebunden und ging dann, fast etwas nervös zur Tafel. Er hatte mich noch nicht gesehen und fing dann auch sofort mit der Lesung an. Es war für mich ziemlich langweilig denn ich hatte mich im Bereich der Gamma-Strahlung bereits mehr als ausführlich erkundigt. Und da ich das, was nicht in Büchern steht durch meine kleine Unterredung mit ihm auch schon wusste saß ich nur auf meinem Stuhl und beobachtete Bruce. Fast schon automatisch begann ich seine Bewegungsabläufe und sein Verhalten zu analysieren. Er wirkte etwas ausgeglichener als bei unserem letzten Treffen und schien sich selbst gut im Griff zu haben. Während des Vortrags ließ auch seine Nervosität nach. Aber man merkte ihm trotzdem an, dass er eine schwere Last auf sich trägt. Okay alle Welt wusste, dass er der Hulk war doch in gewisser Weise merkte man trotzdem, dass er um Anerkennung kämpfen musste. Er wurde trotz der Heldenfigur, die er darstellte in der Gesellschaft nur wenig akzeptiert. Das sah man auch hier in der Vorlesung, denn trotz dem, dass er einer der begnadetsten Physiker ist, den ich kenne ist gerade mal der halbe Hörsaal gefüllt.

Der Vortrag dauerte fast eine ganze Stunde. Nachdem er zu Ende war verließen die meisten Studenten sofort den Hörsaal. Auch Mayra verabschiedete sich und ging zu einer anderen Vorlesung. Letztendlich saß ich allein in der letzten Reihe. Bruce stand noch an der Tafel und packte sein Zeug zusammen. Ich stand auf und ging zum Pult. Er hörte mich drehte sich aber nicht um. „Die Lesung ist zu Ende ich kann Fragen leider nicht mehr beantworten, ich muss…“ Er hatte sich während dem Sprechen umgewandt und mich erblickt. „Selyna! Du bist das! Lange nicht gesehen!“ Er kam auf mich zu und umarmte mich. Normalerweise umarmte mich nie jemand, also stand ich perplex da und rührte mich nicht. „Es ist auch schön dich wieder zu sehen.“ Er ließ mich los „Immer noch so scheu wie vor einem Jahr, wie ich sehe.“ Er grinste. „Und wie geht es dir? Wie läuft das Studium?“ „Gut, gut. Naja ich studiere eigentlich nicht wirklich.“ Ich setzte ein Engelgesicht auf. Er lachte. „Das hab ich mir fast gedacht.“

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