1. Kapitel

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Die schrillen Töne meines Weckers ließen mich unsanft wach werden.

So verschlafen wie ich war und meine Augen nicht aufbekam, tippte ich wie wild auf meinem Display herum, in der Hoffnung dass ich irgendwie den Wecker ausbekomme. Doch leider war dies nicht der Fall, das nervtötende klingeln wollte nicht verstummen.

Mühselig versuchte ich meine müden Augen aufzubekommen, mit Erfolg.

Ich ließ mich mit dem Kopf wieder in mein weiches Kissen fallen und brummte sowas wie "Jeden morgen der gleiche Scheiß"

Nach 15 Minuten schaffte ich es dann doch raus und ging wie in Trance auf das Badezimmer zu.
Dort stieg ich mit einem Hops in die Dusche und gab mich ausgiebig dem kalten Wasser hin und seifte mich ein.
Nachdem das erledigt war föhnte ich meine schokobraunen Haare, putzte mir meine Zähne und verpasste mir ein dezentes Make-Up. Meine Haare ließ ich einfach locker über meine Schultern fallen und machte mir nur die vorderen Stränen zu locken.

Nachdem ich meine morgendliche Routine erledigt hatte begab ich mich zu meinem Schrank wo ich mir mein heutiges Outfit raussuchte.

Dieses bestand aus einer gelöchterten schwarzen Skinnyjeans, einem lockeren rotweinem T-Shirt und meinen schwarzen Jordans. Als kleines Highlight zog ich mir dazu meine Lederhandschuhe an, die an den Fingern offen geschnitten waren und nur die Handflächen bedeckten. Aber natürlich durfte meine heißgeliebte Lederjacke nicht fehlen.

Da nun mein Outfit gut abgerundet war machte ich mich auf den Weg in die Küche. Dort saß am Esstisch bereits mein auf mich wartender Vater mit seinem Kaffe in der Hand. Sein Blick tief vergraben in der neuen Zeitung.

"Wollest du nicht schon vor einer Stunde hier sein? Du weiß doch dass wir unseren Flug nicht verpassen dürfen!" meinte mein Dad und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

"Ich weiß aber ich konnte einfach nicht aufstehen" entgegnete ich und machte mir ebenfalls einen Kaffe. Dann setzte ich mich wieder an den Tisch und starrte durch das Fester. Es herrschte angenehme Stille bis mein Dad das Wort ergriff." Ist bei dir alles gut?"

Seufzend witdmete ich ihm wieder meine Aufmerksamkeit.
"Alles super, ist ja nicht so als würden wir heute alles hier verlassen!" lachte ich Ironisch was meinen Vater nur zum augenverdrehen brachte.

"Das hatten wir doch schon geklärt. Kannst du dich denn nicht ein bisschen für mich freuen?" Dieser Satz brachte mich zur Weißglut. Mit meinen Händen schlug ich so laut ich konnte auf den Tisch und beugte mich im stehen zu ihm runter. "Wie soll ich mich denn bitte freuen? Du weißt ganz genau dass niemand Mum ersetzen kann und jetzt kommst du angetanzt und willst mich in ein vollkommen neues Land schleppen und mir erzählen dass du einen Ersatz für Mum gefunden hast? Das ist nicht fair!" schrie ich ihn an und brach dabei in einem Heulkrampf aus, versuchte diesen jedoch wieder runter zu schlucken.

Ohne auf eine Antwort zu warten schnappte ich mir meine Tasse und rannte die Treppe in mein Zimmer hoch. "Stell dich nicht so an. In einer Stunde erwarte ich dich hier unten dann fahren wir zum Flughafen!" brüllte mein Vater mir sauer nach. Seitdem Mum bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, haben ich und mein Dad ein eher schlechtes Verhältnis. Ich habe mich seitdem niemandem mehr anvertraut und habe mich abgegekapselt und mich um einiges verändert.

In meinem Zimmer angekommen packte ich noch die letzten wichtigen Sachen ein und begab mich dann auf meinen Balkon.

Ich griff nach meiner Malboroschachtel und zündete mir daraus eine Zigarette an. Ich zog einmal kräftig dran und ließ den Rauch in meiner Lunge. Mein Dad hasste es wenn ich rauche, trotzdem ignorierte ich die Tatsache dass er es mir verboten hatte. Zum Glück weiß er nicht dass ich auch härteres Zeug nehme, und das wird er hoffentlich auch nie herausfinden.

Das einzige Problem was ich jetzt noch hatte war, wie ich nun in Miami an meinen Stoff kommen sollte aber das Problem würde sich wahrscheinlich schnell in der Schule lösen.

Ich schnippste meine Zigarette aus und schmiss sie dann auf die Wiese unter meinem Balkon.
Fertig bepackt ging ich nun wieder die Treppe runter zu meinem Dad, der bereits mit allen Koffern und Taschen abfahrbereit an der Haustür stand. "Schön dass du dich nach Jahren auch mal entschlossen hast runter zu kommen!" keifte er mich an, worauf er von mir nur einen genervten Blick bekam.

Wir gingen zum Taxi, das bereits vor dem Haus wartete und verstauten unsere Koffer im Kofferraum. So fuhren wir dann zum Flughafen und warteten darauf dass unser Flug aufgerufen wurde, bis er durch die Sprechanlage bekannt gegeben wurde. "Letzer Aufruf für die Maschine 360 nach Miami, bitte begeben sie sich zügigst zum Check-In. Danke"

So kam es dass wir nun im Flieger saßen und uns zu unserer neuen "Famile" begaben.

Beruhigend klopfte mir mein Dad auf den Oberschenkel. "Es wird dir gefallen, du findest dort sicherlich schnell Anschluss und du hast ja auch den Sohn von Katy, mit ihm kannst du dich ja anfreunden. Vielleicht lernst du dann auch seine Freunde kennen."

Genervt ließ ich meinen Blick zu ihm rüber schweifen. "Ich weiß dass ich schnell Freunde finden könnte, aber ich brauche niemanden und erst recht nicht ihren Sohn. Er kann sich gerne von mir Fern halten oder sich in sein Loch verpissen!" beendete ich meine Rede und steckte mir anschließend meine Kopfhörer in die Ohren um dem Gespräch dass man so nicht mit seinem Bruder redet, zu entgehen.

Ich weiß ich klinge sehr zickig aber versetzt euch mal in meine Lage. Wie würdet ihr denn Reagieren?

Den ganzen Flug herrschte Stille zwischen uns, bis ich mich an ihm vorbei zwängte und aufs Klo ging. Nachdem ich mich erleichtert hatte wollte ich mich direkt auf den Weg zu meinem Platz machen, wurde aber von jemanden zurück gedrängt.

"Na Schönheit!" hörte ich die raue und tiefe Stimme des Jungen. "Das konntest du auch sagen ohne dass du mich gegen die Toilettentür schleuderst!" sagte ich monoton und drückte seine Hand von meiner Schulter weg. "Du bist aber gefährlich scharf, für dich bräuchte ich glatt einen Waffenschein."

Er will mich jetzt nicht ernsthaft mit einem dummen Anmachspruch anmachen oder?

"Dein Glück, denn wenn man keinen bräuchte hätte ich dich schon längst erschossen!" konterte ich seinen Spruch und zwirbelte meine Haarsträhne dabei mit meinen Fingern.
"Du bist süß, wie heißt du?" fragte er mit einem überraschend netten Lächeln.

Ich muss schon sagen, er sieht wirklich extrem gut aus aus! Hochgestylte braune Haare, haselnussbraune Augen und ein wirklich guuut gebauter Körper, der sich durch sein dünnes TankTop zierte.

"Jackie und wie heißt du, Süßer?" grinste ich zurück.

"Rick"sagte er knapp und streckte mir seine Hand hin, freundlich kam ich dieser entgegen. "Wohnst du in Miami? Wenn du Lust hast können wir uns mal treffen. Meinetwegen was trinken oder so!" meinte er sehr siegessicher und kratzte sich am Hinterkopf, was mich zum lachen brachte.

"Du scheinst Nett zu sein also können wir uns gerne mal treffen. Achja und um auf deine Frage zurück zu kehren, ja wir sind gerade dabei dort hin zu ziehen."

"Ist doch super, dann können wir uns öfter treffen!"
So vertieften wir uns in unser Gespräch bis wir wieder die liebliche Stimme der Stewardess durch die Sprechanlage hörten. "Wir bitten alle Passagiere sich auf ihre Plätze zu begeben und die Tische wieder nach vorne zu klappen. Das Flugzeug ist jetzt landebereit."

Ich und Rick tauschten noch schnell Nummern aus und machten dann was uns gesagt wurde.

Auf meinem Platz angekommen bekam ich von meinem Dad fragende Blicke zugeworfen, denen ich jedoch keine Beachtung schenkte und einfach nicht drauf einging.
Nachdem wir gelandet waren, unsere Koffer erneut ins Taxi geladen hatten und ich mich von Rick noch mal richtig verabschiedet hatte, wurden wir zur besagten Adresse gefahren.

Während der Fart schaute ich aus dem Fenster und beobachtete die vorbeiflitzenden Bäume, die mich anscheindend ziemlich müde machten. Ich lehnte mich zurück in den Sitz und so muss ich wohl eingenickt sein.
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Hallo :)

Soo das war mein erstes richtiges Kapitel

Tschüssi

Umzingelt von BadboysWhere stories live. Discover now