6. Kapitel

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Daheim angekommen sprang ich nochmal kurz unter die Dusche und seifte mich ein, jedoch wurde mit einem Ruck die Türe aufgestoßen und ein nur in Boxershorts gekleideter Jason stand halbnackt vor mir.

"JASOON!" schrie ich laut und wickelte den Duschvorhang so gut wie möglich um meinen Körper, ließ aber meinen Kopf rausgucken. "Chill mal, muss nur Pissen" meinte er gelassen und stellte sich vor das Pissoir. "Ich bin nackt Man!" schrie ich weiter, jedoch ließ er sich davon nicht stören und erleichterte sich trotz geschrei.

Ohne mir Bescheid zu geben landete seine Boxershorts auf dem Boden und ich hatte freie Sicht aus seinen Po. Ich blieb weiterhin still und drehte meinen Kopf nun weg um ihn nicht dabei zu beobachten.

Nachdem er sein Geschäft erledigt hatte lachte er belustigt und zog den Vorhang von mir weg.

Wieder kreischte ich rum und griff nach meinem Handtuch auf der Waschmaschine und bedeckte damit meinen Körper.

"Darf ich mit rein?" grinste er und wollte zu mir rein.

"Du Pädophiler Drecksack!" brüllte ich, bekam jedoch sofort seine Hand auf meinen Mund gelegt. "Psscht, man kann doch mal seinen Spaß haben!" lachte er dumm.

"Du bist fast mein Bruder verdammt nochmal, das geht nicht!" sagte ich etwas ruhiger. "Nein. Richtige Geschwister werden wir eh nie sein können, aber wie wäre es mit Freundschaft Plus?" "Nein Jason uns jetzt geh raus!"

Da er immer noch keinen Anstalt machte aus dem Bad zu gehen, wollte ich gerade ein Fuß aus der Badewanne setzten, rutschte dabei aber aus und landete rückwärts in der Badewanne. Dabei stieß ich mir beim Aufprall auch noch meinen Kopf und verlor so halb das Bewusstsein.

"Jackie, hörst du mich?" fragte Jason nervös und kletterte ebenfalls aus der Badewanne raus. Ich wollte als Antwort nicken bekam es aber nicht hin und ließ es dann bleiben.

Er bückte sich zu mir runter und drückte seine Hand gegen meine Stirn. "Shit, Jackie du blutest. Sag doch was!" Panisch drehte er sich umher und fand schließlich ein zweites Handtuch dass er gegen meine Platzwunde drückte.

Ich wollte ihm wirklich antworten da ich ihn hören konnte, aber meine Sicht verschwamm langsam und ich hörte nur noch dumpfes Gerede. "Hier trink das!" befiel er mir und hielt mir ein Glas Wasser an die Lippen.

Langsam kippte er mir das Wasser in den Mund und mühselig schluckte ich es runter. Er versuchte mit allen Mitteln mich bei Bewusstsein zu halten. Er machte ein Fenster auf, setzte mich aufrecht hin und schlug mir paar mal sachte gegen die Wangen um wach zu bleiben.

Nach einigen Minuten brachte ich ein leises "Mir gehts gut" raus, was natürlich gelogen war. "Dir gehts gar nicht gut, wir müssen ins Krankenhaus!" stotterte er hektisch, befestigte mein Handtuch etwas fester und machte sich dann mit mir auf den Armen auf den Weg in die Klinik.

Pov Jason:

Auf dem Weg ins Krankenhaus schloss Jackie immer wieder die Augen und drohte immer dazu das Bewusstsein zu verlieren.

Scheiße, was hatte ich nur angerichtet? Ich wollte ihr gar nicht weh tun und jetzt bin ich vielleicht daran Schuld dass sie eine Gehirnerschütterung oder ähnliches hat!

Ihr ganzes Handtuch um den Kopf war mittlerweile getränkt in Blut und sie verzog immer wieder schmerzerfüllt ihr Gesicht.

Nach 15 Minuten kamen wir endlich an der etwas abgelegenden Klinik an und sofort wurde mir Jackie aus den Händen gerissen, auf eine Liege gelegt und von mir weg geschoben.

Eine Ärztin kam auf mich zu und fragte wie das passiert sei, ich beschrieb ihr das Geschehene aber ließ mich aus der ganzen Sache raus.

Sie erklärte mir dass ich im Wartezimmer warten sollte. Ich setzte mich auf einen der Stühle und wartete darauf irgendwas von Jackie zu hören oder wenigstens was von ihren Zustand zu erfahren. Nach einer halben Stunde kam eine der Assistentinnen auf mich zu und erzählte mir dass es sich nur um eine Platzwunde handeln würde und es keine Gehirnerschütterung sei.

Die Wunde wurde mit 4 Stichen genäht und es ginge ihr schon besser. Die Ärztin meinte dass sie nicht länger in der Klinik bleiben müsste und wir in einer Stunde das Krankenhaus verlassen dürften.

Ich betrat nun das Zimmer wo sie seelenruhig auf dem Bett lag und schlief. Sie wurde unter Narkose gesetzt und der Arzt meinte dass ich ihm Bescheid geben sollte wenn sie wach wird. Ich schnappte mir einen Hocker und stellte ihn neben das Krankenbett.

Ihr Brustkorb senkte und hob sich in regelmäßigen Abständen und um ihren Kopf war ein Verband gewickelt. Ich konnte mir einfach nicht eingestehen dass ich daran Schuld war dass sie nun hier lag. Ich legte ihre Hand in meine und gab ihr einen Kuss auf den Handrücken. "Es tut mir so Leid Jackie, das ist alles nur meine Schuld. Ich wollte nicht so aufdringlich sein aber du hast mich irgendwie so angezogen. Aber das hat sich wohl als Fehler herausgestellt. Es war keine Absicht und wäre ich nicht da gewesen wäre das alles nie passiert!" meine zu Anfangs starke Stimme begann am Ende hin immer leiser zu werden bis ich letztendlich ganz verstummte.

"Wer hätte mich denn dann ins Krankenhaus gebracht wenn du nicht da gewesen wärst?" hörte ich Jackies rauchige Stimme. Ich blickte zu ihr hoch und erschrak als ich sah dass sie wach war.

"Du bist ja wach!" ich sprang auf und fiel ihr um den Hals. "Wow seit wann freust du dich denn so sehr meine Stimme zu hören, geschweige denn mich zu sehen?" versuchte sie zu lachen was sich aber eher wie ein verzweifeltes Husten anhörte.

P.o.v Jackie:

"Es tut mir Leid, ich bin so ein Arsch!" sagte er geknickt und senkte seinen Kopf.
"Hey, schau mich an!" flüsterte ich und drückte seine Hand stärker. Er hob seinen Kopf und ich sah ihm in die Augen.

"Du bist kein Arsch und du bist auch nicht dran Schuld dass ich hier liege. Ich war einfach dumm und bin ausgerutscht. Ich bin froh dass du dir überhaupt die Zeit genommen hast mich hierher zu fahren. Ich weiß dass ich dir oft an den Kopf werfe dass du ein Idiot oder so bist aber egal wie sehr ich auch denke dass du ein Spasst bist, denke ich auch dass du eigentlich ein guter Kerl bist und ich bin dir dankbar dass du jetzt für mich da warst!" Lächelte ich.

In diesen Sätzen steckte wohl meine ganze Dummheit drinnen, wie konnte ich sowas sagen?

Ich hatte nicht einmal eine Ahnung ob diese Worte ernst gemeint waren oder ob ich das einfach gesagt hatte um ihn aufzuheitern.

Keine Sekunde später kam ein Arzt in das Zimmer und guckte sich meine Wunde an. Er machte den Verband ab, desinfizierte sie und machte nun ein großes Pflaster drauf. "Gut Frau Morgans, dann würde ich Sie bitten in einer Woche nochmal vorbei zu kommen dann werden wir die Fänden ziehen. Wenn etwas sein sollte dann kommen sie vorbei. Das wars dann fürs erste. Schönen Tag noch!" sagte der Arzt und schüttelte uns die Hand.

Wir verabschiedeten uns und gingen dann langsam auf das Auto zu. Ich stützte mich an Jason ab und er legte beschützend seinen Arm um meinen Bauch. "Geht es dir bisschen besser?" fragte er als wir im Auto saßen. "Naja, vor 3 Stunden ging es mir zwar etwas besser als momentan, aber es geht!" sagte ich aufmunternd.
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Umzingelt von BadboysWhere stories live. Discover now