Kapitel 15

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Ein seltsamer Gedankte rauschte mir durch den Kopf, als Loki ungeschickt durch die engen Gassen kurvte. Mein Magen drehte sich wie eine Waschmaschine. "Hast du überhaupt einen Führerschein?", brummte ich. Keine Antwort. Mittlerweile schüttete es aus Eimern und alle Scheiben waren rundum beschlagen. "Na gut, das sehe ich als nein. Kannst du Auto fahren?" Keine Antwort. Ich verdrehte die Augen. "Was jetzt?", fragte ich. Loki riss das Lenkrad rum und erwischte gerade noch die letzte Ausfahrt. Sonst würden wir jetzt an irgendeiner Wand kleben. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus. Wir fuhren eine Weile etwas ruhiger. Bis wieder einer dieser Momente kam, wo ich ihn hätte schlagen können. Er verpasste die Ausfahrt und schlitterte geradewegs in ein Feld rein. Es wuchs zwar nichts mehr, doch über All war Dreck und Schlamm. Dicke Erdklumpen donnerten an den Wagen und unsere Sicht wurde immer mehr eingeschränkt, dank dem Schlamm, der an den Scheiben klebte. Aber dem Chaosgott war das reichlich egal, er fuhr einfach weiter gerade aus. "Wir werden sterben!", presste ich durch zusammen gekniffenen Zähnen hervor und schloss die Augen. Man, Man, Man. Der ist wohl noch nie ein Auto gefahren! Ich wurde das seltsame Gefühl nicht los, das gleich etwas passieren würde. Also schlug ich die Augen auf und schrie. "Bleib stehen!! Sofort!" Der Gott sah mich verwirrt an. Inzwischen konnte man gar nichts mehr durch die Frontscheibe erkennen. "Loki!!!", kreischte ich. Und einmal hörte er tatsächlich auf mich und drückte auf die Bremse. Mein Kopf wurde brutal nach vorne geschleudert und ich schlug mir die Stirn am Armaturenbrett an. Shit. Ein ziehender Schmerz zog sich durch meinen ganzen Kopf und ich bemerkte wie warmes Blut aus meiner Nase tropfte und sich in meinem Mund sammelte. Ganz ruhig. Alles wird wieder. "Wieso sollte ich anhalten?", Loki beugte sich zu mir.  Es drehte sich immer noch alles und meine Sicht war verschwommen. "Keine Ahnung hatte einfach das Gefühl. Schalt mal bitte den Scheibenwischer ein.", ich legte mir zwei Finger an die Schläfe. Wie immer keine Reaktion. "Was ist ein Scheibenwischer?", fragte er ratlos. Das war doch nicht sein ernst?! Seufzend schaltete ich ihn an und sank wieder zurück in meinen Stuhl. Als unsere Sicht wieder klar wurde, erkannte ich den Grund für meinen Ausraster. Ein menschenleerer, großer Mähdrescher ragte vor und auf und unserer Wagen wäre fast rein gerast. "Oh", war das einziehe was von Loki kam. "Der hätte und fast die Vorfahrt genommen!", schimpfte er schließlich. "Oder?" Ich sah ihn an. Vielleicht waren Götter doch nicht die schlausten Wesen in der Galaxie. "Nein, wir wären einfach nur fast in ihn rein gefahren.", erläuterte ich ihm. "Aha." Eine Weile war es Ruhig. "Du blutest, bist du verletzt?", brach der Gott schließlich die Stille. "Nein weißt du, ich habe meine Tage. Aus der Nase.", schnauze ich und die Ironie tropfte mir schon fast aus dem Mund. Fragend sah er mich an. Oh Gott. Ich nahm den Kopf zwischen die Hände und stöhnte leise. "Kann ich was für dich tun, oder geht das auch von alleine weg?", ich hörte wie er sich auf seinem Platz bewegte. Draußen schiffte es immer noch ununterbrochen. "Geht schon, danke", murmelte ich. Da war sie wieder, diese bedrückende Stille. Und wieder war es Loki, der in sie hinein sprach. "Weißt du, ich verstehe nicht wieso du mich befreit hast. Meinetwegen herrschte so viel Unheil und leid." Einen Moment dachte ich genauer darüber nach. Dann hob ich wieder den Kopf. "Ich denke, das es niemand verdient für etwas bestraft zu werden, das er nicht getan hat." Ich sah ihm in die Augen. Dieses faszinierende Grün ähnelte der Farbe meiner Augen. Nur das sie einige Stufen dunkler waren und nicht so glühten. Langsam beugte er sich vor und wischte mir mit einem Taschentuch das Blut weg. Ganz vorsichtig und behutsam. So kannte ich ihn nicht. Alle erzählten immer nur schlechtes über ihn. Er wäre schelmisch, betrügerisch, böse und gefährlich. Doch im Moment strahlte er nichts der Gleichen aus. Nur Fürsorge...er kümmerte sich um mich. "Was machen wir jetzt?", hauchte ich. Er schien darüber nach zu denken. "Naja ich werde versuchen meine Unschuld zu beweisen und du wirst mir dabei helfen"
Was? Ich? Das war dich wohl ein schlechter Scherz. "Warum ich?", meine Stimme war nur noch ein Flüstern. "Du kennst die Avengers, dir werden sie Glauben!", meinte er hoffnungsvoll. Verzweifelt schüttelte ich den Kopf. "Sie vertrauen mir nicht mehr, seitdem ich dir zur Flucht verholfen habe" "Aber...", ich brachte Loki mit einer Handbewegung zum schweigen. Erstaunlicher Weise gehorchte er mir. "Es tut mir leid, aber was soll ich den machen?", mein Blick wanderte auf einen Regentropfen, der langsam die Scheibe runterfloss. "Warum ist es dir eigentlich so wichtig, das die Avengers dich als unschuldigen akzeptieren?", fragte ich schließlich. Diese Frage schwirrte mir schon länger durch den Kopf. Ich meinte, Loki war nie an der Meinung anderer interessiert gewesen. Wieso jetzt? Er wurde nervös und kratze sich verlegen am Nacken. "Also, Naja, es ist so, ich hab es satt, das mich alle für den bösen halten. Ja ich weiß, ich habe viel Falsches getan, doch ich bin bereit meine Fehler wieder gut zu machen." Ich war Baff. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Der Chaosgott war doch garnicht so böse, wie alle immer behaupteten. Er räusperte sich. "Und wirst du mir helfen?" Eigentlich hätte ich sofort nein gesagt, wäre aufgestanden und gegangen. Der Regen hätte mich mal am Arsch lecken können. Und das Wortwörtlich! Doch nicht dieses Mal. Ich war mir der Risiken bewusst und wusste was ich tat. Auch wen es, sorry für die Ausdrucksweise, eine total beschissene Idee war, ich kannte meine Antwort. Entschlossen öffnete ich den Mund. "Ja, ja ich werde dir helfen"

The Avengers and me, The Monster inside...Where stories live. Discover now