Kapitel 9 - Running Wild

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Kapitel 9 – Running Wild

Emmas POV

Gähnend schlurfte ich am nächsten Morgen in die Küche. Es war schon nach Zwölf also nahm ich an, dass kein Frühstück mehr auf dem Tisch stehen würde und ich hatte Recht. Also nahm ich mir eine Tasse aus dem Schrank und fand noch etwas Kaffee. Zusammen mit meiner Tasse ging ich wieder hoch und setzte mich auf meinen kleinen Balkon. Dort ließ den gestrigen Abend noch einmal Revue passieren, obwohl ich es eigentlich nicht wollte, doch Shaun schaffte es immer wieder in meine Gedanken. Und schon wieder hatte ich dieses Kribbeln im Bauch, das bekam ich jedes Mal wenn ich auch nur an Shaun dachte. Ich weiß nicht wie er es geschafft hat, mir so schnell unter die Haut zu kommen. Das Piepen meines Handys ließ mich wieder in die Gegenwart zurückkommen.

Hey Schlafmütze, hast du heute schon was vor? Wie wäre es mit etwas Sightseeing? - Shaun xx

Ein leichtes Quieken entfuhr mir. Was spricht schon dagegen, einen ganzen Tag mit Shaun zu verbringen? Okay, beruhig dich wieder! Einen Tag mit einem guten Freund verbringen ist doch nichts Besonderes. Ist ja auch nicht so, als würde ich wollen, dass etwas passiert... Ich schrieb ihm schnell meine Antwort und er sagte mir, dass er mich in einer Stunde abholt. Schnell sprang ich unter die Dusche und stand danach vor meinem Kleiderschrank. Ich entschied mich für eine kurze Jeans und ein weißes T-Shirt, nichts Außergewöhnliches. Dann huschte ich wieder ins Bad um mich dezent zu schminken und mir meine Haare zu machen. Ich brauchte für all diese Dinge nie lange, da ich überhaupt keine Ahnung hatte, wie man sich auffällig schminkt, ohne auszusehen wie ein Panda mit Augenringen. Das unterschied mich von den Zwillingen. Auf ihren Gesichtern sah Make-up aus wie Kunst, bei mir eher das Gegenteil. Ich griff nach meiner Tasche und hüpfte leichtfüßig die Treppe runter. Ich hielt Ausschau nach irgendjemandem aber ich fand keinen. Maggie und Brent arbeiteten vermutlich und die Mädels trieben sich sicherlich irgendwo rum. Ich schrieb schnell einen Zettel, falls sich jemand fragen sollte, wo ich bin.

Bin mit Shaun in der Stadt. Hab mein Handy dabei. - Emma <3

Da hörte ich auch schon Autotüren und kurze Zeit später die Haustürklingel. Ich ließ mir etwas Zeit um die Tür zu öffnen. Shaun sollte ja nicht denken, dass ich hier unten sehnsüchtig gewartet hatte. Er sollte einen entspannten Eindruck von mir haben. Also riss ich die Tür nicht auf wie sonst, sondern in einem eleganten Tempo. Vor mir stand ein grinsender Shaun, und er sah echt verdammt gut aus wie er da mit seinem frechen Grinsen und seinem schwarzen T-Shirt stand. Schlicht, aber perfekt. Zur Begrüßung zog er mich in eine kleine Umarmung und irgendwie überkam mich das Gefühl ihn nie wieder loslassen zu wollen. Wir fuhren eine Weile, daran musste man sich wohl gewöhnen, wenn man so tief auf dem Land lebt. Aber die Autofahrt machte mir Spaß, wir redeten und lachten viel und als wir mit quiekenden Stimmen lautstark mitsangen, was gerade im Radio lief, konnten wir uns nicht mehr halten vor Lachen. Ich hatte das Gefühl bei Shaun konnte ich meine bescheuerte Persönlichkeit ganz frei rauslassen, weil er sich nicht weniger Idiotisch benahm. Als wir nach einer Weile, die sich nur wie ein paar Minuten anfühlte, ankamen parkte Shaun das Auto auf einem Parkplatz gleich neben der Fußgängerzone. Es war ein wolkenloser, heißer Sommertag und in der Stadt war auch einiges los. Naja, für diese Gegend muss es viel sein, aber nichts im Vergleich zu einer Großstadt. Ich bevorzugte das hier aber um einiges lieber.

„Und? Was gibt es hier so zu sehen?", fragte ich neugierig als ich aus dem Auto stieg.

„Lass Sie sich überraschen Ma'am." Er schenkte mir ein Lächeln und bedeutete mir ihm zu folgen. Shaun gab sich größte Mühe, aber am Ende seiner Tour konnte ich mit Gewissheit sagen, dass ihm eine Karriere in der Tourismus Branche nicht unbedingt bevorstand. Aber um fair zu bleiben, muss ich auch dazu sagen, dass es nicht viele Sehenswürdigkeiten gab. Trotzdem machte es einen Riesenspaß mit ihm einfach durch die Gegend zu laufen. Ich war zwar schon ein paar mal hier, aber es war schon so lange her und ich hatte diese Stadt noch nie so intensiv wahrgenommen, wie heute. Nachdem wir uns auch die letzte kleine Gasse angesehen haben, sah Shaun auf die Uhr. „Schon so spät? Hast du Hunger?"

Not Another Summer Love Story!Where stories live. Discover now