-Kapitel 15-

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Łukasz stand lächelnd vor mir tat aber keine Anstalten in mein Zimmer zu treten..."Ehmm willst du nicht reinkommen?" Lächelte ich sichtlich nervös. "Klar gerne." Er kratzte sich schüchtern am Hinterkopf und trat im mein Zimmer. Ich stellte ihn einen Stuhl bereit. Ich selber nahm auf der Bettkante im Schneidersitz platz. "Setz dich doch bitte." Er nickte setzte sich auf den Stuhl und starrte den Boden an. Ich sagte auch nichts...mich hatte plötzlich jeder Mut verlassen. Die Stille erdrückt mich förmlich. Ich wollte hier raus wusste aber dass dies nicht so einfach war wie es vielleicht klingt. Ich war es schließlich die ihm dazu gebeten hatte uns mal über die Situation zu unterhalten. Ich wollte immer wieder anfangen zu sprechen doch es ging nicht... Łukasz machte dann doch den ersten Schritt..zum Glück. "Ania..du wolltest mit mir sprechen..um was geht's?" "Eh..ja..ich..ehm..wollte dich was fragen.."  stammelte ich. "Und was?" "Verdammt. Warum bist du so zu mir? Erst total nett dann pampst du mich an..wenig später wieder total nett und aufmerksam dann wieder total unfair dann berührst du mich einfach so dann tust du so als wenn nie was gewesen wäre. Das macht mich verdammt nochmal fertig Łukasz. Ich versuche dir alles so gut wie möglich zu erleichtern dass du dich hier bei uns in Dortmund wohl fühlst und du wirfst mir an den Kopf du bräuchtest keinen Aufpasser. Ich versteh das alles nicht. Von außen sieht es vielleicht so als wenn mir das alles egal ist. Es ist mir aber verdammt nochmal nicht egal. Es macht mich kaputt. Ich will meinen Job so gut wie möglich machen bekomme aber keineswegs Bestätigung dafür" sprudelte es aus mir heraus. Inzwischen flossen auch unzählige Tränen über meine Wangen. Łukasz saß nur starr neben mir und sagte nichts. Er war wie versteinert. Keiner sagte was..und leider entstand dadurch auch wieder diese unglaublich erdrückende Atmosphäre. "Bitte sag was" sprach ich mit brüchiger Stimme. Ich schaute nun auf direkt in meine Augen. Jedoch sagte er nichts. Wir schauten uns einfach nur an. Einige Sekunden konnte ich stand halten. Musste jedoch abbrechen. Diese Augen konnte man nicht definieren. Sie waren geheimnisvoll und man konnte einfach nicht aus ihnen schlau werden und genau das machte mir Angst. "Ich weiß irgendwie nicht was ich sagen soll. Momentan weiß ich selber nicht was mich zu meinem Verhalten dir gegenüber verleitet hat..ich glaube es war einfach dass ich nicht damit klar kam Frauen im Fußballgeschäft zu sehen. Es war für mich immer eine Männersache..aber je länger ich mit dir zusammen arbeiten durfte hast du mir immer mehr die Augen geöffnet. Mich vom Gegenteil überzeugt.  Du hast mir gezeigt was für einen super Job du machst. Deshalb hab ich das auch genau so der Zeitung gesagt..in der Hoffnung dass du es liest. Hast du ja auch..nur ist es ja leider falsch angekommen" er wurde immer leiser und senkte nach seinen letzten Worten beschämt seinen Kopf. "Du hättest doch mit mir reden können. Ich bin dein Ansprechpartner.. immer gewesen...ich wollte dir immer nur helfen..in keinster weise irgendeinen schaden zuführen. Wirklich" er hob seinem Kopf wieder und nickte einsehend. "Es tut mir unendlich leid Ania...bitte. Glaub mir. Du hast meine Sicht dass Frauen nicht in den Fußballsport gehören zu hundertprozent geändert. Nur durch dich habe ich eine andere Sichtweise...Lass uns von ganz anfangen. Ich will dich neu kennenlernen...will nicht der Grund sein dass du bei Marcos Abenden absagtst. Ich will dass wir miteinander arbeiten können. Miteinander Spaß haben können. So wie du mit Erik oder Marco und den andern Spaß hast.bitte Ania" er klang wirklich betroffen...ihm tat es leid. Das merkte ich und ich wollte ihm die Chance geben. Ich wollte ihm wirklich kennenlernen. Wollte genau so wie es Łukasz gesagt hatte mit ihm Spaß haben endlich wieder an den Abenden bei Marco teilnehmen und Spaß haben. Ich stand von der Bettkante auf zog Łukasz auf die Beine und nahm ihn fest in den Arm. Łukasz war anfangs etwas überrumpelt. Er hätte wahrscheinlich nicht mit dieser Geste gerechnet. Nachdem er sich aber gefangen hatte legte er seine Arme beschützend meinen Körper und ließ die Umarmung zu. "Wir fangen ganz von vorn an!" Flüsterte ich gegen seinen Brustkorb. "Ganz von vorn" wiederholte er meine letzten Worte. 

Es war mittlerweile schon spät am Abend. Wir saßen gemeinsam auf meinem Bett und er zählten von unserem Leben. Wie waren mitten drin im neu kennenlernen. "Was hast du vor Dortmund gemacht?" Fragte ich interessiert. "Ich habe bei Zabrze gespielt..." zwinkerte er. "..dann hatte Hertha Interesse an mir..ich bin gewechselt wurde aber sofort wieder an eine polnische Mannschaft ausgeliehen.. ja und ehmm..da war ich dann in..eh..naja..in..krumme Geschäfte verwickelt" er blickte mit hoch rotem Kopf auf meine Bettdecke. "Wie muss ich das verstehen?" "Naja..wir wollten damals unbedingt Europapokal spielen..und in einem entscheidenden Spiel hätten wir dafür unentschieden spielen müssen...ja das haben wir uns erkauft und ich hatte meine Hände im Spiel.." "Und weiter?" "Ich habe mich selbst angezeigt und habe meine Strafe bekommen.." "Na dann ist doch alles gut" lächelte ich. "Echt?" Schaute er verwundert auf. "Ja natürlich. Ich meine du bekommst meinen höchsten Respekt dass du dich selbst angezeigt hast. Du hast deine Strafe bekommen und daraus gelernt. Wirklich mutig." Lächelte ich ihn aufmunternd an. "Ach und danke dass du mir sowas anvertraust" ich legte meine Hand auf sein Knie und streichelte einmal drüber. "Jetzt möchte ich aber auch was aus deinem Leben wissen." Grinste er. "Ich bin mit drei Jahren nach Dortmund gekommen. Meine Eltern sahen eine bessere Zukunft in Deutschland. Damals boomte die Wirtschaft noch nicht so wie jetzt in Polen...ja hier bin ich aufgewachsen. Habe eigentlich mein ganzes Leben verbracht. Trotz alle dem habe ich nie vergessen wo meine Wurzeln liegen. Ich bin auch verdammt stolz darauf. Meind Eltern waren hier nie wirklich glücklich. Nachdem ich auf eigenen Beinen stand haben sie den Entschluss gefasst und sind wieder zurück zu meinen Großeltern nach Zabrze." Erzählte ich. "Würdest du wieder nach Polen zurück wollen?" Fragte ich Łukasz "Nach meiner Fußballkarriere vielleicht. Ich weiß aber noch nicht genau was die Zukunft bringen wird. Ich glaube ich lasse das auf mich zukommen." Lächelte er.

Nach weiteren Stunden schaute er erschrocken auf die Uhr. "Ich glaube ich sollte jetzt gehen. Es ist schon spät. Du brauchst deinen Schlaf.." er stand auf und zog mich ebenfalls vom Bett. Wir gingen zur Tür und umarmten uns nochmal fest "Danke dass du mir diese Chance gibst" lächelte er dankbar. "Das ist selbstverständlich und das ist es mir auf jeden Fall wert." Strahlte ich. Er öffnete die Tür und trat heraus. "Gute Nacht Ania." "Danke dir auch eine gute Nacht" er lief den den Gang entlang und ich schloss endgültig die Tür. Ich lehnte mich mit dem Rücken an diese und dachte nochmal an die vergangen Stunden. 'Jetzt würde sich alles zum Guten wenden...endlich'

Das versprochene Kapitel :)
Hoffe es gefällt euch.
Lasst mir ein Kommentar dazu da..ich würde mich freuen? ♥

Ty i Ja? (I)Where stories live. Discover now