"Leute!", schrie ich und rannte auf meine einzigen Freunde zu.
Danny und Max saßen auf einer Bank und rauchten. Keine Ahnung was genau, aber ich könnte wetten, dass es bei Max Gras war. Danny stand nicht auf sowas.
Ja, mit sowas kannte ich mich auch aus.
Sally saß gegenüber von beiden und nahm einen Zug puren Wodka aus der Flasche. Clarissa massierte Danny von hinten, wobei sie ihn jedoch mehr betatschte als alles andere."Hey Sarah. Wie lange bleibst du heute?", wollte Max wissen, als ich mich neben ihn setzte.
"So wie immer."
Er nickte. "Und wann verrätst du uns dein Geheimnis?", meinte er grinsend und boxte mir leicht in die Hüfte.
"Niemals." Ich zuckte mit den Schultern.
"Wieso nicht? Ich habe es noch nie verstanden.", fragte sich Clarissa laut, kam dann um die Ecke und setzte sich neben Sally.
"Das habe ich euch doch schon einmal gesagt. Ich darf nicht. Außerdem wäre es für euch auch nicht ideal alles zu wissen. Mein Vater ist sehr streng was das Ganze betrifft. Er weiß ja nicht mal, dass ich mich Abends immer mit euch treffe."
"Ist doch auch egal Leute. Die Hauptsache ist doch, dass wir Sarah kennen gelernt haben und mit ihr unsere kostbare Zeit verbringen konnten.", sprach Max ein wenig betrunken.
Alle nickten. Dann realisierte ich das, was er gerade gesagt hatte.
"Warte, wieso redest du in der Vergangenheit?"
"Ah, ja da gibt es noch was, dass wir dir sagen müssen."
Wieder nickten alle."Was denn? Bitte sagt mir nicht, dass ihr mich auf dieser gottverdammten Welt in diesem schlimmen Ort alleine lasst."
Dieses mal sprach Sally weiter: "Wir hauen ab."
Sie warf ihre Hände kurz in die Luft,
bevor sie sie auf den Tisch fallen ließ und einen schmerzverzerrten Laut herausließ.
Ja, die liebe Sally war durch und durch betrunken."Wie meint Sally das? Ihr haut ab?" Ich wandte mich an Danny, den einzig Nüchternen außer mir.
"Wir werden gehen."
"Dass habe ich schon verstanden. Aber wieso und wohin wollt ihr?"
"Einfach weg von diesem Ort. Hier hält uns nichts mehr. Außerdem haben wir nun unseren Abschluss in der Tasche und wollen für ein Jahr einfach nur unser Leben genießen."
"Macht ihr dass nicht auch sonst schon?"
Dann mischte sich wieder Max ein: "Klar tun wir das.", grinste er. "Aber wir wollen alle mal die Welt sehen. Naja was heißt die Welt? Wir wollen die USA und Kanada sehen. Wir waren ja noch nie woanders. Nur hier und langsam wird es langweilig. Wir bleiben außerdem nicht ewig so jung und gutaussehend. Deswegen werden
wir einen Roadtrip machen.""Das klingt überwältigend." Ich staunte nicht schlecht. Am liebsten würde ich sofort mit gehen, konnte es aber einfach nicht.
"Ist es auch."
"Ich würde so gerne mitgehen.", murmelte ich lustlos vor mich hin.
"Dann komm doch mit.", meinte Sally und hickste kurz auf. Sie hielt sich ihre Hand kurz vor den Mund. Hoffentlich würde sie sich nicht übergeben müssen.
"Das geht nicht. Ihr müsstet es am besten wissen. Ich muss noch meinen Abschluss machen und außerdem würde mein Vater es nie erlauben."
"Scheiß auf dein Vater. Er ist ein Arsch und hat dich einfach nicht verdient."
Clarissa nahm noch einen Schluck.
"Ich weiß, aber es geht nicht."
"Dann kann ich nichts ändern.", meinte Danny mit den Schultern zuckend und sah traurig auf den Tisch. Er war mir schon immer am liebsten von allen. Deswegen würde ich ihn sicherlich auch am meisten vermissen.
"Wann wollt ihr los fahren?"
"Gleich eigentlich."
"Wie gleich?"
"Eigentlich heute Nacht. Wir wollten dich noch fragen ob du mit möchtest oder uns von dir verabschieden.", antwortete mir Danny ehrlich.
"Ich kann euch nicht umstimmen doch hier zu bleiben, oder?"
Dieses mal schüttelten alle ihren Kopf. Sie waren sich wohl ganz sicher was das betraf. Es war traurig zu erfahren, dass seine einzigen Freunde von jetzt auf später weg sein würden. Ich wusste nicht einmal, ob ich die vier überhaupt jeh wieder sehen würde.
"Schade. Aber wie wärs? Wollen wir jetzt noch ein bisschen feiern oder wie siehts aus? Ist immerhin euer letzter Abend mit mir und hier im Ort."
"Ja! Kommt, wir gehen am besten in den geilen Club in der Stadt. Wisst ihr welchen ich meine? Der in den wir immer gehen. Der mit den Nebelmaschinen und den bunten Lichtern."
Okey, Max war auch schon ziemlich betrunken und zugekifft. Als ob wir nicht wissen, dass er unsere Lieblingsdisko meinte.
Die Disko war riesig und hatte mehrere Räume mit verschiedenen Musikrichtungen. Es heißt Come In und wir waren fast jedes Wochenende dort. So wie auch heute.
In der ganzen Disko waren wir schon bekannt, weshalb wir uns auch immer den Alkohol nehmen konnten. Eigentlich ist Alkohol hier in Amerika ja erst am 21 erlaubt, aber Sally hat was mit dem Sohn des Besitzers dieser Disko. Deswegen durften wir uns immer schön bedienen und bekamen auch ein über 21 Armband. Man musste ja auch die Jugendlichen von den Erwachsenen unterscheiden können."Klar. Los gehen wir. Wir haben nur noch 3 Stunden, dann muss ich wieder gehen."
"Perfekt." Sally klatschte in die Hände und fiel dabei fast um.
"Sollen wir sie wirklich mitnehmen?", fragte ich misstrauisch und schielte lachend zu Sally.
"Ist ihr Problem wenn sie wieder kotzen muss." Clarissa zuckte mit den Schultern und nahm einen Schluck Wodka.
"Freundlich.", meinte ich sarkastisch
und lachte wieder.Dann nahm ich die Flasche an mich und trank drei kräftige Züge. Bitter floss es meine Kehle hinunter und ich musste kurz husten.
Kurz darauf nahm ich noch einen Schluck."Willst du am Ende aussehen wie Sally, du kleine wodkasaufende Russin? Jetzt wo man es mal ausspricht, du entsprichst wirklich dem Vorurteil der Russen.", grinste Danny und schüttelte lachend seinen Kopf.
"Nein, stimmt doch gar nicht. Außerdem, ich bin nur Halbrussin."
Ich grinste. Ja, meine Mutter war Russin gewesen. Mein Kindermädchen hatte mir damals auch russisch bei gebracht. Die Tatsache machte mich irgendwie stolz. Ich fand es schon immer cool, zwei Sprachen fließend sprechen zu können.
"Die Laune wollen wir glaube ich alle haben.", hickste Sally.
"Du hast sie doch schon, Dummkopf.", lachte Danny.
■02.12.15■
°1014 Wörter°
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Die Tochter des Präsidenten
ChickLit"Panik kroch in mir hoch und ich versuchte flach und ruhig zu atmen. Doch der Gedanke, dass mich diese fremde Person umbringen könnte, ließ mich einfach nicht los." Offizieller Name: Sofia Sherwood Inoffizieller Name: Sarah White Neuer Name: Sofia W...