Kapitel 5: Alptraum 1

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Dunkelheit, das war alles was sie sah.Diese endlose Finsternis, keine Menschen, kein Himmel. Nicht einmal den Boden konnte man erkennen. Nur ein großes, weites Nichts. Jack lief eine Weile orientierungslos umher, in der Hoffnung, dass sie doch noch jemanden finden würde, aber da war niemand. Die Halbwraith wollte schon aufgeben, als sie eine vertraute Stimme hörte. Genau diese, welche sie schon sehr lange nicht mehr vernahm.
,, Jack, mein Schatz, hier bin ich. Wo bist du?" Sie erkannte, dass es ihre Mutter war. Ruckartig drehte Jack sich um, doch was sie sah, stimmte sie traurig und ihr war mulmig zu mute, denn ihre Mutter war bereits tot. Trotzdem lief sie ihr entgegen, aber mit jedem Schritt verstärkte sich das Gefühl , dass etwas nicht stimmte.,,Mein Engel, da bist du ja. Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Komm, wir müssen gehen." Shezza griff nach Jacks Arm, doch sie zog ihn schnell weg, sodass ihre Mutter ihn nicht festhalten konnte. Urplötzlich wurde diese dann wütend. Ihre Augen und Haare wurden blutrot, ihre Hände glichen den Pranken eines wilden Tieres und die Zähne sahen aus wie Nadeln. Ihr Gesicht zierte nun ein verstörendes Lächeln. Die Klauen wetzend und Zähne fletschend, ging sie auf die Weißhaarige los, zerfetzte ihre Kleidung und bohrte ihr die Krallen tief ins Fleisch. Blutüberströmt versuchte Jack sich zu wehren, doch es klappte nicht, Shezza war zu schnell. Sie riss die Halbwraith regelrecht in Stücke und das in so einer Geschwindigkeit, dass Jack nicht einmal spürte, wie sie ihr Herz ergriff und es zum bersten brachte. Sie war tot. Shezza betrachtete die zerfetzten Überreste ihrer Tochter, lächelte gestört und ging, ohne ein Wort des Abschieds.

Währenddessen in Dr.Weirs Büro

Dr.Beckett unterhielt sich gerade mit Elizabeth, als er per Funk über den Zustand seiner Patientin informiert wurde.
,,Dr. Beckett, es gibt ein Problem..."Dr.Lee klang besorgt und im Hintergrund konnte man Schreie hören. ,,Was ist da los und wer schreit da?" Auch er machte sich nun Sorgen. ,,Es ist ihre Patientin, zwei Stunden nachdem sie einschlief, begann sie um sich zu schlagen und zu schreien. Warum, wissen wir nicht." Sofort machte sich Carson auf den Weg in die Krankenstation, gefolgt von Dr.Weir, da die Beiden herausfinden mussten, was mit der Halbwraith los war.

Carson war erleichtert, als er sah, dass Jack sich beruhigt hatte und wach war. ,, Geht es ihnen gut?" Sie war kreidebleich und schien leicht verstört, antwortete jedoch auf Elizabeths Frage.
,, Körperlich ja, psychisch eher nicht."

,, Was genau meinen Sie damit?"
Die Beiden schienen leicht verwirrt über diese Aussage.
,, Ich leide an Alpträumen, seit meine Eltern gestorben sind. Jegliche Versuche, diese zu unterdrücken, haben es nur schlimmer gemacht. Nichts scheint zu helfen..." Sie war immer noch leicht verstört. Instinktiv und ohne darüber nachzudenken, fasste Beckett auf ihre Schulter, um sie zu beruhigen, als er die rote, warme Flüssigkeit berührte, die ihren Arm herunterlief. Geschockt zog er seine Hand zurück und bemerkte, dass sie weder wusste, warum er dies tat, noch dass sie verletzt war. ,,Haben sie sich irgendwo geschnitten?"Jack zeigte auf seine blutverschmierten Finger, als sie realisierte, dass es nicht sein Blut, sondern Ihres war. Ohne ein Wort zu sagen oder auf eine Antwort auf ihre Frage zu warten, stand sie auf, ging zu einem der Schränke, öffnete diesen und holte einen Verband heraus, um die Wunde zu verbinden. Die anderen sahen zu und Beckett staunte nicht schlecht, als er sah, wie die Halbwraith ihre Verletzung behandelte. Erst jetzt bemerkten sie, das etwas anders war an ihr.

A Wraith Lovestory : Toddler in TroubleWhere stories live. Discover now