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Felix P.o.V.
Der Gedanke, dass ich Rewi in ein paar Minuten sehen würde, ließ mich schmunzeln. Ich schaute raus. Die Landschaft zog an mir vorbei. Ab und zu warf ich einen Blick auf mein Handy, welches von Anrufen meiner Eltern bombardiert war. Irgendwann ertönte eine Stimme.
"Nächste Haltestelle: Köln Hauptbahnhof" Voller Freude suchte ich meine Sachen zusammen und stand auf. Noch ein paar Meter. Ein paar Sekunden. Erst jetzt wurde mir das Außmaß klar, wie ich ihn vermisst hatte. Die Bahn bremste und da ich mich nicht festhielt, rammte ich eine neben mir stehende Person.
"Sorry." sagte ich. Die muss wohl denken, dass ich nen Schaden habe, so wie ich hier vor mich hin lächele. Die Türen gingen auf. Ich stürmte hinaus. Ich schaute Rechts. Niemand. Ich schaute Links. Auch keiner. Doch plötzlich sah ich ihn die Treppen hinauf kommen. Sein Blick war nach unten gerichtet und seine Hand verstaute etwas in seiner Hosentasche. In seiner anderen Hand hielt er einen Strauß Rosen. Womit habe ich das verdient?! Sein Blick richtete sich nach Vorne und er bemerkte mich. Ich wurde schneller und fing an zu laufen. Wie beim ersten Mal. Irgendwann ließ ich meine Sachen fallen und fiel ihm in die Arme. Sein Duft stieg mir in die Nase. Ich musste ihm in die Augen schauen, also drängte ich ihn ein wenig weg. Mein Blick huschte auf seine Lippen. Er kam mir näher und kurz bevor wir anfingen uns zu küssen, hauchte ich etwas.
"Endlich." Sogar mit geschlossenen Augen spürte ich Rewi's Lächeln. Wir küssten uns. Endlich. Es war eine Ewigkeit her. 2-3 Tage. Aber das war schon zulange. Wir lösten uns und blieben aber mit den Gesichtern ganz nah aneinander.
"Ich liebe dich." raunte Rewi. Seine blauen Augen trafen mich wie ein Schlag.
"Waren deine Augen schon immer so schön?" fragte ich unwissend. Und er lachte.
"Keine Ahnung." flüsterte er. Er machte einen Schritt nach hinten und hielt mir die Rosen hin, welche ich annahm und ihm einen Kuss auf die Wange drückte. Meinen Koffer und meinen Rucksack hob er auf und bestand, sie selber zu tragen. Hand in Hand verließen wir den Bahnhof.
"Sieht so aus, alsob du lange bleiben willst" stellte er fest, was auch nicht schwer festzustellen war.
"Wenn das okay ist?" fragte ich. Er nickte.
"Wie gesagt: alles für dich, mein Engel." Ich drückte seine Hand noch fester.
"Warum bist du eigentlich gekommen?"
"Stress mit meinen Eltern und ich weiß nicht, wie es mit Alex weiter geht...ich habe ihm gesagt, dass ich nur Freundschaft will. Und das ich mit dir zusammen bin. Er sagt es keinem weiter. Ich kenne ihn." Ich schaute in Rewi's Gesicht er nickte. Dann fragte er:
"Verstehe ich. Was ist mit Schule?" Was ist mit Schule? Das fragte ich mich auch. Schulterzuckend antwortete ich ihm, dass sie mir gerade egal war, auch wenn ich fast fertig war. Dann schwiegen wir. Aber kein unangenehmes Schweigen. Ein Schweigen voller Fröhlichkeit, dass er bei mir war. Oder eher gesagt, dass ich bei ihm war. Ich warf erneut einen Bilck auf mein Handy. 'Verpasster Anruf Mama (14)' und 'Verpasster Anruf Papa (12)'. Ich beschloss mich dazu es ganz auszustellen. Damit ich meine Ruhe habe.
"Schatz? Wir sind da..." raunte er. Ich schreckte auf und steckte mein Handy weg. Er hielt mir wie ein Gentleman die Tür auf und ich ging hindurch. Wir stiegen die Treppen hinauf und er schloss die Wohnungstür auf. Wie sehr ich diesen Geruch vermisst hatte. Rewi stellte meine Sachen im Schlafzimmer ab.
"Ich räume die mal in den Schrank." Meinte ich und setzte mich dran.
"Du hast bestimmt Hunger. Pizza?" fragte er und ich nickte.
"Salami"
Dann packte ich meine Sachen langsam aus. Ich verstaute alles in den Unteren Fächern des Schrankes, denn dort war noch Platz. Ich hörte, wie er etwas bestellte und ließ mich glücklich auf sein Bett fallen. Ich schloss meine Augen und genoss es. Rewi legte sich zu mir, was ich erst bemerkte, als die Matraze neben mir sich absenkte.
Er streichelte meine Wange. Ich merkte, wie sein Blick auf mir hing. Dann legte er seine Hand auf meinen Brustkorb, gab mir eben Kuss auf den Hals und vergrub seinen Kopf in meiner Halsbeuge. Jede Berührung entfachte ein Feuer in mir. Ließ die Kälze verschwinden und das Böse bekämpfte es ebenfalls. Diese Minuten fühlten sich so surreal an, bis der Pizzabote klingelte.
"Ich gehe." sagte Rewi und stand auf. Er bezahlte und kam wieder mit zwei Pizzen.
"Lass uns in Palles Aufnahmezimmer gehen." Forderte er mich auf.
"Der ist eh nie da."
Es wunderte mich aber ich folgte ihm. Er legte einen Film ein. Wir verspeisten genüsslich unsere Pizza und als wir fertig waren, brachte er den Müll in die Küche. Dann kam er wieder und setzte sich. Seine Hand rutschte zu meiner und seine gesamte Aufmerksamkeit gehörte mir. Er strich sanft über meine Finger.
"Weißt du worauf ich Lust habe?" hauchte er in mein Ohr. Ich konnte es mir eigentlich schon denken. Sein Mund legte mich an meinen Hals...

Rewilz - Ich bleibe, bis zum Ende.Where stories live. Discover now