Kapitel 15 - Der Abschied

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Als ich nach dieser atemberaubend wundervollen Nacht erwachte, lagen wir noch immer, fest umschlungen, beisammen. Raphael benutzte nach wie vor mein Dekolleté als Kopfkissen und ich konnte deutlich seinen warmen Atem auf meiner Haut spüren. (Oh mein Gott! Was ist da eigentlich passiert?! Ich kann nicht glauben, dass ich das wirklich getan habe! Und vor allem..., dass es mir auch noch gefallen hat...! Was hat dieser Typ nur mit mir gemacht!? Tja... Wahrscheinlich fragt er sich genau dasselbe... Zumindest hätte ich ihm so 'ne romantische Aktion nicht zugetraut... Auch, wenn wir das sicherlich Größtenteils Donnie zu verdanken haben.) Schmunzelnd drückte ich Raphael einen Kuss auf die Stirn und streichelte sanft über seinen Arm.

Allmählich verabschiedete auch er sich nun vom Reich der Träume. Er begrüßte mich mit einem kurzen, verschlafenem Blick, bevor er sein Gesicht an meinen Hals schmiegte und seinen Griff um mich festigte. Glücklicherweise war Raphael so rücksichtsvoll gewesen, mit seiner Überraschung, bis zu meinem freien Wochenende zu warten. Somit konnten wir heute weitestgehend gemütlich ausschlafen. Tragischerweise läutete eben dieses Wochenende, die letzten beiden Wochen, vor meiner Abreise ein... Meine Chefin hatte mir für diese Zeit frei gegeben, damit ich mich noch, in Ruhe, um alles Nötige kümmern konnte. Aber wie ich mich kannte, würde ich sicher trotzdem wieder irgendetwas vergessen... Und das 'Allerwichtigste' konnte ich ja leider sowieso nicht mitnehmen... Mir fiel auf, ich hatte ja noch nicht mal EIN verdammtes Foto, das ich hätte mitnehmen können! Da mussten wohl die Erinnerungen reichen, die ich in meinem Herzen trug... Es sei denn Donnie würde uns ab und zu miteinander skypen lassen, sollte es mir möglich sein, irgendwie noch einen Laptop aufzutreiben...

Raphael war scheinbar noch nicht so wirklich nach Aufstehen zumute, deshalb schenkte ich ihm einfach noch ein paar ausgiebige Streicheleinheiten, während er mich weiterhin inniglich umarmte. Ich befürchtete schon, er würde gleich wieder einnicken, als er plötzlich seinen Kopf hob und mein Gesicht fixierte. "Uhm... Ist alles in Ordnung?", fragte ich, ein wenig irritiert. Aber er antwortete mir nicht, sondern fing lediglich an, zu lächeln, bevor er sich meinem Gesicht näherte und mich ausgesprochen zärtlich küsste. Voller Hingabe hing er an meinen Lippen, ohne dabei irgendwelche Signale zu geben, dass ihm der Sinn nach mehr stand. (Okay, das ist mir irgendwie nicht ganz geheuer... Bist du krank... oder hast du jetzt 'nen Sentimentalen?) Sicher... Mein Herz hatte ich schon lange an ihn verloren..., aber dass er es immer noch schaffte, mich, allein mit einem Kuss, in Flammen stehen zu lassen, grenzte schon an Hexerei!

Und während wir ins Elysium abdrifteten, hallte auf einmal Donatellos Stimme in meinem Kopf wider... "Ähem! Ich hör euch bis hier rüber schmatzen! Wie wär's wenn ihr euch langsam mal aus den Federn bequemt? Es ist schon nach um eins...!", rief Donnie, von seinem Arbeitsplatz aus, zu uns rüber. Abrupt riss ich meine Augen weit auf und starrte Raphael erschrocken an, ehe ich ihn hektisch beiseite schob. "Was hast du denn nun schon wieder?! Stehen irgendwelche Termine an, von denen ich nichts weiß?", fragte Raphael genervt. "Ich hatte dir doch erzählt, dass ich mich heute mit Jane treffe! Immerhin möchte ich sie gern nochmal sehen, bevor ich es drei Monate lang nicht mehr kann...!", rollte ich mit den Augen, währenddem ich nach meinem Höschen suchte..., bis mir einfiel, dass ich diese Nacht, unter meinem Nachthemd, überhaupt keins getragen hatte... "Muss ich wohl vergessen haben.", bemerkte Raphael schulterzuckend. Ich setzte mich im Schneidersitz auf meine Matratze und betrachtete ihn skeptisch, "Du meinst wohl 'verdrängt'...?". Nervös verschränkte er die Arme vor der Brust, "Tjaaa, was soll ich sagen... Sie kann mich nicht leiden.". Nach Worten suchend, blickte ich ihm in die Augen und seufzte schwermütig, "Nein, das... das glaub ich nicht... Ja, gut, die Umstände, eures Aufeinandertreffens, waren etwas unglücklich... Aber, sie kennt dich eben noch nicht von deiner besten Seite.". "Und die wäre...?", fokussierte er mich neugierig. Zaghaft lächelnd, legte ich meine Hände auf seine Arme, um ihn aus seiner angespannten Haltung zu lösen. "Dass du ein gutes Herz hast und voller Gefühle steckst, auch wenn du sie nicht gerne zeigst...", sprach ich einfühlsam zu ihm. Er blickte verschämt zur Seite, "Das du da mal nicht die Einzige bist, die das so sieht...". Ich legte sanft eine Hand in sein Gesicht, um seinen Blick wieder in meine Richtung zu lenken. "Nein, das denke ich nicht... Und Jane werde ich schon irgendwie davon überzeugen, dir noch eine Chance zu geben. Schließlich hat sie mich lieb und möchte, dass ich glücklich bin... So gesehen bleibt ihr also gar keine andere Wahl, als dich zu akzeptieren.", zwinkerte ich zuversichtlich."Wenn du das sagst...", legte er schmunzelnd seine Arme um mich und zog mich, mit einem Ruck, auf seinen Schoß. Wir begannen, von Neuem, uns leidenschaftlich zu küssen... Da wir beide immer noch nackt waren, machte mich dieser intime Augenblick schon wieder völlig wuschig...!

❀ Beauty and... the Mutant? ❀Where stories live. Discover now