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Ich tapste vorsichtig zum Esstisch, immer auf der Hut und mit der Befürchtung das meine Mutter aus irgendeiner Ecke springt und mich erschreckt.
Buh!

Ich zuckte zusammen.

Was soll der scheiß!
Fauche ich die Stimme in meinem Kopf an.
Sie gackerte spöttisch und sagte

Du hättest dich sehen sollen, kleiner Angsthase
Ich ignorierte alle weiteren Kommentare.

ich öffnete den Briefumschlag und zog einen sorgfältig zusammengefalteten Zettel raus. Ich faltete ihn auseinander und las ihn...meine Augen wurden groß und ich las ihn noch mal...und ein drittes Mal mit Tränen in den Augen. Ich stützte mich an meinem Stuhl ab und setzte mich, bevor ich noch umkippen würde . Ich las ihn ein viertes Mal um ganz sicher zu gehen ,dass es wirklich von meiner Mutter stammt und kein böser Scherz ist. Hallo Fay fängt es an. Fay??? So hat sie mich noch nie genannt...wenn du das liest, denk immer daran: ich wollte von Anfang an nur das beste für dich. Kurz nach deiner Geburt ging es mir plötzlich total schlecht und ich ging zum Arzt um mich checken zu lassen.
Ruhig bleiben Felicity du musst einem klaren Kopf bewahren. Redete ich mir ein.
nach ein paar Wochen bekam ich ein schreiben vom Arzt. Die Diagnose war Krebs. Ich war am Boden zerstört und als ich es deinem Vater erzählte, ist er gegangen. Aber ich kann es ihm nicht verübeln...eine krebskranke Frau mit einer nicht mal ein paar Monate alten Tochter ist eine ziemlich große Herausforderung .
In mir baute sich eine ungeheure Wut auf und der Teufel in mir wollte aufspringen und meinen Schwachen Vater erdrosseln. Aber ich besann mich eines besseren und las weiter .
meine Eltern halfen mir mit dir und ich begann eine Chemotherapie. Ich konnte den Krebs besiegen und mein Alltag wurde wieder normal. Nein besser! Denn ich hatte eine bezaubernde Tochter dazu gewonnen.
bei diesen Worten brach der Damm und ich fing hemmungslos an zu weinen. Durch die Tränen hindurch versuchte ich weiter zu lesen. Einige tropften auf den Zettel ,aber das war gerade meine geringste Sorge.
ich habe dich nur immer so hart dran genommen, weil ich nicht Wusste ,wie lange ich noch für dich da sein konnte. Also habe ich versucht dir so viel wie möglich vom Leben beizubringen. Es hat auch alles wunderbar geklappt...bis jetzt. Wenn du das liest bin ich jetzt im Krankenhaus weil der Krebs wieder ausgebrochen ist. Vergiss nicht das ich dich liebe
Für immer deine Mom <3
Sofort sprang ich auf , wusch mir die Tränen mit dem Handrücken weg und lief zum Telefon um einen Taxiservise anzurufen und herzubestellen. Was für ein Mist das ich erst in ein paar Wochen 18 werde!
Wütend auf mich selbst und die ganze Welt stapfe ich vor die Tür und warte mit der brennenden Sonne auf dem Kopf an unserer Einfahrt. Meine innere Stimme meldet sich unaufgefordert zuwort so was
Kann uns doch nicht passieren?! Nicht uns . Ich komme mir vor ,als wären wir hier in einer dieser schnulzigen Film Geschichten wo einer stirbt und es dann später ein schönes Happyend gibt...mit dem Unterschied ,dass es bei uns kein Happyend geben wird!
Dieses Mal klang sie nicht spöttisch oder machte sich über mich lustig. Sie klang genau so zerstört, wie ich mich fühlte.

Ich schrie meine ganze Wut und Trauer heraus und trat gegen einen großen Stein an der Einfahrt auf dem unsere Hausnummer stand.

Der Taxifahrer hielt vor mir und ich stieg ins Auto "ins nächste Krankenhaus"sage ich nüchtern und nehme  dem Zettel meiner Mom erneut raus PS:ich habe Kontakt zu deinem Vater aufgenommen. Er wird dich und Joshi in ein paar Tagen von zuhause abholen und ihr werden dann mit ihm in die USA gehen.und bitte sei nicht zu hart mit ihm!
Das kann sie doch nicht machen! Ich will nicht zu meinem Vater! Nicht nachdem ,was ich gerade erfahren habe.

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Ich weiß das es jetzt komisch rüber kommt wenn ich mich in diesem Kapitel für 3 Tausend reads bedanke, aber es ist ja jetzt das ÜBERARBEITETEN Kapitel, also DANKEEE <3

Styx_9

Traum TänzerinDonde viven las historias. Descúbrelo ahora