SECHS

7.2K 224 57
                                    

Ich atmete noch mal tief durch und drückte dann den Türgriff nach unten.

Alle wurden sofort ruhig und schauten mich mit großen Augen an.

"Hab ich irgendwas im Gesicht oder warum schaut ihr mich alle so an?" Wollte ich wissen.

Schnell wurden ihr Blicke wieder 'normal' und sie grinsten mich nur an.

Ich schaute fragen die Gesichter meiner Schüler an, bis dann ein braun haariges Mädchen meinte:" nein sie haben nichts im Gesicht, aber sie sehen voll schön aus." Meinte sie freundlich.

"Äm, danke, wenn du meinst." Antwortete ich etwas verwirrt und nahm am Pult platz.

"Also, fangen wir mal an. Ich bin Frau Sinner und werde euch in Mathe und Sport unterrichten. Habt ihr irgendwelche Fragen?"

Ein Junge in der letzten Reihe meldete sich.

"Ja, wie heißt du?"

"Luis. Wie lang sind sie schon Lehrerin und wie alt sind sie?"

"Offiziell bin ich seit heute Lehrerin. Davor war ich noch Referendarin und ich bin jetzt 25."

"Noch irgendwelche fragen?"

Das Mädchen von vorhin meldete sich.

"Du bist die?"

"Lena."

Kurz unterbrach ich sie.

"Schöner Name, so heiß ich auch." Lächelte ich sie an.

"Danke. Haben sie nen Freund?"

Kurz musste ich lächeln, da ich gerade an die Situation von vorhin denken musste.

"Nicht direkt."

"Wie meinen sie das?" Wollte ein anderes Mädchen wissen.

"Also es gibt jemanden, den ich schon seit vielen Jahren liebe, aber ich habe es ihm vorhin erst gesagt, dass ich immer noch Gefühle für ihn habe und ja..."

"Wie lang?"

"Ihr seid nicht neugierig oder so?" Lachte ich

Alle schüttelten lachend den Kopf.

"11 Jahre."

"So lange?" Rief ein junge nach vorne.

Ich nickte etwas nach denklich und fing an zureden.

"So, jetzt wisst ihr genug über mich. Stellt euch ma nach der Reihe vor, also jeder sagt seinen Namen, das Alter und vielleicht noch sein Hobby, wenn er denn eins hat."

Das war sein Satz vor genau 11 Jahren.

Ich konnte so gut wie keinen seiner Sätze vergessen.

'Bis bald' dieser kleine Satz, bringt mich noch oft zum weinen. Ganze zehn Jahre musste ich warten, bis sich dieser Satz endlich erfüllt hatte.

Völlig in Gedanken versunken, merkte ich garnicht, wir mir eine Träne die Wange runter kullerte.

"Frau Sinner, ist alles inordnung?" Fragte mich Lena besorgt.

Schnell wischte ich mir die Träne weg und antwortete:"Jaja klar, bin nur froh ihn nach 10 Jahren endlich wieder zusehen."

"Wen den?"

"Herrn Mater..."

Alle wurden leise.

"Sie lieben schon 11 Jahre lang Herr Mater?"

"Ja, er war damals mein Klassenlehrer, wegen ihm wollte ich Lehrerin werden. Das war meiner Meinung nach die einzige Möglichkeit ihn wieder sehen zu können."

"Aww, sie würden glaub ich voll gut zusammen passen." Meinte Luis.

Dankend lächelte ich ihn an:" so, aber jetzt zu euch. Stellt euch vor."

Nach dem sich alle Schüler vorgestellt hatten, klärte ich noch ein paar organisatorische Dinge und dann war auch schon Pause.

Als ich gerade die Tür abschließen wollte, standen Luis und seine Freunde aufeinmal neben mir.

"Frau Sinner?", fragte mich dann Luis.

Ich schaute kurz lächelnd zu ihm und er redete weiter:" viel Glück mit Herrn Mater, sie passen echt gut zusammen."

Ich fing an zu lachen und bedankte mich.

Dann gingen sie auch schon wieder.

Aus meiner Klasse sind alle so süß hehe.

Langsam schloss ich das Lehrerzimmer auf und wollte mich auf mein Platz setzten, doch jemand schnappte meine Hand und zog mich wieder nach draußen.

Er ließ nicht von meiner Hand los und zog mich Richtung Sporthalle.

Verwirrt ließ ich mich mit ziehen.

Vor der Tür ließ er meine Hand los und schloss sie auf.

"Willst du mir vielleicht verraten, was das hier wird?" Lächelte ich.

Er schnappte wieder meine Hand und meinte:" wir müssen reden."

Er lief die Treppe runter in die kleine Halle.

Sofort musste ich grinsen.

Die gute alte kleine Halle.

In dem Geräteraum ließ er meine Hand los.

"Lena, es tut mir leid, dass ich mich 10 Jahre lang nicht gemeldet habe. Ich wusste dass du schon früher guten Kontakt mit Frau Fee hattest und wollte sie immer nach dir fragen, doch ich hab mich einfach nicht getraut. Ich weiß selbst nicht warum.
Als ich dich das erste mal gesehen habe, beziehungsweise umgerempelt habe, wusste ich du bist mehr als nur eine meiner Schülerinen. Ich hatte von Tag zu Tag Gefühle für dich bekommen, musste die jedoch irgendwie los werden. Deshalb hatte ich Anne. Ich musste mich von dir ablenken. Jedoch hab ich sie nie wirklich geliebt. Ich hab alles mögliche versucht um meine Gefühle für dich los zu bekommen, doch das war nicht so leicht. Ich hab so gar versucht dich zu ignorieren und das tut mir furchtbar leid, falls es dich verletzt hat. Vor der Abschlussfeier hatte ich echt das Gefühl, dass ich nichts mehr für dich empfinde und Anne liebe, deshalb habe ich dir auch gesagt, dass ich dich nicht liebe und ja. Kurze Zeit später habe ich erkannt, dass das alles völliger Schwachsinn war. Das mit Anne und das, dass ich dich nicht liebe."

Ich sagte nichts. Ich ging nur langsam auf ihn zu und stoppte, als ich direkt vor ihm war.

vorsichtig legte er seine Hände auf meine Wangen und kam mit seinem Gesicht näher an meines.

Ich schlang meine Arme um seinen Hals und langsam legten wir unsere Lippen gefühlvoll auf einander.

Ein Feuerwerk in mir entfachte und ich grinste in den Kuss hinein. Er ebenso.

Vorsichtig forderte er um einlass, dem ich ihm sofort gewährte.

Der Kuss wurde immer wilder und er drückte mich Richtung Couch, auf die er mich vorsichtig schubste.

Er lag über mir, stützte sich jedoch noch links und rechts ab.

Liebevoll verteilte er Küsse an meinem Hals und zog mir langsam meine karierte Bluse aus.

Seine Küsse wanderten immer tiefer, bis zu meinem Bauch.

Er wollte mir gerade meine Hose öffnen, doch wir erschraken beide, da die Schulklingel die nächste Stunde ankündigte.

Schnell standen wir beide auf und ich zog mir meine Bluse wieder an.

Noch ein letztes mal kam er auf mich zu, küsste mich und flüsterte ein "ich liebe dich" mit in den Kuss hinein.

Dann verschwand er schnell nach oben.

Ich stand wie angewurzelt da und schaute ihm, so wie bei unserer ersten Begegnung, hinter her.

Das hat sich alles verdammt richtig angefühlt.

Ich fande Sie am Anfang schon tollWhere stories live. Discover now