no 12

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Bruderherz

Wieso bin ich so bescheuert? Ich kann es nicht glauben, dass ich so eifersüchtig auf seine Schwester war. Bin ich echt so blind?

Beim genauen Hinsehen konnte man doch die Ähnlichkeit sehen. Wieso hatte ich das gestern Abend nicht gemerkt? Oder wieso hatte Eliot nichts gesagt?

Ellie fing laut an zu lachen, und entschuldigte sich bei Harry und ließ mich alleine zurück mit den Geschwistern.

"Das ist Elaine oder? Du hast mir von ih-", Gemma wurde sofort von Harry unterbrochen, der sie an die Seite stieß.
Er hatte von mir was? Erzählt?

"Wir wollten essen gehen, reden könnt ihr wann anders. "Seine Augen brachen nie den Augenkontakt mit mir ab.

"Elaine kann ja mitkommen?" Geschockt drehte ich mich um und sah Gemma an die über das ganze Gesicht strahlte, und Ellie klatschte begeistert in die Hände.

Harry reichte mir meine Jacke von der Garderobe und dankend lächelte ich ihn heute zum ersten Mal an. Als wir draußen standen, fing Gemma sofort an mit mir zu reden.

"Gestern sahst du übrigens bezaubernd aus! Ich wusste gar nicht, dass du mit Eliot zusammen bist?" Harry öffnete uns beiden die Tür und als ich mich hinten hinsetzten wollte schob mich Gemma unsanft vorne rein.

"Sorry", lachend schaute ich nach hinten und winkte ab. "Übrigens bin ich nicht mit Eliot zusammen, wir sind nur Freunde."

Bei meinen Worten, schaute ich Harry an der sarkastisch auflachte und die Musik lauter drehte. Vor dem edlen Restaurant 'Gary Danko' parkte Harry und verwundert schaute ich ihn an.

"Ist das Restaurant nicht erst abends offen?" Harry drehte seinen Körper zu mir und stellte seine Hand auf mein Knie. "Ich habe reserviert Babydoll", seine Hand streichelte die Stelle und ich genoss seine Nähe.
"Ich glaube ich muss kotzen." Flüsternd stieg Gemma aus und ließ uns zwei lachend zurück.

"Übrigens das Bild in der Zeitschrift hat mich sehr erfreut."

Mit diesen Worten stieg er aus und mit einem breiten Grinsen auf den Lippen tat ich es ihm nach.

"Ich dachte schon, ich muss alleine da rein." Gemma schlug Harry auf die Schulter und er fing einfach an zu lachen und wuschelte ihr durch die Haare.

So hatte ich Harry noch nie gesehen, er schien bei ihr nicht der Business - Mann zu sein, sondern einfach ihr Bruder, der sie gerne ärgerte. Doch ehrlich gesagt konnte ich nicht sagen, welcher Harry mir besser gefiel. In meinen Gedanken versunken lief ich den zwei nach, die sich an einem runden Tisch setzten.

Der große Raum wurde schön erhellt und die schönen braun-oragenen Lichter ließen mich hier wohlfühlen.

Ein hübscher dunkelhäutiger Junge lief auf uns zu und reichte uns die Karten.
"Wenn Sie wissen, was sie wollen, dann bitte rufen." Mit diesen Worten lief er wieder zurück und jeder fing an die Karte zu lesen.

Verdammt was ist das hier?

"Was ist das?" Meine Lache konnte man deutlich hören, als Gemma meine Gedanken aussprach.

"Ich wollte nur Essen. Nicht das ganze Rezept auf der Karte lesen."

Und zum ersten Mal. Wirklich zum ersten Mal fing Harry so laut an zu lachen, dass ich Gänsehaut bekam. Überall.

Seine Augen hielt er fest geschlossen und mit beiden Händen schlug er auf seine Oberschenkel. "Harry, das ist mein Ernst!" Gemma schloss beleidigt die Karte und legte sie auf den Tisch. Immer noch fasziniert schaute ich ihn an und konnte nicht aufhören zu grinsen.

Wieso kann er nicht immer so sein? Mein Herz ging plötzlich viel schneller. Harry nahm unter dem Tisch meine Hand in seine
"Elaine nimmt das gleiche wie ich."

Als ich hochsah, stand vor dem Tisch der hübsche Junge. An sein Namensschild konnte ich Taylor ablesen. Ich schenkte ihm ein Lächeln und ohne darauf achtzugeben das Harry für mich die Bestellung erledigt hatte. Jedoch war ich nicht sauer. Was hätte ich sonst bestellt? Bestimmt hätte ich mich blamiert.

"Elaine erzähl was von dir." Mit großen Augen wurde ich von den Styles angeschaut. Gott sind die gruselig - schön.

"Ich bin 21, studiere gerade mit Caleb Jura, manchmal arbeite ich in der Stadt Bibliothek, trage eine Zahnspange, wie du es vielleicht gemerkt hast, bin Einzelkind und meine Eltern befinden sich gerade in Mississippi", ab und zu holte ich tief Luft und schaute Gemma lachend an.

"Das war der längste Satz, den du je gesagt hast in meiner Anwesenheit."
Traurig aber wahr.

"Wir hatten nie viel Miteinander zu reden." Während ich sprach, nahm ich ein Schluck von meinem Glas Wein, das Taylor uns eingeschenkt hatte.

Dieser Rotwein ist unheimlich dunkel, beinahe schwarz, aber in der Nase überrascht er mit einer frischen Frucht, und am Gaumen ist er warm, beinahe süßlich, angenehm weich mit einer erfrischenden Säure. Ein harmonischer Wein, der mir sehr gefällt.

Und weil er mir so gefiel, nahm ich sofort noch ein Schluck.

Als das Essen serviert wurde, sah ich unsicher auf meinen Teller, danebenstand sogar deutlich drauf, was es war. Jakobsmuscheln zu Avocado-Kiwi-Salsa.

Während wir aßen sprachen wir miteinander und Gemma gefiel mir immer mehr. Sie hatte mir sogar ihre Nummer gegeben, wobei Harry gelacht und gesagt, hatte das ich es bereuen würde.
Daraufhin hatte er einen Schlag von uns beiden bekommen, ja sogar ich hatte mich das getraut.

"Mister Styles ihr Nachtisch kommt gleich." Mit diesen Worten räumte Taylor den Tisch leer und Gemma stand auch auf "Ich muss pinkeln", bei ihrem Wortschatz fing ich an zu lachen und schaute zu Harry, der nur seinen Kopf schüttelte.

"Ich habe eigentlich gehofft, dass du mein Nachtisch wirst", langsam zog er meinen Stuhl näher an seinen und seine Hand fand schnell ihr Platz auf meinem Rücken.

"Ich danke dir für diesen tollen Nachmittag."

Als Dankeschön gab ich ihm einen Kuss auf die Wange, doch wie Harry Styles so ist, reichte es ihm nicht aus. "Kriege ich wenigstens einen richtigen Kuss? Wir sind doch nicht im Kindergarten."

"Sie wollen einen richtigen Kuss? Von ihrer Angestellten? "Genau wusste ich nicht, was ich tat. Versuchte ich ihn gerade anzumachen? Mein Gesicht wurde von beiden Händen an ihn ran gezogen und obwohl ich versuchte das hier nicht zu genießen, ich tat es.

Ich tat es in vollen Zügen. Seine weichen Finger strichen genüsslich über meine Lippen und zum ersten Mal schämte ich mich für meine Zahnspange. Ich fühlte mich lange nicht mehr wohl darin, doch was tat man nicht alles, um die perfekten Zähne zu bekommen. Sogar in meinem Alter.

Sein Gesicht kam immer näher, seine schönen grünen Augen, die hohen Wangenknochen und sein heißer Atem unmittelbar vor meinem Gesicht. Ohne widerstand öffneten sich meine Lippen und beim Aufprall unserer Lippen ließen beide Seiten einen stöhnen raus.

Sein männlicher Geruch umhüllte meine Sinne, mein Herz schien jeden Moment raus zu springen und zum ersten Mal fühle ich die angenehme Wärme um meinen Körper.

Langsam ließ ich von ihm ab, Harry bis mir in die Unterlippe und zog sie mit sich beim zurück gehen. "Autsch", das Kichern das meine Lippen verließ erlosch, als Gemma sich zu uns setze.

Peinlich berührt schaute ich auf den Tisch wo ich unsicher meine Hand drauflegte nach der sofort Harry griff.

"Komm heute Abend zu mir."

Diese Worte sprach er vor seiner Schwester aus und ließ mich vor Scham weiter in den Stuhl sinken.

thoughtless × h.s ×Where stories live. Discover now